„Sind Türkeistämmige integrationsunfähig?“ Neue Reihe der Fachhochschule Dortmund startet mit „Toprak & Toprak“

Die Schriftstellerin und Journalistin Menekse Toprak diskutiert mit ihrem Bruder Prof. Dr. Ahmet Toprak.
Die Schriftstellerin und Journalistin Menekse Toprak diskutiert mit ihrem Bruder Prof. Dr. Ahmet Toprak.

„Sind Türkeistämmige integrationsunfähig?“ lautet der provokative Titel einer Vortragsreihe der Fachhochschule Dortmund. Im Rahmen der „Offenen Fachhochschule“ wird die Integrationsfrage  in zwei Veranstaltungen anhand von persönlichem Bildungsaufstieg und (traditionellen) Geschlechterrollen thematisiert.

Drei Mio. Türkischstämmige in Deutschland – 1,6 Millionen mit deutschem Pass

In Deutschland leben rund drei Millionen Menschen mit türkischem Migrationshintergrund. Ein Großteil von ihnen davon – 1,6 Millionen – ist eingebürgert. Wenn die Anzahl der Einbürgerungen als messbare Größe für die Integration herangezogen wird, kann konstatiert werden, dass mehr als die Hälfte der Migrantinnen und Migranten mit türkischen Wurzeln in Deutschland gut integriert ist.

Jedoch sagt diese Zahl wenig über die tatsächliche Integration aus, denn die Kriterien für die Einbürgerung sind z. B. Aufenthaltsdauer, Erwerbstätigkeit u.v.m.  Andererseits wird die Integrationsbereitschaft bestimmter Gruppen – auch wenn sie eingebürgert sind – in Frage gestellt: so auch die der Türkeistämmigen Bevölkerung.

Prominentes Beispiel dafür aus jüngster Zeit war die Integrationsdebatte am Rande des Verfassungsreferendums in der Türkei. Weil viele Wahlberechtigte für die Verfassungsänderung gestimmt haben, wurde intensiv die Frage diskutiert, ob Türkeistämmige in Deutschland überhaupt integriert seien.

„Toprak & Toprak“ diskutieren am 9. November über Geschlechterrollen

Moderator Aladin E-Mafaalani
Bildungsforscher Prof. Aladin E-Mafaalani ist Gast der zweiten Veranstaltung im Dezember.

In der ersten Veranstaltung „Toprak & Toprak“ am 9. November liest die Schriftstellerin und Journalistin Menekse Toprak aus ihrem aktuellen Buch zum Thema Geschlechterrollen und Sexualität aus der Perspektive einer türkischen Frau vor.

Danach diskutiert sie mit ihrem Bruder Prof. Dr. Ahmet Toprak – unter anderem Autor des Buches „Das schwache Geschlecht die türkischen Männer“ – zu den Themen Migration, Flucht, ehrbezogene Gewalt, Geschlechterrollen und Sexualität.

Die Veranstaltung findet in der: Fachhochschule Dortmund, FB Angewandte Sozialwissenschaften, Emil-Figge-Straße 44, in Dortmund statt. Der Eintritt ist frei. Eröffnung und Grußwort kommen von Prof. Dr. Wilhelm Schwick, Rektor der Fachhochschule Dortmund.

Fortsetzung mit „Toprak & El-Mafaalani“ am 7. Dezember 2017

Der zweite Teil der Veranstaltung „Toprak & El-Mafaalani“ folgt am Donnerstag, 7. Dezember, zu gleicher Uhrzeit und am gleichen Ort. Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Veranstalter sind die Fachhochschule Dortmund in Kooperation mit Auslandsgesellschaft NRW, Dietrich-Keuning-Haus, Multikulturelles Forum, Planerladen und VMDO.

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Reaktionen

  1. DKH

    Über Frauen, Männer und Enttäuschungen: Menekse Toprak liest im Keuning-Haus

    Auf der Suche nach neuen Horizonten kehrt Fatma nach vielen Jahren in Deutschland in die Türkei zurück. Gleich zu Beginn verdreht ihr der schöne Kerem in Istanbul den Kopf. Doch ihr Traum von einer verbindlichen Beziehung auf Augenhöhe erweist sich als Illusion. Was ist nur mit den Männern los? „Die Geschichte von der Frau, den Männern und den verlorenen Märchen“, heißt der Roman der Schriftstellerin Menekºe Toprak, aus dem sie am Freitag, 10. November, 19 Uhr im Dietrich-Keuning-Haus liest (Raum 204, Leopoldstr. 50-58). Der Eintritt ist frei. Nach der Lesung gibt es Gelegenheit, über das Buch zu sprechen.

    In Topraks Roman scheinen Männer nur noch Schürzenjäger zu sein, die in jedem Frauenherz Schmerz und Schrecken hinterlassen. Protgonistin Fatma findet in Märchen Deutungen für ihre Enttäuschungen, bevor sie die Konsequenzen zieht. Menekºe Toprak gelang eine Neuerzählung der Allegorie vom Baum der Erkenntnis. Politische Bezüge und aktuelle Diskurse bereichern die tiefsinnige Erzählung über das Unbehagen in modernen Geschlechterbeziehungen.

    Das Buch wurde 2015 mit dem renommierten Duygu-Asena-Romanpreis ausgezeichnet: „Ein Text, der eine in der globalen Ökonomie agierende junge Frau aus der Türkei mit all ihren Kämpfen und Sehnsüchten auf ehrliche Weise schildert und die emotionale Dimension der Protagonistin in Harmonie mit dem gesellschaftlichen Kontext gestaltet.“

    Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund, Planerladen e. V. und Multikulturellem Forum.

  2. Markus Jaschke

    Habe bei Facebook einmal eine Bewertung über die türkische Airline Onur Air abgegeben. Hae dort die schlimmsten Erfahrungen machen müssen. Öl geriet in die Klimaanlage und es gab einen Brand an Bord.
    Nachdem ich das geschrieben hatte wurde ich von türkisch stämmigen Mitbürgern als Faschist, Nazi & Hurensohn beschimpft. Ich würde braune Propaganda machen !!!
    Kann nicht nachvollziehen woher der Hass gegen mich als Deutscher kommt nur weil man über mangelnde Sicherheit einer Airline seine Meinung sagt. Mir ging es um die Sicherheit von Passagieren und nicht um Religion .
    Die Personen fühlten sich in Ihrer Ehre gekränkt und beleidigten Deutschland. Im Gegenzug wurde die Türkei in den Himmel gehoben.
    Für viele junge Türken sind wir einheimische doch nur noch Ungäubige!
    Woher bitte kommt das?

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