Donnerstag Vortrag bei der Kana-Suppenküche in der Nordstadt: AHLI bietet Hilfe für Straßenkinder in Marokko

Über Straßenkinder in Marokko berichtet Horst Grulke (re.) bei Kana. Foto: privat
Über Straßenkinder in Marokko berichtet Horst Grulke (re.) in der Kana-Suppenküche. Fotos: privat

Horst Grulke, früherer ehrenamtlicher Mitarbeiter der Kana-Suppenküche in der Nordstadt, hat in Agadir/Marokko seine Wahlheimat gefunden. Dort betreut er mit ehrenamtlichen Helfern das Projekt „Hilfe für Straßenkinder in Marokko“. In der Kana-Suppenküche berichtet er am Donnerstag, 18. Mai 2017 , um 19 Uhr von der Arbeit.

30.000 Straßenkinder sind in Marokko der Gewalt der Straße ausgesetzt

In Marokko lebt zurzeit die verheerende Zahl von 30.000 Straßenkindern, die das Schulsystem verlassen haben, und der Gewalt auf den Straßen der Städte ausgesetzt sind. Sie sind die Zielscheibe für Drogenmissbrauch oder müssen sich prostituieren.

Die Zukunft der Kinder sieht so düster aus, wie die Straßen, in denen sie vegetieren. Diese Kinder kommen zum großen Teil aus schwierigen oder gewalttätigen familiären Verhältnissen, aus denen sie flüchten oder gar ausgesetzt werden.

Die Mädchen werden als Haushaltshilfe verkauft, wo sie ihren Lebensunterhalt in einem “sklavenähnlichen“ Dasein verdienen. Die Straßenkinder verdingen sich in den Souks als Träger, putzen Schuhe, führen Touristen in die Geschäfte, verkaufen Taschentücher oder reinigen Autoscheiben.

Kinder müssen sich in den Touristenzentren für Essen und Übernachtung prostituieren

MarokkoDie größeren Kinder bieten in den Touristenzentren ihre Begleitung/Körper an und haben dann ein Bett und Essen für eine Nacht.

Wenn dann etwas Geld zusammen kommt, wird dieses selten für gesunde ausreichende Nahrung ausgegeben, sondern sie bekämpfen den Hunger durch Gase und Dämpfe (Klebstoffe), später dann Cannabis und Alkohol, so dass sie immer mehr unter Mangelernährung, Vernachlässigung ihrer Hygiene und Befall von Flöhen und Infektionen leiden.

Diesen Kindern ist der Zugang zur Schule unmöglich, so dass ihnen weiterhin auch der Weg in einen Beruf versperrt ist. Sind diese Kinder und Jugendlichen in einem Alter, wo sie körperliche Arbeit verrichten können, können sie nur hoffen im Straßenbau, der Landwirtschaft oder im Baugewerbe als Tagelöhner angenommen zu werden. Doch die desolate Konstitution setzt dem bald Grenzen.

Hilfsorganisationen bringen für die Kinder etwas Licht ins Dunkel

Studenten-Greenlight-ProjektLicht bringt in dieses düstere und desolate Szenario eine Vielzahl von Vereinigungen und Nichtregierungsorganisationen, die zu helfen versuchen. Seitens der Regierung wurden zwar Zentren gegründet, in denen die Straßenkinder aufgenommen werden und man versucht, die Kinder ins Schulsystem, in Pflegefamilien und allgemein in die Gesellschaft einzugliedern.

Allerdings übersteigt die Anzahl derer, die betreut werden müssten, sowohl die Kapazitäten als auch die personellen Möglichkeiten. Hinzu kommt, dass der Vertrauensaufbau zwischen Erzieherin,  Sozialarbeitern und den Straßenkindern nicht immer leicht ist.

Diese Kinder haben jegliches Vertrauen Erwachsenen gegenüber und alle Hoffnung in die Zukunft verloren. Doch wir schaffen es in vielen Fällen ihnen ihre Grundrechte zu sichern und das Recht auf eine Kindheit.

An vielen Beispielen, die in der Association AHLI Hilfe für Straßenkinder in Marokko gemacht wurden, wird  der Erfolg von jetzt zehn Jahren Arbeit präsentiert.

Mehr Infos: ahli-marokko.blogspot.com/
Spendenkonto: 
Kontodaten mit Stichwort „Strassenkinder“ Santander Bank,  IBAN:  DE42500333002587776600, BIC: SCFBDE333XXX

 

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Reaktionen

  1. Horst Grulke

    Während meiner Vorträge in Dortmund habe ich einiges an Spendengeldern bekommen und damit konnte ich den Transport von zehn Rollstühlen nach Marokko finanzieren. Die ersten drei Rollstühle sind heute bei mir angekommen und werden an ein Kinderheim für behinderte Kinder übergeben.

    Ich bedanke mich bei KANA für die gewährte Gastfreundschaft, denn dadurch konnte ich die gesponserten Rollstühle ohne Zeitverlust transportieren lassen. Danke auch an den Nordstadtblog, die durch die Berichterstattung quasi den Grundstein für die weiteren Vorträge in Schwerte gelegt haben.

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