Gewalt befürchtet: Rap-Konzert von „Miami Yacine“ im Freizeitzentrum West aus Sicherheitsgründen abgesagt

Ein für heute Abend (Freitag, 24.02.2017) geplantes Rap-Konzert von „Miami Yacine“ im Freizeitzentrum West (FZW) in Dortmund ist gestern Abend durch den Veranstalter abgesagt worden. In enger Abstimmung mit der Stadt Dortmund sowie der Polizei Dortmund hatte sich der Veranstalter kurzfristig für diesen Schritt entschieden. Der Rapper ist stinksauer.

Sorge um Schusswaffen, Schlagstöcke, Messer, Quarzsandhandschuhe und Pfefferspray im FZW

Das Rap-Konzert von „Miami Yacine“ im Freizeitzentrum West wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Das Rap-Konzert von „Miami Yacine“ im FZW wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt.

„Polizeiliche Erkenntnisse rund um geplante Konzert haben sich am Nachmittag des gestrigen Tages (23.2.17) soweit verdichtet, dass eine akute Neubewertung der Sicherheitslage erforderlich wurde“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Polizei, Ordnungsamt und dem verantwortlichen Geschäftsführer der FZW GmbH.

Am frühen Donnerstagabend seien einvernehmlich die notwendigen Auflagen zum Schutz der Konzertgäste festgelegt worden. Der Geschäftsführer der FZW GmbH entschied danach, in Erwartung der kurzfristigen Auflagen, das Konzert abzusagen.

Der Rapper hatte auf seiner Facebookseite die Auflagen veröffentlicht. Demnach sollte die Security dafür Sorge tragen, dass KonzertbesucherInnen keine Schusswaffen, Schlagstöcke, Messer, Quarzsandhandschuhe und Pfefferspray mit ins FZW bringen konnten.

Zudem sollten 50 ausgewählte Wachdienstbeschäftigte eingesetzt werden. Dies war auf die Kürze nicht zu organisieren.

Polizei wollte Kontrollstellen im FZW-Umfeld

Außerdem hatte die Polizei Kontrollstellen vorgesehen – klares Indiz dafür, dass sie mit Gewalttaten rechneten. Zudem soll es eine anonyme Drohung gegen das Konzert gegeben haben. Ende des vergangenen Jahres hatten Polizisten im Vorfeld zu einem anderen Auftritt des Rappers in Schüttdorf scharfe Schusswaffen vor einem Hotel gefunden.

In dem Zusammenhang war für die Polizei auch zu berücksichtigen, dass der Rapper erst am Dienstag dieser Woche in Dortmund Opfer einer gefährlichen Körperverletzung gewesen sein soll.

„Dieser Anschlag hatte den Hintergrund, mich vom Auftritt in Dortmund abzuhalten. Aber scheiß drauf so ist das auf der Straße, manchmal teilt man aus manchmal steckt man ein. Für uns war es keine Frage wir wollten den Auftritt um jeden Preis spielen“ schrieb „Miami Yacine“ am Donnerstagabend.

Rapper schäumt vor Wut und beleidigt Veranstalter und Behörden

Doch mit der Absage ist die Gefahr wohl nicht gebannt. Denn der Rapper schäumt vor Wut – das wird ebenfalls auf seiner Seite deutlich: „Wenn wir schon kein Schutz brauchen von irgendwelchen Großfamilien, dann doch erst recht nicht von der Polizei! Das wär’s noch! Also haben wir darauf bestanden das Konzert zu spielen!!! Aber die Wixxer haben uns letztendlich doch ein Strich durch die Rechnung gemacht! Da habt ihr euch ein schönes Schlupfloch gesucht ihr Ratten“, kommentierte er die Sicherheitsauflagen, die für den Veranstalter nicht zu erfüllen seien.

Der Rapper kündigte an, trotzdem in Dortmund sein und mindestens ein Fantreffen veranstalten. Details wolle er online bekannt geben. Die Polizei rüstet sich und berücksichtigt dabei die Erfahrungen, als eine Autogrammstunde eines anderen Rappers  vor rund einem Jahr in Eving für einen massiven Polizeieinsatz sorgte.

Die Absage eines Konzerts in Dortmund steht laut den Ruhrnachrichten in einem Zusammenhang mit den Schüssen auf die Bar-Cardi-Lounge“ auf der Stahlwerkstraße in der Nordstadt. Im Hintergrund spielt sich eine Fehde unter den Rappern  18 Karat“ und Miami Yacine“ ab. Beide wohnen in Dortmund und tragen ihren Streit und Provokationen offen im Internet aus – und offenbar nicht nur dort.

Mehr zum Thema auf nordstadtblogger.de:

Mehrere Schüsse auf ein Café in der Stahlwerkstraße abgegeben – Gäste kamen mit dem Schrecken davon

 

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Reaktionen

  1. Polizei Dortmund

    Polizeieinsatz nach Konzertabsage – Bilanz

    Wie bereits mit berichtet, wurde ein für Freitagabend (24.2.) geplantes Konzert im Freizeitzentrum West (FZW) in Dortmund durch den Veranstalter abgesagt.

    Nichts desto trotz ergab sich aus der möglichen Vorgeschichte des Konzerts und der Absage ein Einsatz für die Dortmunder Polizei. Bereits in den Nachmittagsstunden des Freitags klärten Einsatzkräfte der Polizei den Bereich rund um das FZW und die nördliche Innenstadt auf und richteten Kontrollstellen ein. Eine Ersatzörtlichkeit für das abgesagte Konzert – zumindest für einen Fantreff / eine Autogrammstunde – wollte der Veranstalter zeitnah ankündigen.

    Als die Polizei diese Ersatzörtlichkeit in der Münsterstraße feststellen konnte, wurde auch dieser Bereich mit starken Polizeikräften aufgesucht um Ausschreitungen zu verhindern.

    Die circa 100 Personen starke Ansammlung löste sich schnell auf, als der Rapper die Örtlichkeit wieder verließ.

    Bis zum jetzigen Zeitpunkt (Freitag 21.30 Uhr) wurden der Dortmunder Polizei keine Auseinandersetzungen / Störungen o. ä. bekannt.

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