Von Joachim vom Brocke
Zum zehnjährigen Bestehen hat sich die KulturMeileNordstadt gewissermassen selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht. Zunächst für das erste Halbjahr 2018 bezieht der Verein zusammen mit dem ConcordiArt e.V. das historische Concordiahaus am Borsigplatz. Das bisherige Kunstkaufhaus, gut dreieinhalb Jahre von ConcordiArt betrieben, hat sich nicht durchgesetzt. Nun geht es mit einem neuen Konzept „in der schönsten Landmarke für den Borsigplatz“, so KulturMeileNordstadt-Vorsitzende Annette Kritzler, an die Arbeit.
Ziel: „Mehr Kreative im Umfeld des Borsigplatzes“ ansiedeln
Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, hofft, dass sich „durch die neue Struktur künftig weitere kreative Anbieter im Umfeld des Borsigplatzes ansiedeln“. Nach dem Kreativquartier Rheinische Straße gebe jetzt auch eines am Borsigplatz.
Großzügige Unterstützung auch durch den Spar- und Bauverein als Inhaber der Immobilie. Prokurist Ulrich Benholz freute sich über die Initiative der KulturMeileNordstadt und sicherte vergünstigte Mietkonditionen zu: „Wir halten eine Belebung an diesem Standort für sehr wichtig“. Mit einer Projektförderung in Höhe von 9000 Euro ermöglicht die Genossenschaft dem Verein die Nutzung der Räumlichkeiten.
Wirtschaftsförderer Thomas Westphal stellte mit Blick auf das nahe Gelände der Westfalenhütte fest, dass der „Bestand dem Neuen entgegen wächst“. Neben dem riesigen Gewerbegebiet sei hier demnächst auch Wohnbebauung vorgesehen.
Ort für Seminare mit Cafehausatmosphäre in der Nordstadt
Im Concordiahaus gibt es künftig einen Raum der Begegnung, einen Ort zum Verweilen mit Cafehausatmosphäre und Werkstattcharakter. Darüber hinaus ist ein Ort für Seminare und Tagungen, für ein abwechslungsreiches Kulturangebot sowie einen Verkaufsraum für Artikel der Marke „Echt Nordstadt“ entstanden.
Annette Kritzler kündigte verheißungsvoll „noch andere Pläne an, die ich aber noch nicht verraten möchte“. Aktuell stehen noch zwei Räume zur Verfügung, die von Interessierten gemietet werden können. Einer ist 14,5 qm, der andere 17,7 qm groß. „Der Mietpreis liegt bei 210 Euro bzw. 270 Euro“, erklärte Annette Kritzler. Potenzielle Mieter können unter 0177 / 91 11 189 Kontakt aufnehmen.
Der Kreativsektor gilt als innovativer Motor in Deutschland
Die Investition birgt für die Initiatoren die Chance, vorhandene Ressourcen und kreative Potentiale dauerhaft im Stadtgefüge zu etablieren. Der Kreativsektor gelte als innovativer Motor mit Pioniercharakter im Rahmen einer umfassenden Stadtentwicklung. Kultur- und Kreativwirtschaft sei nicht mehr nur ein Imagefaktor, vielmehr Teil einer wissens- und contentorientierten Gesellschaft und übernähmen eine Vorreiterrolle auf dem Weg in eine wissensbasierte Ökonomie.
Die Kernbereiche im Concordiahaus am Borsigplatz bestehen aus Musikwirtschaft, Kunstmarkt, Markt für darstellende Künste, Designwirtschaft sowie dem Werbemarkt. Diesen Ansatz verfolgt das Netzwerk in Form eines integralen Bestandteil im „Kreativ.Quartier Echt Nordstadt“ mit Blick auf die zukünftige Ausgestaltung einer lokalen Kreativökonomie.
Seit 2017 trägt die Nordstadt das Siegel „Kreativ.Quartier Echt Nordstadt“. Durch dieses Label ergibt sich eine Anbindung an das Landesprogramm Kreativ.Quartiere Ruhr vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Kulturelle und künstlerische Freiräume und frische Impulse für die Stadt werden durch dieses Landesprogramm gefördert und so der Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft der Metropole Ruhr inspiriert.
Das Kreativ.Quartier Echt Nordstadt wurde auf Initiative der Vereine Machbarschaft Borsig 11 e.V., dem ConcordiArt e.V., dem artscenico e.v. und KulturMeileNordstadt e.V. realisiert.
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