Wechselausstellung soll explizit Gruppenzusammenhalt stärken

Soziales Miteinander statt Gegeneinander: „Respekt” als Ausstellung in der DASA

Jugendliche und Lehrkräfte in der DASA-Ausstellung „Respekt"
Anna Tenholt | Nordstadtblogger

Ab sofort gibt ein DASA-eigenes Projekt dem „Respekt“ einen interaktiven Raum: Die neue Ausstellung übers gemeinsam Verschiedensein lädt Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren dazu ein, sich Fragen nach Identität, Diskriminierung und Gleichberechtigung anzunähern. Das DASA-Team wünscht sich, dass die insgesamt 21 Stationen zum Zuhören und Nachdenken anregen, zum Austausch miteinander und zu neuen Handlungsmustern.

Ananas auf Pizza – Dafür oder Dagegen?

Ananas auf Pizza – Dafür oder Dagegen? Handyverbot in der Schule? Kostenloser Eintritt in Museen? „Ihr mögt gerne Ananas auf Pizza, aber ihr nicht? Habt ihr es denn mal probiert?”, befragt Marleen Schulze Middendorf in der neuesten Ausstellung der DASA eine Gruppe Zehntklässler:innen.

Pia Hilburg/ DASA

Was lustig klingt, hat einen ernsthaften Hintergrund: es geht um Respekt. Und wie wir als Gesellschaft miteinander umgehen. Im Fokus steht der Austausch über einen Umgang in Schule, Ausbildung, Berufsorientierung und beim Berufseinstieg, der das soziale Miteinander stärkt.___STEADY_PAYWALL___

Die Ausstellung ist eine Eigenproduktion der DASA, daher sieht Schulze Middendorf eine engere Verbindung als bei anderen. Die Vorbereitungen mit Recherche, Entwürfen und Diskussionen haben eineinhalb Jahre gedauert. Die Ursprungsidee fasst sie zusammen als „Gemeinschaft in der Gesellschaft”. Im Begleitprogramm stehen auch Workshops: Situationen, die Ausschluss zeigen, und dafür eine Lösung erarbeiten: wie kann wieder Gemeinschaft erzeugt werden?

Jugendliche an Station 7: Doing Diversity - ein Ratespiel zur Selbst- und Fremdeinschätzung
Jugendliche an Station 7: Doing Diversity – ein Ratespiel zur Selbst- und Fremdeinschätzung Anna Tenholt | Nordstadtblogger

„Wir haben die Workshops ausprobiert und da haben wir auch gemerkt, dass es so ein starkes Gemeinschaftsgefühl evoziert. Das ist natürlich ein schönes Ziel, wenn wir merken, wir können so eine Gemeinschaft stärken”, erkennt Marleen Schulze Middendorf. 

„Jetzt haben wir auf jeden Fall ein riesiges Interesse auf Schulebene gespürt, dass alle hier gerne herkommen möchten mit ihren Schulklassen, um zu probieren, ob das auch zu Gemeinschaftsgefühlen führen kann und ich bin dann natürlich jetzt auch ganz gespannt. Wir können natürlich als Ausstellungshaus immer nur Impulse liefern, das muss man im Unterricht auch weiter nachbereitet werden, aber ich bin sehr optimistisch”, bekundet Schulze Middendorf. 

Medienmix und Orte zum Zurückziehen

„Die Ausstellung hat einen offenen, spielerischen, roughen, unfertigen Charakter”, beschreibt Luisa Kern, verantwortlich für die Gestaltung. „Respekt“ bietet also eine spannende Möglichkeit, außerhalb des Klassenzimmers neue Gesprächsimpulse zu erhalten.

Das Ausstellungsteam: v.l. Marleen Schulze Middendorf, Luisa Kern (Gestaltung), Philipp Horst, oben: Katrin Petersen und Laura Hoss nicht im Bild: Tina Siehoff Anna Tenholt | Nordstadtblogger

Vor der offiziellen Eröffnung ging es nur noch um technische Feinheiten: sind Bild und Ton der Quizfragen synchron? Laufen die Videos im TikTok-Style? Funktioniert das Swipen beim Job-Speed-Dating? Flackern die Scheinwerfer? Die Ausstellung arbeitet mit einem Medienmix aus kurzen Texten, Videoclips und Grafiken, kombiniert mit Spielen, Selbstbefragungen und Orten zum Zurückziehen oder Debattieren.

„Wenn man als Gruppe kommt, also als Klasse, dann ist es am besten, ein Zeitfenster zu buchen. Dann gibt es auch Begleitmaterial, eine Einführung und Anregungen für Interaktion”, empfiehlt Schulze Middendorf.

Bei einem individuellen Besuch kann aber auch jede:r sich selbst befragen: am Eingang liegen Checkhefte aus, in denen mit kleinen Aufklebern Fragen wie „Sagst du immer, was du denkst?” beantwortet werden können.

Station 1: Videoinstallation erstellt von Jugendlichen
Station 1: Videoinstallation erstellt von Jugendlichen (UBV, Keuning-Haus, Verein La Red – Integration und Vernetzung, Berlin) Anna Tenholt | Nordstadtblogger

Die Ausstellung verdeutlicht spielerisch, wie Vorurteile und diskriminierendes Verhalten entstehen. Außerdem kommt sie der Macht der Sprache auf die Spur und hinterfragt gängige Floskeln und Aussagen.  

Die Diversity AG des Mallinckrodt-Gymnasiums hat für eine Station Videos beigesteuert. Und zu allen Inhalten wurde gezielt Feedback von Jugendlichen erfragt und Formulierungen entsprechend angepasst, um von allen verstanden zu werden. 

Inhaltlich geht um das, was das Erwachsenwerden unter anderem bestimmt: Um die Frage, wer man ist, was einen ausmacht, zu wem man gehört und zu was man gemacht wird. Konkret können sich die Jugendlichen auf jede Menge Reflexionsfragen einlassen, etwa um Mitschüler*innen besser kennenzulernen und einzuschätzen. 

Exkursion für Jugendliche aus der Nordstadt

Anna Tenholt | Nordstadtblogger

Das Jugendforum Nordstadt organisiert einen gemeinsamen Besuch der Ausstellung und Teilnahme am Theater-Workshop Respekt verkörpern“ in der DASA.

Treffen: am 24. April um 16 Uhr im Treffpunkt Stollenpark. Wer Interesse hat und zwischen 14 und 27 Jahre alt ist, kann sich anmelden unter: jugendforum@planerladen.de  oder auf Instagram www.instagram.com/jugendforum_nordstadt/ 

Anna Tenholt | Nordstadtblogger

Mehr Informationen: 

  • Die Ausstellung „Respekt“ ist bis zum 23. Februar 2025 zu sehen.
  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr 
  • Der Eintritt für Schüler:innen im Klassenverband ist frei. 
  • Erwachsene zahlen sechs Euro, ermäßigt drei Euro
  • Im Klassenverband empfiehlt sich die Buchung eines Zeitfensters. „Gastgeber*innen“ begrüßen dann die angemeldeten Gruppen und führen persönlich in die Ausstellung ein.
  • Besuchsservice: besucherdienst-dasa@baua.bund.de, Tel. 0231-9071 2645 (7.30-16.30 Uhr)
  • Termin für Lehrkräfte: 29.08.2024 – Online-Einführung 17 bis 18 Uhr 
  • Link zur Ausstellung:  dasa-dortmund.de/ausstellungen/respekt

Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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