Verwaltungsgericht bestätigt das Fackelverbot der Polizei bei der heutigen Neonazi-Demo im Stadtbezirk Mengede

Michael Brück spricht auf der Mahnwache der Initiative "Mengede sagt Nein zum Heim" im Juli 2015.
Michael Brück spricht auf der Mahnwache der Initiative „Mengede sagt Nein zum Heim“ im Juli 2015.

Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat heute im Vorfeld einer Versammlung von Neonazis einen Auflagenbescheid der Polizei bestätigt. Im Rahmen des im Stadtbezirk Dortmund-Mengede angemeldeten Aufzuges wollte der Anmelder mit einem Fackelzug gegen Flüchtlingsheime demonstrieren.

Lange: Fackeln für Flüchtlingsheimen schüren ein Klima der Angst

Unter Verweis auf die bundes- und landesweit gestiegene Zahl von Übergriffen auf Flüchtlingsunterkünfte, darunter auch Brandanschläge auf Asylbewerberheime, hatte die Dortmunder Polizei die Nutzung von Fackeln per versammlungsrechtlichem Auflagenbescheid untersagt.

Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange machte in dem Auflagenbescheid deutlich, dass die Nutzung von Fackeln bei einer Demonstration gegen die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften ein Klima der Gewaltdemonstration und potentiellen Gewaltbereitschaft gegen Flüchtlinge und Zuwanderer schaffe.

„Wieder einmal werden Riten und Symbole des nationalsozialistischen Terrorregimes genutzt, um Asylsuchende in Angst und Schrecken zu versetzen. Das lassen wir nicht zu!“, so der Dortmunder Polizeipräsident.

Neonazis hatten gegen das Fackelverbot geklagt und verloren

Interview mit Polizeipräsident Gregor Lange. Foto: Franz Luthe
Polizeipräsident Gregor Lange will auch weiterhin alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen. Foto: Franz Luthe

Gegen das Fackelverbot der Dortmunder Polizei hatte der rechtsextremistische Anmelder des heutigen Aufzuges geklagt. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen stützte jedoch die Argumentation der Polizei.

Die Richter bestätigten, dass unter Berücksichtigung der aktuellen politischen Lage die Verwendung von Fackeln im besonderen Maße bedrohlich und einschüchternd wirke.

Die Dortmunder Polizei werde auch im nächsten Jahr alle Möglichkeiten ausschöpfen, den immer wiederkehrenden Versuchen von Rechtsextremisten, andere Menschen einzuschüchtern und zu drangsalieren, entschlossen entgegenzutreten.

Weiterhin werde die Bekämpfung des Rechtsextremismus ein herausragender Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit in Dortmund bleiben.

Appell: Solidarisch zusammenstehen und für ein tolerantes und weltoffenes Dortmund eintreten

Gregor Lange appelliert in diesem Zusammenhang an die Menschen in Dortmund: „Lassen Sie uns alle im Kampf gegen rechte Umtriebe und Provokationen solidarisch zusammenstehen und weiterhin für ein tolerantes und weltoffenes Dortmund eintreten! Als eine große demokratische Mehrheit gegen die kleine, aber sehr laute Gruppe von menschenverachtenden und verfassungsfeindlichen Neonazis!“

Heute um 17.30 Uhr Neonazi-Kundgebung

Die Neonazis wollen sich am heutigen Mittwoch um 17.30 Uhr an der Ecke Breisenbachstraße / Worderfeld in Oestrich zu einer Demo gegen Asylmissbrauch treffen. Anschließend wollen sie auch Richtung Erdbeerfeld laufen.

 

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Reaktionen

  1. Dagmar Straßer

    Oh Mann, ich war immer so gerne in Mengede geboren worden! Und jetzt so was. Geht gar nicht. Denke zum ersten mal nach über 40 Jahren, wohl gut, dass ich da weg bin!
    Wenn es auch andere Tendenzen gibt, lasst es mich wissen.
    Dagmar

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