Mit Fotogalerie: Dortmund-Tatort spielt im Neonazi-Milieu – Am Sonntag gibt es Rudelgucken in der Nordstadt

Tatort Hydra
Hydra heißt der fünfte Dortmund-Tatort. Fotos: WDR/Thomas Kost

Im fünften Dortmund-Tatort »Hydra« wird ein vermeintlicher Täter zum Mordopfer: Der gewalttätige Neonazi Kai Fischer – Kopf der Gruppierung „Nationale Soziale“ – wird ermordet. Der Verdacht fällt unter anderem auf die Leiterin der Beratungsstelle für Neonazi-Opfer.

Fünfter Tatort spielt im Dortmunder Neonazi-Milieu

Fischers hochschwangere Frau Tanja ist sich sicher, dass Jedida Steinmann, die Leiterin einer Beratungsstelle gegen rechte Gewalt, hinter der Tat steckt. Ein Motiv hätte sie gehabt: Auch ihr Mann war das Opfer eines Mordanschlags geworden. Dringend tatverdächtig war damals Kai Fischer. Doch die  Indizien hatten für eine Überführung nicht ausgereicht. Als gefährlich erweisen sich die Ermittlungen vor allem für Nora Dalay: Gegenüber Fischers Gefolgsleuten nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Wenig später wird die Kommissarin von einer Gruppe Neonazis überfallen…

 Rechtsextremismus ist ein wichtiges Thema für die Stadt – und damit auch für den Tatort

Kommissarin Nora Dalay (Aylin Tezel) wurde überfallen. Die Täter sprühen ihr ein Hakenkreuz auf den Bauch. © WDR/Thomas Kost
Kommissarin Nora Dalay (Aylin Tezel) wurde überfallen.

„Ich finde ich es absolut notwendig, die erschreckende Raffinesse der neuen Neonazi-Szene und auch deren schleichende Verstrickung in die unterschiedlichsten Bereiche unserer Gesellschaft zu thematisieren“, betont Regisseurin Nicole Weegmann. „Eine der guten Traditionen beim Tatort ist, dass er den Finger in die Wunde legen darf, und er sollte es auch tun.“

„Dortmund-Dorstfeld gilt als eine der Hochburgen der deutschen Neonazi-Szene“, verdeutlicht Drehbuchautor Jürgen Werner. „Die Stadt Dortmund unternimmt viel, dies zu ändern, aber die rechtsextreme Szene ist und bleibt ein wichtiges Thema für die Stadt und damit auch für den Tatort.“

Die Macher des ARD-Zuschauermagneten halten ihre Geschichte für absolut authentisch: „Wir haben das Drehbuch Insidern aus Polizei und Verfassungsschutz vorgelegt und uns entsprechend beraten lassen. Authentizität ist bei diesem Thema verpflichtend“, so Weegmann.

„Nach unseren Informationen entspricht der Hintergrund, vor dem unsere Geschichte gebaut ist, in jeder Hinsicht der aktuellen Situation.“

Tatort in der Pauluskirche mit anschließender Diskussion über den Film

Davon können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer am kommenden Sonntag, 11. Januar, um 20.15 Uhr überzeugen.  Das größte Rudelgucken gibt es erneut in der Pauluskirche, Schützenstraße 35,  in der Nordstadt. Anschließend gibt es Gespräch über den Tatort in Kooperation mit „Christen gegen Rechts“.

Pfarrer Friedrich Stiller und weitere Mitglieder vom Dortmunder Arbeitskreis „Christen gegen Rechtsextremismus“ werden die Darstellung der rechtsextremen Szene im fünften Dortmunder Tatort aus ihrer Sicht bewerten und mit interessierten Besuchern des Public Viewing in ein halbstündiges Gespräch kommen. Ab 19 Uhr hat die Kirche geöffnet – und hält auch Essen und Getränke bereit.

„Salon Fink“ lädt  jede Woche zum Tatort ein – „Subrosa“ unterbricht extra die Betriebsferien

Aber auch viele Dortmunder Kneipen machen mit beim Tatort-Rudelgucken: Natürlich gibt es  – wie jeden Sonntag – das gemeinsame Tatort-Gucken im „Salon Fink“ auf dem Nordmarkt. Anders als die meisten Kneipen ist im Fink jeder Tatort zu sehen. Nur an Sonntagen, wo der „Polizeiruf 110″ gezeigt wird, müssen Fans zu Hause gucken…

Die Hafenschenke „Subrosa“ an der Gneisenaustraße 56 macht zur Ausstrahlung der Dortmunder Tatort-Folge „Hydra“ sogar eine Sonderöffnung und unterbricht die Betriebsferien: Das „Subrosa“ öffnet am Sonntag um 18.30 Uhr. Nach der Tagesschau gibt es keinen Einlass mehr, damit im Gläser- und Geschirr-Geklirr nichts verpasst wird.

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