Von Gerd Wüsthoff
In der kommenden Woche beginnen die Proben für die aktuelle Produktion von „vier.D“, DER FREIE FALL. Drei Wochen lang werden sich zwölf KünstlerInnen aus den unterschiedlichsten Sparten (z.B. Parcours, Musik, Video, Objektdesign und Schauspiel) mit Fragen nach Sicherheitsbedürfnis und Risikobereitschaft auseinandersetzen. Die Schlagwörter dazu sind: digitale Überwachung, Fake News, Wirtschaftskrisen, Klimakatastrophen, Hungersnöte, Krieg und Flucht. Premiere ist am 31. August 2018.
Sicherheit gibt es in einer demokratischen Gesellschaft nur bedingt – will sie freiheitlich bleiben
Die Schlagwörter sind zentral, wenn über gesellschaftliche Risiken nachgedacht wird. Für viele Menschen scheint es so, als stünde er kurz bevor – DER FREIE FALL, angeheizt durch populistische Politiker, demokratisch unziemliche Wortwahl einiger sogenannter demokratischer Politiker, Posts höchst verunsicherter, zuweilen verwirrter Zeitgenossen in den Social-Media.
Mit dieser Aussicht rückt bei einigen Zeitgenossen der Wunsch nach Sicherheit und Stabilität in den Vordergrund – und der Kontrollverlust soll um jeden Preis vermieden werden.
Sind wir sicher? Was ist Sicherheit? Waren wir je sicher? Wollen wir sicher sein? Wie wird man sicher? Eine meint, dass Sicherheit im Kopf anfängt. Eine sagt, Sicherheit beginnt mit Waffengewalt. Mit Sicherheit, ein gutes Gefühl. Sicherheit als Wirtschaftszweig. Doch Garantien gibt uns keiner! Auch nicht der Präsident, leider. Sicher ist nur, wer dazugehört.
Auch in einem Überwachungs- und alles kontrollierenden Staat gibt es keine Sicherheit, weder vor Kriminalität, noch vor staatlichen Übergriffen. Eine freiheitliche, meinungsvielfältige demokratische Gesellschaft birgt leider auch Risiken. Die totale, von Populisten geforderte, Sicherheit ist irrwitzigerweise der totalitäre Staat.
Ein Blick in die Geschichte zeigt, der Wandel ist die einzige Konstante – ein ständiges Werden und Vergehen. Imperien, zeigt die Geschichte, haben auch immer nur eine Zeitspanne für sich.
Eine interdisziplinäre Performance für alle – DER FREIE FALL
DER FREIE FALL ist eine interdisziplinäre Performance und wird in der Skatehalle am Dietrich-Keuning-Haus aufgeführt. Die Performance richtet sich an ALLE: Kinder, Alte, Behinderte, LGBTQs, Geflüchtete, Hungernde, Singende, Sprechende, Tanzende, Liebende, Sich-Verweigernde – Sie sollten dort sein. Das heißt: vier.D bietet ihnen Sicherheit.
Wie lange wird das noch gehen? Mit den offenen Grenzen, den offenen Türen? Ich schließe zwei Mal ab: Meine Haustür und mein Herz. Übrigens, die Einbruchszahlen sind rückläufig. Aber verlieben sollte man sich doch noch dürfen.
Weitere Informationen:
- Ort: Skatehalle am Dietrich-Keuning-Haus (Leopoldstraße 50-58, Dortmund).
- Termine: Freitag, 31.8., 20 Uhr (Premiere); Samstag, 1.9., 20 Uhr; Freitag, 28.9., 20 Uhr; Samstag, 29.9., 20 Uhr
- Tickets: Early Bird: 9 € normal, 5 € ermäßigt (Bezahlung bis zum 6. August für Vorstellungen am 31.8/1.9. Bezahlung bis zum 3. September für Vorstellungen am 28./29.9.);
- Vorverkauf: Zehn Euro normal, sechs Euro ermäßigt; Abendkasse: elf Euro normal, sieben Euro ermäßigt;
- Kartenbestellung: vier.D@online.de oder unter Tel. 0176 46034717
- Mehr zur Performance: https://www.vier-D.online