Zweite Saison der Eichenprozessionsspinner beendet – viel Arbeit und Kosten, aber keine gesundheitlichen Schäden

Rund 12.500 Nester des Eichenprozessionsspinners wurden in Dortmund  beseitigt. (Archivbilder)

Die zweite „große Saison“ mit dem Eichenprozessionsspinner in Dortmund ist beendet – im Gegensatz zum Vorjahr lief dies deutlich reibungsloser und unaufgeregter. Ein Grund: Die Stadt war in diesem Jahr deutlich besser vorbereitet. Wie viele andere Kommunen wurde auch Dortmund vom massenhaften Auftreten der gesundheitsgefährdenden Raupen überrascht. Weil das Phänomen mittlerweile bekannt ist,  hielt sich die Aufregung in der Bevölkerung „über die haarigen Biester“ in Grenzen. Offenbar kam in diesem Frühjahr bzw. Sommer auch kein Mensch in Dortmund zu Schaden.

Viel Arbeit in Dortmund: 12.500 Nester wurden von Einsatzkräften abgesaugt

Doch an Arbeit mangelte es nicht: Insgesamt wurden in dieser Saison durch das Grünflächenamt 947 Meldungen bearbeitet. Daraus resultiert, dass 2.424 Bäume mit ca. 12.500 Nestern abgesaugt wurden. ___STEADY_PAYWALL___

Die Beseitigung der Nester des Eichenprozessionsspinners erfolgte durch eigenes Personal. Zur Unterstützung wurde eine Fremdfirma beauftragt. Die vorläufigen Kosten für die Beseitigung des Eichenprozessionsspinners in 2020 belaufen sich derzeit auf rund 384.000 Euro.

Auch im Jahr 2020 hat der milde Frühling und der warme, trockene Sommer die Vermehrung des Eichenprozessionsspinners begünstigt. Dadurch kam es in diesem Jahr in Dortmund erneut zu einem massenhaften Auftreten. Trotzdem konnten in diesem Jahr großflächige Sperrungen vermieden werden, berichtete Baudezernent Arnulf Rybicki im Verwaltungsvorstand. 

Das Aufkommen beschränkte sich (wie bereits im letzten Jahr) hauptsächlich auf die nördlichen Stadtbezirke mit hohem Wald- / Baumanteil. Ebenfalls mussten keine Tageseinrichtungen für Kinder oder Schulen aufgrund des Eichenprozessionsspinners geschlossen werden, da die Reaktionszeit zur Entfernung der Nester maximal zwei Tage betrug.

Die Beseitigung der Raupennester soll im nächsten Jahr sowohl durch die eigenen Teams als auch durch externe Firmen erfolgen. Die Beauftragung externer Dienstleister wird zukünftig noch weiter ausgebaut, damit das eigene Personal den eigentlichen Aufgaben weiter nachgehen kann – hier vor allem der Verkehrssicherheitskontrolle und der Massariakontrolle. 

Einsatz von Fallen wurde abgebrochen – Meisennistkästen kommen weiterhin zum Einsatz

Spezialfirmen entfernen die Nester des Eichenprozessionsspinnern - hier eine Raupe.
Die Nester des Eichenprozessionsspinners – insbesondere die Haare der Raupen, sind problematisch.

Die Erfahrungswerte aus den Jahren 2019 und 2020 werden weiter analysiert, um hier zu einem angemessenen Verhältnis zwischen interner und externer Aufgabenverteilung zu gelangen. Das Grünflächenamt prüft weiterhin den Einsatz neuer Technologien für den Einsatz im nächsten Jahr, um so die Eichenprozessionsspinner-Entfernung noch weiter zu optimieren.

Doch klar ist: Während das Absaugen gut und schnell geklappt hat, war der Einsatz von Fallen nicht erfolgreich. Im Gegenteil: Der Einsatz von Klebefallen wurde abgebrochen, weil sich andere Nutzinsekten darin verfingen. Lediglich sogenannte Pheromonfallen sollen auch im kommenden Jahr punktuell eingesetzt werden – aber nur als Indikator, kündigte Rybicki an.

Weiterhin eingesetzt werden auch Meisennistkästen. Deren Wirkung lässt sich zwar wissenschaftlich nicht belegen, erzeugt aber eine gewisse Aufmerksamkeit, insbesondere in Einrichtungen für Kindern. Sie sensibilisieren für das Thema. Weiterhin NICHT zum Einsatz kommen Pestizide oder Biozide: „Wir waren von Anfang an überzeugt, dass wir nicht die vielen anderen Insekten schädigen wollten“, so der zuständige Dezernent.

 

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