Bezirksvertretung Innenstadt-Nord beschließt Verbesserungsmaßnahmen

Plätze und Straßen in der Nordstadt: Zwischen Sanierung, Verkehrsdruck und Klimaresilienz

Ideenwettbewerb Mehmet-Kubasik-Platz
Rückblick auf einen Ideenwettbewerb für den Mehmet-Kubasik-Platz. An Vorschlägen für die Belebung der Plätze und Straßen in der Nordstadt ist kein Mangel. Eher hapert es an abgestimmter Planung und der konkreten Umsetzung. Foto: Alexander Völkel für die nordstadtblogger.de

Diskussionen um die Gestaltung und Sanierung von Plätzen und Straßen in der Nordstadt prägten die Sitzung der Bezirksvertretung der Innenstadt-Nord. Beschlossen wurden Maßnahmen für u.a. den Mehmet-Kubasik-Platz und das Dietrich Keuning-Haus sowie Verbesserungen zur Verkehrssituation für den Kreuzungsbereich Malinckrodtstaße/Münsterstraße (B54) und die Schützenstraße (Höhe KGV Hafenwiese).

Sanierung der Pflasterung Josefkirchplatz und Keuninghaus

Auf Antrag der Fraktion der Grünen standen die Sanierung der Pflasterung am Josefkirchplatz und an der Einfahrt zum Dietrich-Keuning-Haus (DKH) auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Nord. Hier setzen sich die Antragsteller:innen auch dafür ein, während der Sanierung auch die klimafreundliche Gestaltung des Josefkirchplatzes zu prüfen.

Beim "Grünen Zimmer" gibt es gleich nebenan einen Trinkbrunnen zum Durstlöschen.
„Grünes Zimmer“ war der Josefkirchplatz in diesem Sommer nur auf Zeit – ging es nach den Grünen, würde er teilweise entsiegelt und langfristig bepflanzt. Foto: Cedric Schäfer für Nordstadtblogger.de

Der Vorschlag beinhaltete die teilweise Entsiegelung und die Anpflanzung von Bäumen zugunsten von Kühlungs- und Verdunstungseffekten. ___STEADY_PAYWALL___

Während die Sanierung der Pflasterung für das DKH beschlossen wurde, fand der Antrag für den Josefkirchplatz keine Mehrheit.

Bei aller Sympathie für den Vorschlag auf Seiten von SPD und Linke, wollten diese, dass man die ganzheitliche Betrachtung der Sanierung der Münsterstraße nicht aus den Augen verliere: „Es gab hier schon so viele, auch gute Konzepte“, erinnerte Cornelia Wimmer (Linke) und forderte ein Update, bevor Einzelmaßnahmen ergriffen werden.

Dem schloß sich Brigitte Jülich (SPD) an. Bedauerlich, fand das Marko Unterauer (Grüne), denn: „Wie lange wollen wir warten? Wir müssen ins Tun kommen.“ Eine Berichterstattung zur aktuellen Lage wurde angefordert.

Klimafolgen machen Sanierung der Entwässerung notwendig

Das Klimaveränderungen gravierende Folgen für die Plätze der Nordstadt haben, blieb Thema der Diskussion. Dem zweiten Antrag der Fraktion der Grünen zur Sanierung der Straßenentwässerung auf der Münsterstraße wurde dann auch stattgegeben.

Hintergrund: Bei Regen wird der verkehrsberuhigte Teil der Straße regelmäßig teil-überflutet, denn das Wasser läuft nur verzögert in die Kanalisation. Ob der Rückstau durch unzureichende Pflege des Kanalsystems oder durch eine unzureichende Dimensionierung begründet ist, wird nun geprüft.

Nordstadtplätze beleben – aber wie und für wen?

Neben dem Josefkirchplatz sind auch der Franz-Jacobi-Platz, der Mehmet-Kubasik-Platz und der Kurt-Piehl-Platz wichtige Begegnungsorte der Nordstadt. Ein SPD-Antrag auf Mittel für Kleinkunst und Musik-Programm auf diesen Plätzen in Höhe von 10.000 Euro wurde in die Haushaltsberatungen 2025 vertagt.

Lautsprecherbox auf dem Mehmet-Kubasik-Platz Daniela Berglehn | Nordstadtblogger

Der zweite SPD-Antrag nahm explizit den Mehmet-Kubasik-Platz in den Fokus. Noch immer sei der Platz von nur geringer Aufenthaltsqualität und man beantrage daher künftig einen großen Teil des Platzes als Spielplatz herzurichten und auszuweisen, so Jülich.

Ergänzend hierzu forderte Die Fraktion (Die Linke – Die Partei) explizit Sitzmöglichkeiten, die Kommunikation ermöglichen und eine Prüfung der Geräuschreduzierung aufgrund der belebten Kreuzung.

Der Antrag wurde – ergänzt um die Wünsche der Linken – einstimmig angenommen. Inwiefern sich dann auch dieser Platz in ein Gesamtkonzept fügen wird und was aus den bestehenden Ideen, bereits installierten Bänken und nicht zuletzt der umstrittenen Beschallungsanlage wird, stand nicht zur Debatte.

Wie wär es mit Tempo 30 auf der Mallinckrodtstraße?

Die Kreuzung Leopoldstraße/Mallinckrodtstraße war auch Thema eines weiteren SPD-Antrags. Im Fokus: Lärm. Die Kreuzung sei ein „Hotspot mit einer erheblichen krankmachenden Lärmbelästigung“ heißt es im Antrag.

In der Immermannstraße gilt bisher nur nachtsTempo 30 - das ändert sich.
Tempo 30 für den Lärmschutz? Eine Prüfung für den Bereich Mallinckrodtstraße/Leopoldstraße ist beantragt, Foto: Leopold Achilles

Die Antragsteller:innen fordern, dass die Verwaltung darlegen soll, wie sie die Lärmbelästigung künftig reduzieren will. Auch für diesen Antrag gab es es Mehrheit.

Die BV will nun wissen, ob und welche verkehrlichen Maßnahmen geplant sind (Vorschlag: Tempo 30) und ob ggf. auch eine Förderung von Lärmschutzmaßnahmen der Anwohner:innen denkbar wäre (z.B. 3-fach Verglasung Fenster).

Verstärkte Maßnahmen gegen falsch parkende Lkw auf der Schützenstraße

Auch an der Schützenstraße/Höhe der KGV Hafenwiese ist der Verkehr für einige Bürger:innen Anlass zur Sorge und Grund für einen weiteren SPD-Antrag. Das Parken von großen und schweren LKW und Transportern zerstöre den unbefestigten Seitenstreifen und die Fahrzeuge stellen eine Sichtbehinderung beim Überqueren der Straße dar.

Unerlaubt parken viele LKW auf dem Seitenstreifen der Schützenstraße. Sie zerstören den Untergrund und stellen eine Verkehrsgefährdung dar. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Insbesondere Autos, die vom REWE-Parkplatz herausfahren, müssen deshalb bis auf die Straße fahren, um überhaupt den Verkehr sehen zu können – und stehen dann schon mitten auf dem Fahrradweg.

Das Parken ist hier zwar bereits ausschließlich für Fahrzeuge bis 2,8 Tonnen gestattet – aber Beschilderung und extrem selten verteilte Knöllchen zeigen (noch) nicht die gewünschte Wirkung. Die Idee eine Höhenbeschränkung anzubringen und z.B. ein Seil zwischen den Bäumen zu spannen, fand eine Mehrheit.

Belebung der Plätze und Straßenzustand beschäftigt auch Anwohner:innen

Plätze und Straßen, marode Infrastruktur, aber auch Ideen, wie es besser gehen könnte – am Ende zielten auch die beiden einzigen Bürger:innen-Anfragen an diesem Tag auf städtebauliche Maßnahmen.

Die „NachbarBude“ des katholischen Sozialdienstes SKM Dortmund e.V. bietet auf dem Kirchplatz von St. Josef verschiedene Hilfen für Menschen aus der Nachbarschaft. Foto: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn

Eine Anwohnerin bat darum die Möglichkeiten der Asphaltierung und Beleuchtung rund um das Caritas-Gebäude und die Tafel bzw. die Verbindung zum Spähenfelde zu prüfen.

Eine andere Bürger:in sorgte sich um das Ende der „NachbarBude“ auf dem Josefkirchplatz. Hier hätte man ja bereits erleben können, was mit einfachen Mitteln zur Belebung möglich ist – die Förderung laufe aber zum Jahresende aus.

Die BV nahm beides zur Kenntnis und wird zumindest die Macher:innen der Bude zum Bericht einladen, um sich ein Bild der Lage zu machen.


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Reaktionen

  1. Cornelia Wimmer

    Hallo,

    hier nur eine sachliche Richtigstellung: Ich vertrete in der BV seit kurzer Zeit nicht mehr DieLINKE/die PARTEI sondern bin, ausweislich meines Tischkärtchens, parteilos. Das gilt auch für meinen verbliebenen Fraktionskollegen. –
    So ist denn der Antrag, aufgrund dessen der Mehmet-Kubaşık-Platz – hoffentlich !- hin zu einem Platz mit Aufenthaltsqualität, insbesondere im Hinblick auf die in der geplanten Bibliothek tätigen Jugendlichen, entwickelt werden wird, KEIN Antrag der LINKEN/PARTEI sondern einer von uns beiden derzeit parteilosen Ex-LINKEn.

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