„Keine Freiheit den Mördern der Freiheit“, diesen Satz formulierte der erste Ministerpräsident des Landes NRW, Rudolf Amelunxen, zur Gründung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes vor 70 Jahren. Der Zentrumspolitiker forderte damit die Aufklärung und Verurteilung der Verbrechen der Nationalsozialisten.
Der überparteiliche Zusammenschluss blickt auf schwierige Zeiten zurück
Sieben Jahrzehnte später ist die Aufklärung über die Ursachen der Machergreifung der Nazis und die Gefahr durch deren aktueller Anhängerschaft immer noch eine der Kernaufgaben des Zusammenschlusses von Antifaschistinnen und Antifaschisten.
In 1971 wurde durch die Erweiterung zum den Bund der Antifaschisten (BdA), auch der jungen Generation, die nicht zu den Verfolgten bzw. deren Familienangehörigen gehörten, die Mitgliedschaft ermöglicht.
Keine einfache Aufgabe, immer wieder stand und steht die Vereinigung im Visier des Verfassungsschutzes. Zu Zeiten des kalten Krieges drohte oft das Verbot durch bundesdeutsche Gerichte.
Eine interessante Geschichte die nachzulesen lohnt und bezeichnend ist für den Umgang dieser Republik mit den Gegnern von Faschismus und Unfreiheit.
Der Schwur der Häftlinge von Buchenwald ist das Credo der Vereinigung
Aber auch 70 Jahre später schwebt der Schwur der befreiten Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald über der VVN und der Geburtstagsfeier der Dortmunder Kreisvereinigung, die exakt am 10. Februar 1947 gegründet worden ist.
„Die Vernichtung des Faschismus mit seinen Wurzeln, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel“, steht in großen Buchstaben auf einem schwarzen Transparent an der Wand des Wichernhauses in der Nordstadt.
70 Jahre nach Gründung der VVN ist die Gefahr von Rechts aktueller denn je
Darunter musizieren Georg Velikov mit Ensemble Varna, Peter Sturm an der Gitarre, grüßt Agnes Vedder, die Ehrenvorsitzende und Günter Bennhardt erzählt den Gästen der Feier aus der Nachkriegszeit und wie er Antifaschist geworden ist.
Schauspieler Andreas Walter liest Auszüge aus der eingangs erwähnten Rede des Rudolf Amelunxen von 1947.
Seinerzeit vertrat der VVN in Dortmund die Interessen von 2000 Verfolgten. Heute hat die Vereinigung achtzig Mitglieder in der Stadt. „Die Zahlen stagnieren zur Zeit, aber Junge folgen den Alten“, weiß Ullrich Sander zu berichten.
Das siebzig Jahre nach Gründung der Kampf gegen neofaschistische Tendenzen immer noch eine wichtige Aufgabe des überparteilichen Zusammenschlusses ist, wäre von deren Gründerinnen und Gründer wohl nicht prognostiziert worden.
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