90 Jahre Institut für Zeitungsforschung: Die älteste wissenschaftliche Einrichtung Dortmunds feiert Geburtstag

Zum 90. Geburtstag des Instituts für Zeitungsforschung und zur Vorstellung der Festschrift kamen ehemalige Leiter und Freunde der ältesten wissenschaftlichen Einrichtung Dortmunds zusammen: (v.li.): Prof. Stefanie Averbeck-Lietz (Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Zeitungsforschung in Dortmund), Dr. Astrid  Blome (Institutsleiterin), Anita Schröder (stellv. Institutsleiterin), Dr. Johannes Borbach-Jaene (Direktor der Stadt- und Landesbibliothek), Dr. Gabriele Toepser-Ziegert und Prof. Hans Bohrmann (ehemalige Institutsleiter) und Stadtdirektor Jörg Stüdemann. Foto: Roland Gorecki / Dortmund-Agentur
Gruppenbild zur Buchvorstellung: Prof. Stefanie Averbeck-Lietz, Dr. Astrid  Blome, Anita Schröder, Dr. Johannes Borbach-Jaene , Dr. Gabriele Toepser-Ziegert, Prof. Hans Bohrmann  und Jörg Stüdemann. Foto: R. Gorecki / Dortmund-Agentur

Die älteste wissenschaftliche Einrichtung Dortmunds feiert in diesem Jahr runden Geburtstag: Das Institut für Zeitungsforschung besteht seit 90 Jahren. Es besitzt eine der größten Zeitungs- und Zeitschriftensammlungen in Deutschland und ist mit seinen umfangreichen Beständen zur Medien- und Kommunikationsgeschichte international bekannt.

Abteilung „Niederrheinisch-Westfälische Institut für Zeitungsforschung“ wurde 1926 gegründet

Die Geschichte des Instituts ist eng verbunden mit der Stadt- (und Landes-)Bibliothek Dortmund, als deren Abteilung das „Niederrheinisch-Westfälische Institut für Zeitungsforschung“ 1926 gegründet wurde.

Anlässlich des Jubiläums ist im Essener Klartext-Verlag eine Festschrift erschienen, herausgegeben von Dr. Astrid Blome: „90 Jahre Institut für Zeitungsforschung. Rückblicke und Ausblick“. Der 104-seitige Band bietet in Beiträgen und Interviews eine individuelle Institutsgeschichte, die die Leiterinnen und Leiter in den Vordergrund stellt.

Er enthält Beiträge von Hans Bohrmann zur Geschichte des Instituts bis in die 1970er Jahre und von Rudolf Stöber über Kurt Koszyk sowie Interviews der Journalistin Katharina Heimeier mit Hans Bohrmann, Gabriele Toepser-Ziegert und Astrid Blome zu ihrer Zeit in der Leitung des Instituts.

Enthalten sind die Kurzbiografien sämtlicher Leiterinnen und Leiter seit 1926: Von Erich Schulz, dem ersten Direktor der Stadt- und Landesbibliothek, über Koszyk und Margot Lindemann bis zur heutigen Institutsleiterin.

Festschrift und kleine Ausstellung zum Ende des Jubiläums

Kulturdezernent Jörg Stüdemann, Dr. Astrid Blome und StLB-Leiter Dr. Johannes Borbach-Jaene.
Jörg Stüdemann, Dr. Astrid Blome und StLB-Leiter Dr. Johannes Borbach-Jaene. Fotos: T.Kampmann

Mit dem Erscheinen des Jubiläumsbands endet ein bedeutendes Jahr für das Institut, das mit einer großen Fachtagung im Januar begann und Mitte August mit der Übergabe der Leitung an Astrid Blome weiterging.

Neben der Festschrift greift eine kleine Ausstellung im Eingangsbereich des Instituts das Thema „90 Jahre Institut für Zeitungsforschung“ auf. Sie stellt die wichtigsten Forschungsleistungen der bisher prägenden Leitungspersönlichkeiten vor, darunter die Schriftenreihe „Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung“.

Der 68. Band dieser traditionsreichen Reihe ist jüngst erschienen: die mehr als 2000 Seiten umfassende Bibliographie „Ostpreußische Presse von den Anfängen bis 1945“ von Gert Hagelweide.

Die Ausstellung erinnert außerdem an die Sondersammelgebiete: Das Institut bewahrt z.B. mehr als 1000 frühneuzeitliche Flugschriften und Flugblätter – die Vorläufer und Begleiter regelmäßig erscheinender Zeitungen – und eine umfangreiche Sammlung von Karikaturen und politischen Plakaten.

Die einzigartige „Datenbank Massenkommunikation und Publizistik“ mit Medienartikeln zu medien- und kommunikationshistorischen Themen wird ab dem kommenden Jahr weiter fortgeführt.

Die Leiterinnen und Leiter des Instituts für Zeitungsforschung:

  • Dr. Erich Schulz (Gründungsleiter 1926 – 1941)
  • Prof. Dr. Kurt Koszyk (Institutsleiter 1957 – 1977)
  • Dr. Margot Lindemann (stellv. Institutsleiterin 1966 – 1991)
  • Prof. Dr. Hans Bohrmann (Institutsleiter 1977 – 2003)
  • Dr. Gabriele Toepser-Ziegert (Institutsleiterin 2003 – 2014)
  • Dr. Astrid Blome (Institutsleiterin seit 2016)

Kommende Termine:

  • 11. Januar 2017, 18 Uhr – Prof. Dr. Hans Bohrmann: 90 Jahre Zeitungsforschung in Dortmund. Von der Zeitungs- zur Kommunikationswissenschaft. Vortrag im Rahmen der interdisziplinären Vortragsreihe „Wissenschaftsgeschichte des Ruhrgebiets“. Ort: Studio B der Stadt- und Landesbibliothek, Max-von-der-Grün-Platz 1-3; Eintritt frei
  • 8. Februar 2017, 19 Uhr – Dr. Kai Lohsträter: Die Entzündung der Geister. Kommunikation, Medien und Gesellschaft in der Ruhrregion im 18. Jahrhundert. Zwischen „Hanse und Hochöfen“ klafft noch immer ein „historiographisches Loch“: Nach wie vor ist wenig bekannt über das Leben und Denken der rund 300.000 Menschen, die um 1800 zwischen Ruhr und Lippe lebten.
    Ausgehend von den ersten Zeitungsgründungen in Essen (1741) und Dortmund (1769) begibt sich der Hamburger Historiker Dr. Kai Lohsträter auf eine sozial- und kulturgeschichtliche Spurensuche in der Region und eröffnet Einblicke in eine Gesellschaft im Wandel zwischen religiöser Frömmigkeit und Aufklärung.
    Vortrag in Kooperation mit dem Stadtarchiv Dortmund. Ort: Studio B der Stadt- und Landesbibliothek, Max-von-der-Grün-Platz 1-3; Eintritt frei

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  1. 1848 – Die Revolution auf Papier: Ausstellung von Originalen des Instituts für Zeitungsforschung (PM)

    In diesem Jahr jährt sich die Märzrevolution von 1848 zum 175. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Institut für Zeitungsforschung noch bis zum 2. September 2023 die Ausstellung „1848 – Die Revolution auf Papier“ im zweiten Obergeschoss der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund (Max-von-der-Grün-Platz 1-3).

    Die Märzrevolution von 1848 hatte das gesamte Reich und alle Bürger*innen erfasst. Alle erhoben ihre Stimmen: Neu gegründete politische Vereine verkündeten ihr Programm, aufgebrachte Bauern drohten den städtischen Aufwieglern, Abgeordnete der Paulskirche bezogen in leidenschaftlichen Reden Stellung, und manch ein Dichter ging der Frage nach, wer unter den reaktionären Fürsten und Generälen wohl der größte Schweinehund sei.

    Sie alle richteten sich mit Flugblättern und Maueranschlägen an das Volk, das sich unter dem Schutz der neu errungenen Pressefreiheit auf den Straßen und öffentlichen Plätzen eine politische Meinung bildete und am Weltgeschehen teilnahm. Eine Auswahl originaler Flugblätter ist in der Ausstellung zu sehen.

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