Arbeitslosenquote in Dortmund blieb in Februar unverändert bei 11,6 Prozent – Die Arbeitskräftenachfrage zieht an

Der Arbeitsmarkt in Dortmund im Februar 2017 im Vergleich zu den Vorjahren.
Der Arbeitsmarkt in Dortmund im Februar 2017 im Vergleich zu den Vorjahren. Grafik: AfA DO

Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen in Dortmund liegt im Februar unverändert bei 11,6 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote 12,5 Prozent. Die spezifische Arbeitslosenquote für die Agentur lag bei 2,6 Prozent und für das Jobcenter bei 9,0 Prozent.

Kaum saisonale Auswirkungen auf die Dortmunder Arbeitslosigkeit

Annabelle Brandes, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Dortmund. Foto: AfA
Geschäftsführerin Annabelle Brandes, Agentur für Arbeit Dortmund. Foto: AfA

Der Arbeitsmarkt zeigt sich auch im Februar in einer robusten Verfassung. Der saisontypische winterliche Anstieg der Arbeitslosigkeit fällt mit 0,2 Prozentpunkten eher gering aus.

„Erfreulich ist die lebhafte Nachfrage nach Arbeitskräften mit gut 3.000 Stellenmeldungen im Februar. Arbeitslose Menschen profitieren derzeit von der regen Nachfrage auf Seiten der Unternehmen“, kommentiert Annabelle Brandes, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit die aktuelle Entwicklung.

Aus der Arbeitslosigkeit heraus eröffneten sich aktuell gute Beschäftigungschancen, insbesondere für gut qualifizierte Fachkräfte. „Das zeigt die erfreulich hohe Zahl an Abmeldungen in Erwerbstätigkeit. Eine marktgerechte Qualifikation ist der Schlüssel für eine nachhaltige Integration in Beschäftigung“, so Brandes.

Überproportional ist im Februar die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren gestiegen. Dies hängt mit dem Ende der zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen zusammen, die jungen Leute mussten sich vorübergehend arbeitslos melden. „Sie werden aber bald wieder vom Arbeitsmarkt aufgenommen, da bin ich sicher.“

Knapp 2.000 Arbeitslose weniger in Dortmund als im Februar 2016

Frank Neukirchen-Füsers ist Geschäftsführer des Jobcenter Dortmund.
Frank Neukirchen-Füsers ist Dortmunder Jobcenter-Geschäftsführer.

Schwieriger werde es mit den jungen Flüchtlingen, die mit Spracherwerb und der Anpassung an die Qualifikationserfordernisse des deutschen Arbeitsmarktes mehr Zeit benötigten, um in einem Dortmunder Unternehmen als Fachkraft Fuß zu fassen.

„In der Woche der Ausbildung vom 27. bis 31. März werden wir uns zusammen mit Partnern intensiv für die betriebliche Ausbildung stark machen“, so Brandes.

Im Februar waren 35.551 Menschen in Dortmund arbeitslos gemeldet. Davon waren 8.012 Personen bei der Arbeitsagentur und 27.539 Menschen beim Jobcenter Dortmund gemeldet.

Damit hat sich die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte erhöht. Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit deutlich um 1.967 Personen oder 5,2 Prozent niedriger.

„Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt auch im Februar stabil. Davon profitieren nach wie vor nahezu alle Arbeitslosen und erfreulicherweise insbesondere Langzeitarbeitslose, Schwerbehinderte und Ausländer“, erklärt Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund.

Jugendarbeitslosigkeit durch das Ausbildungsende angestiegen

Rechtkreisübergreifend liegt die Jugendarbeitslosenquote bei aktuell 10,5 Prozent oder 3.240 jungen Menschen. Das ist zwar ein Anstieg um 159 Personen oder 5,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, aber ein Rückgang zum Vorjahr um 4,7 Prozent oder 160 jungen Menschen.

Bedingt durch das Ende von zwei- und dreieinhalbjährigen Ausbildungen waren darunter auch eine Vielzahl junger Fachkräfte, die sich zunächst arbeitslos melden mussten, weil sie in ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden. Der Arbeitsmarkt zeigt aber eine gute Aufnahmefähigkeit für gut ausgebildete junge Fachkräfte.

Arbeitslosigkeit von AusländerInnen bleibt weiter eine Herausforderung

Arbeitsagentur, Jobcenter und Sozialamt haben den Integration Point für Flüchtlinge gestartet, der beim Start in Ausbildung und Beruf helfen soll.
Arbeitsagentur, Jobcenter und Sozialamt haben den Integration Point für Flüchtlinge gestartet.

Aktuell sind 12.062 AusländerInnen bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter Dortmund arbeitslos gemeldet. 60 Personen weniger als im Vormonat und 48 oder 0,4 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr.

10.149 ausländische MitbürgerInnen werden durch das Jobcenter Dortmund und 1.913 Personen werden aktuell von der Agentur für Arbeit betreut.

Der größte Anteil der Arbeitslosen mit ausländischen Pass entfällt auf Zugänge aus Asylzugangsländern; 3.694 Personen waren im Januar arbeitslos gemeldet.

Das ist ein Plus von 14,9 Prozent oder 480 Menschen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Sehr deutlich ist hier vor allem die Arbeitslosigkeit von geflüchteten Menschen aus Syrien gestiegen.

Aktuell sind 1.450 Syrerinnen und Syrer arbeitslos gemeldet, das sind 452 mehr als im Februar 2016 und 1.098 mehr als vor zwei Jahren im Februar 2015.

Bei den geflüchteten Menschen aus dem Irak stieg die Zahl innerhalb eines Jahres um 40,7 Prozent oder 118 Personen auf aktuell 408 Menschen.

Die Arbeitskräftenachfrage in Dortmund hat wieder angezogen

Die Nachfrage der Dortmunder Wirtschaft nach Arbeitskräften hat im Februar wieder angezogen, dies schlägt sich in den deutlich gestiegenen Stellenmeldungen nieder. Es wurden im aktuellen Berichtsmonat 3.103 Stellen neu gemeldet. Das sind 1.895 Stellen mehr als im Januar.

An der Steinstraße ist die Zentrale von Arbeitsagentur und JobCenter.
An der Steinstraße ist die Zentrale von Arbeitsagentur und JobCenter.

Insgesamt war die Nachfrage auch stärker ausgeprägt als noch vor einem Jahr. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es 74,6 Prozent mehr Stellenzugänge. Derzeit stehen 7.818 Stellen zur Besetzung offen, das sind 1.485 mehr als vor einem Jahr.

Die meisten Stellen wurden im vergangenen Monat für folgende Wirtschaftszweige gemeldet: Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+2.075 Stellen), darunter entfallen rund 1.700 Stellen auf den Bereich Arbeitnehmerüberlassung.

Diese Stellen werden statistisch bei den Arbeitnehmerüberlassungsunternehmen mit Hauptbetriebsort in Dortmund geführt, obwohl sie vielfach auf andere Arbeitsorte als Dortmund entfallen. Es handelt sich in der Regel um bundesweite Stellenangebote.

173 Stellen wurden dem Arbeitgeber-Service Dortmund im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen gemeldet. Es folgen die Bereiche freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen mit 164 gemeldeten Stellen und das Gesundheits- und Sozialwesen mit 137 Stellen.

Mehr Informationen als PDF zum Download: Arbeitsmarktreport_Februar_2017

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