Die alten Forderungen bleiben: mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit

Zum Tag der Arbeit hat der DGB Dortmund Wirtschaftsministerin Mona Neubaur eingeladen

Dortmunds DGB-Vorsitzende Jutta Reiter und Organisationssekretär Klaus Waschulewski gaben Einblick in die Planungen für den Tag der Arbeit in Dortmund. Dieser ist eingebettet in eine von der Wirtschaftsförderung organisierte Woche der Arbeit. Foto: Susanne Schulte für Nordstadtblogger.de

Von Susanne Schulte

Politiker:innen kommen dem Deutschen Gewerkschaftsbund in Dortmund zum 1. Mai grundsätzlich nicht auf die Bühne. Mit Ausnahmen: vor Wahlen wie 2022 und zu besonderen Gelegenheiten wie jetzt. So spricht am Mittwoch der nächsten Woche Jutta Reiter, die heimische DGB-Vorsitzende, im Westfalenpark mit Mona Neubaur, der Wirtschaftsministerin in NRW.

In diesem Jahr ist der Tag der Arbeit eingebettet in die Woche der Arbeit

Anlass ist die „Woche der Arbeit“, wie Reiter sie nennt, oder die „zentrale Eventwoche“, wie Dortmunds Wirtschaftsförderung zu den fünf Tagen sagt (Link und weiterer Artikel am Ende des Berichts).

Vom 29. April bis zum 3. Mai lädt die Dortmunder Wirtschaftsförderung zur Eventwoche im Rahmen der Initiative „to:DO Dortmunds neue Arbeit“. Foto: Web-Screenshot

Während der Veranstaltungswoche machen sich viele Menschen von mittags bis abends im Rahmen der stadtweiten Anstrengungen von „to:DO Dortmunds neue Arbeit“ Gedanken über eine Umgestaltung der Arbeit – öffentlich. „Für uns ist das prima, dass diese Woche über den 1. Mai hinausgeht. Die Feier ist unser Beitrag zur Diskussion.“

Mit Reiter und Neubaur sprechen Andrea Kocsis, die stellvertretende ver.di-Bundesvorsitzende, und Torsten Schulz von der hiesigen Technologieberatungsstelle sowie Betriebsrät:innen aus verschiedenen Unternehmen darüber, wie die Arbeit zukunftssicher gestaltet werden kann – mit Rückenwind durch die Landesregierung. ___STEADY_PAYWALL___

„Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ heißt das bundesweite Motto des DGB zum 1. Mai 2024. „Nicht gerade neue Forderungen“, so Reiter, aber die, die die Beschäftigten verwirklicht haben wollten. Um das Prädikat „gute Arbeit“ verleihen zu können, müsse die Erwerbstätigkeit „existenzsichernd, Gesundheit erhaltend, tarifgebunden und mitbestimmt“ sein.

Was die Beschäftigten immer schon sagen wollten, ist jetzt sehr gefragt

Und was die Arbeitnehmer:innen sonst noch darunter verstehen, sollen sie selbst sagen. Auf blau-roten Karten, die der DGB verteilt, ist ein QR-Code zum Scannen gedruckt und die entsprechende Website-Adresse, mit denen man direkt zum Fragebogen gelangt.

Mona Neubaur ist Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.
Mona Neubaur ist Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Archivfoto: Jens Nieth

Die Antworten verschwinden nicht in der Weite des Netzes, sondern werden ausgewertet und sollen im kommenden Kommunalwahlkampf 2025 die Grundlage sein, um den Kandidat:innen die Fragen zu stellen, die die Dortmunder:innen in Sachen Arbeitswelt beantwortet haben wollen. Denn die Stadt hat sich ja viel vorgenommen – siehe das Projekt „to:DO Dortmunds neue Arbeit“.

Was Reiters Kolleg:innen von den Einzelgewerkschaften wie ver.di, GEW und Gewerkschaft der Polizei unter neuer Arbeit verstehen, ist in der gedruckten Zeitung zu lesen, die extra zum Tag der Arbeit in Dortmund gefüllt wurde und verteilt wird. „Auch, um sichtbar zu sein“, so Reiter. Auch hätte es aus verschiedenen Betrieben den Wunsch nach einer Zeitung auf Papier gegeben.

Der Demonstrationszug startet wie gewohnt um 11 Uhr am Opernhaus

Und sonst ist vieles wie gehabt, versprechen Reiter und der DGB-Organisationssekretär Klaus Waschulewski. Um 11 Uhr startet der Demonstrationszug vor dem Opernhaus vom Platz der alten Synagoge aus Richtung Westfalenpark.

1. Mai Demonstration in Dortmund 2023. Archivfoto: Klaus Hartmann für Nordstadtblogger.de

Wer im Zug mitläuft, hat – wie immer – am Tag der Arbeit freien Eintritt. Um 12.15 Uhr beginnt dann das Gespräch mit den Gästen auf der Bühne. Ist das nach einer guten Stunde beendet, können sich die Gäste ganz dem Kulturfest widmen.

Salsa-Musik und gutes Essen, Pils und Mochito, viel Wissenswertes zu vielen Vereinen aus der Stadt – scheint die Sonne am 1. Mai, scheint der Tag viel zu kurz zu sein. Und dann sind da ja noch die vielen Begegnungen mit ehemaligen Kolleg:innen und Nachbar:innen, guten Freund:innen und flüchtigen Bekannten.

Weitere Informationen zur Eventwoche der Dortmunder Wirtschaftsförderung sowie zur Initiative „to:DO Dortmunds neue Arbeit“ finden Interessierte hier.


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Reaktionen

  1. 1. Mai ist Feiertag: Stadt verlegt vier Wochenmärkte vor (PM)

    Am Mittwoch, 1. Mai, ist „Tag der Arbeit“. Wegen des Feiertags verlegt die Stadt Dortmund vier Wochenmärkte vor.
    Die Wochenmärkte in Mengede, Lütgendortmund, Hombruch und auf dem Hansaplatz finden bereits am Dienstag, 30. April, zeitgleich mit den regulären Wochenmärkten in Hörde, Huckarde und am Nordmarkt statt. Der Einkauf ist zu den bekannten Öffnungszeiten von 7 bis 13 Uhr, auf dem Hansaplatz bis 14 Uhr möglich.

    Park- und Durchfahrtsverbot

    Aufgrund der Verlegung ist es möglich, dass die Besucher*innen nicht das gewohnte Angebot an Händler*innen vorfinden. Das Ordnungsamt weist darauf hin, dass es auch auf den vorverlegten Wochenmärkten von 4 bis 15 Uhr verboten ist, auf den Marktplätzen zu parken und durchzufahren.

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