Weniger Teilnehmende bei der „Fridays For Future“ -Kundgebung auf dem Südwall – Demos gehen weiter

Das professionelle Hygienekonzept mit der Einhaltung von Abständen hat gut funktioniert. Doch die angepeilte Zahl von 1500 Teilnehmenden wurde nicht zuletzt wegen des Wetters und Einschränkungen verfehlt. Fotos: David Peters

Es war ein umfangreiches und gut funktionierendes Hygienekonzept und eine sehr professionelle Planung: Um mit den 1500 erwarteten Teilnehmer*innen der ersten großen „Fridays For Future“-Kundgebung klar zu kommen, war mit der Polizei der Südwall als Ort ausgesucht worden – auch wenn dies über viele Stunden eine Vollsperrung bedeutete. Der enorme Aufwand hatte sich letztendlich nicht gelohnt – zumindest in nackten Zahlen: Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmenden auf 250 – die Veranstalter*innen gingen von der doppelten Zahl aus. Doch damit blieben sie noch weit entfernt vom Ziel für die erste große Demo nach dem Corona-Lock-Down.

Viel Lob für das gute Hygienekonzept – doch das hemmt den spontanen Charme der Klimabewegung

Für Konzept und Durchführung gab es jedoch viel Lob – auch von der Polizei. Als vorbildlich bezeichneten sie die Planungen. Denn das Hygienekonzept hat gut funktioniert, die Leute haben Abstand gehalten. Der Wall war dafür mit Absperrgittern in Bereiche eingeteilt worden.

Wer einen dieser Bereiche betreten wollte, bekam am Eingang einen Chip, damit kontrolliert werden konnte, wieviele sich im jeweiligen Bereich aufhielten. Die Bereiche waren sehr großzügig bemessen. Als der erste Abschnitt geschlossen wurde, weil es zu voll wurde, war darin dennoch mehr als ausreichend Platz, um auf einen großen Abstand zu kommen.

Zudem gab es auch Spender mit Desinfektionsmittel. Die Rahmenbedingungen waren Corona-tauglich. Doch genau diese Einschränkungen bzw. Reglementierungen waren wohl – neben dem regnerischen Wetter – die Faktoren für die vergleichsweise schwache Teilnahme. Es gab wie gewohnt Reden und Livemusik.

„Diese Wahlen stellen die Weichen für die nächsten fünf Jahre Klimaschutz in Dortmund“

Dortmund war keine isolierte Kundgebung. Zeitgleich waren auch in vielen anderen NRW Städten Menschen auf der Straße, um vor den Kommunalwahlen noch einmal ein deutliches Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen. Eindrücklich fordert der Schüler Sam auf der Bühne alle Wahlberechtigten auf, sich intensiv mit den klimapolitischen Forderungen der Parteien auseinanderzusetzen und diese in die Wahlentscheidung einfließen zu lassen.

„Diese Wahlen stellen die Weichen für die nächsten fünf Jahre Klimaschutz in Dortmund“, sagt Merle Bösing (18 Jahre). Weitere fünf Jahre Stillstand hätten „fatale“ Auswirkungen, die „sich unsere Generation schlicht und ergreifend nicht leisten kann“, betont sie.

Einige Ansätze wie kommunaler Klimaschutz aussehen könnte, werden auch auf der Bühne vorgestellt: Sechs Forderungen hat Fridays for Future Dortmund an die Kommunalpolitik gestellt, unter anderem den Verkauf der von der Stadt gehaltenen RWE-Aktien, die Rettung von weggeworfenem Lebensmitteln und kostenloses vegetarisches Essen in allen Schulen, aber auch ein sozial-ökologisches Zentrum, in welchem junge Menschen die Fragen der Zeit diskutieren und aktiv ihre Zukunft in die Hand nehmen.

Fridays for Future betont dabei auch die sozialen Aspekte ihrer Forderungen: Klimaschutz dürfe nicht auf die Kosten der eh schon schlechter gestellten gehen, viel mehr müssten ökologische und soziale Fragen zusammen gedacht werden. Deswegen fordern sie z.B. auch ein für alle bezahlbares 365€ Klimaticket für den ÖPNV nach dem Vorbild Wiens – die jetzigen Ticketpreise seien für viele unerschwinglich.

Trotz Corona muss es weitergehen: „Die Klimakrise wird uns die nächsten Jahrzehnte begleiten“

Doch irgendwie fehlte dem Ganzen ein bisschen Schwung. Auch die sonst üblichen kreativen Parolen und Plakate waren eher eine Seltenheit. Dennoch sahen die Veranstalter*innen die Demo als ein deutliches Zeichen, dass Fridays for Future aus der Corona Zwangspause zurück sei.

Mit deutlich weniger Menschen zwar als noch vor einem Jahr, als der Friedensplatz mit gut 12.000 Menschen fast am Überquellen war, aber „wir alle müssen wegen Corona Kompromisse eingehen“, macht Lena Kah (18) deutlich.

Wichtig sei dabei nur, dass andere Krisen hinter der Coronakrise nicht zurückbleiben würde – die Klimakrise „wird uns die nächsten Jahrzehnte begleiten. Je früher wir ernsthaft anfangen zu handeln, desto besser die Chance, die schlimmsten Auswirkungen noch abzuwenden“, betonen die Klimaaktivist*innen.

Für den 25. September ist eine sternförmige Demo mit Startpunkten in verschiedenen Stadtteilen geplant

In diesem Sinne richtet sich die Demo auch nicht nur an die Wahlberechtigten, sondern auch an die Politik direkt: „Wie auch immer die Wahl ausgeht, wird werden genau beobachten, ob den Worten des Wahlkampfes auch Taten folgen – und weiter auf die Straße gehen und weiter Druck machen“, fügt Lena Kah hinzu.

Eine erste Chance dafür bietet sich bereits am 25. September, dem nächsten großen Streiktermin – dieses Mal weltweit. An dem Tag ist eine Sterndemo mit Zügen aus verschiedenen Stadtteilen geplant – unter anderem auf dem Fahrrad, passen zu Forderung Nr. 4: einen Ausbau der Fahrradinfrastruktur und der Bau von Fahrradschnellwegen in der Innenstadt. Die FFF-Bewegung geht also weiter…

Hier gibt es die kommunalpolitischen Forderungen von FFF Dortmund als PDF zum Download: Kommunalpolitische_Forderungen_Dortmund

 

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  1. Gemeinsamer Aufruf zum globalen Klimastreik: KEIN GRAD WEITER! For Future-Bündnis und Klimabewegung rufen zur Teilnahme am globalen Klimastreik am 25.9.2020 auf (PM)

    Gemeinsamer Aufruf zum globalen Klimastreik: KEIN GRAD WEITER! For Future-Bündnis und Klimabewegung rufen zur Teilnahme am globalen Klimastreik am 25.9.2020 auf

    #KeinGradWeiter – unter diesem Titel schließen sich über 20 for Future-Gruppen und weitere Klima-Initiativen dem Aufruf von Fridays for Future zum globalen Klimastreik am 25. September 2020 an. Denn während in den vergangenen Monaten die COVID19-Pandemie die Debatte dominierte, verschärft sich die Klimakrise zusehends. Die Entwicklungen der letzten Monate zeigen, dass das Bewusstsein für die Klimakrise in der Politik noch längst nicht ausreichend ist. Klimapolitik in Deutschland erfüllt weder mit Blick auf die Ambitionen noch bei der Umsetzung die wissenschaftlich notwendigen Anforderungen, um die völkerrechtlich vereinbarten Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. Auch die in der Pandemie beschlossenen Konjunkturpakete sind nicht auf eine zukunftsfähige und klimaneutrale Wirtschaft ausgerichtet.

    Wir sehen dies beispielhaft an folgenden Punkten:

    „Das Anfang Juli verabschiedete „Kohleausstiegsgesetz“ beschert der Kohleindustrie ein „Weiter so!“ bis 2038 und spült Milliarden in die Konzerne. Der Kohleausstieg kommt mit dem Gesetz nicht nur um Jahre zu spät, er zerstört auch weiterhin intakte Dörfer am Tagebaurand. Mit dem Trick, dem Tagebau Garzweiler in diesem Gesetz eine „energiewirtschaftliche Notwendigkeit“ ohne wissenschaftliche Begründung zuzusprechen, wird die Erreichung des Pariser Klimaschutzziels für Deutschland so gut wie unmöglich. „Eine energiepolitische und energiewirtschaftliche Notwendigkeit des Tagebaus Garzweiler II ist nicht gegeben“, so Parents for Future Deutschland, die eine offizielle Beschwerde gegen das Kohleausstiegsgesetz bei der EU-Kommission eingelegt haben. (https://parentsforfuture.de/de/node/2766)

    „Eine Bundesregierung, die – so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier – in den letzten Jahre „zu spät“ gehandelt und „enormen Nachholbedarf“ auf dem Weg zur CO2-Neutralität hat, muss nun unbedingt das eigene Ambitionslevel für Klimaschutzpolitik anheben. Das ist nicht nur ein klimapolitischer Imperativ, sondern auch eine wachsende Anzahl von Unternehmen fordern dies wirtschaftspolitisch. Selbst ein hoher CO2-Preis alleine reicht da nicht. Unsere Wirtschaft muss so schnell es geht mit einer Versorgung aus 100% Erneuerbare Energien auf eine neue Basis gestellt werden. Umso unverständlicher ist es, dass der Ausbau von Windkraft, Solarenergie aber auch anderer Formen der Erneuerbaren Energien immer noch mit angezogener Handbremse erfolgt“, so David Wortmann für Entrepreneurs for Future.

    „Während die EU einen „European Green Deal“ mit dem Ziel der Klimaneutralität Europas bis 2050 beschließt, ist der Klimaschutz in Europa nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe im 1,8-Billionen-EU-Haushalt und im EU-Corona-Wiederaufbaufond völlig unzureichend vertreten.“ so Tino Pfaff von Extinction Rebellion.
    Während die Lufthansa, als einer der größten CO2-Emittenten, mit fast 10 Milliarden Euro unterstützt wurde, fließen zur Rettung der massiv vom Klimawandel betroffenen deutschen Wälder gerade einmal 700 Millionen Euro. Und das, obwohl die hiesigen Wälder der größte CO2-Speicher sind. „Der Klimawandel bedroht nicht nur den Lebensraum Wald und damit auch seine gesamte Artenvielfalt, sondern auch seine Funktionen, wie beispielsweise die Erholungs-, die Klimaschutz-, die Bodenschutz- und die Nutzfunktion.“ (https://www.forstwirtschaft-in-deutschland.de/wald-im-klimastress/klimawandel/)

    Gleichzeitig nimmt die Klimaveränderung mit dem Erreichen erster Kipp-Punkte katastrophale Züge an. Der Amazonas Regenwald brennt mehr denn je und wird seine globale klimaregulierende Funktion bald nicht mehr wahrnehmen können, in Sibirien steigt die Durchschnittstemperatur kontinuierlich – in 2020 sogar mit Höchsttemperaturen von 38°C – und lässt den Permafrostboden auftauen, das Arktis-Eis schmilzt immer schneller und wird in weniger als 25 Jahren im Sommer vollends verschwunden sein.

    Auch im Sport werden die Stimmen für mehr Klimaschutz immer lauter: „Als Sportlerinnen und Sportler wissen wir, dass ein gesunder Körper und ein intaktes Umfeld für die Leistungsfähigkeit unabdingbar sind. Unser globales Spielfeld ist die Erde, an der wir Raubbau betreiben und ihr somit auch die Leistungsfähigkeit entziehen. Somit sorgen wir dafür, dass wir die Werte, die wir bewahren wollen – Frieden, Freiheit und Wohlstand – in Wahrheit aktiv bedrohen. Dies ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dafür steht auch der Sport,“ so Stefan Wagner von Sports for Future.

    „Die Klimakrise entfaltet sich jetzt vor unseren Augen – deswegen sagen wir #KeinGradWeiter und rufen alle auf, sich uns anzuschließen“, so die unterzeichnenden Gruppen des Aufrufs zum Klimaaktionstag am 25.09.2020. „Kommt mit Fridays for Future auf die Straße und lasst uns zeigen, dass sich auch in Zeiten der Pandemie die Klimakrise weiter dramatisch verschlimmert. Die Politik muss handeln! Jetzt!“

    Alle Demos von Fridays for Future finden Sie hier: https://fridaysforfuture.de/keingradweiter/?pk_campaign=home

    Bündnis-Website der for Future-Gruppen: http://www.for-future-buendnis.de

    Klimastreik in Zeiten von COVID19:
    Gesundheit nehmen wir ernst und demonstrieren mit Abstand und Alltagsmasken. Weitere Informationen finden Sie bei diesen Corona-Hinweisen. https://www.klima-streik.org/corona-hinweise

  2. Fridays for Future Dortmund ruft zum 5. Globalen Klimastreik auf (PM)

    Fridays for Future Dortmund ruft zum 5. Globalen Klimastreik auf

    Unter dem Motto „Kein Grad weiter“ ruft Fridays for Future Dortmund am nächsten Freitag, dem 25. September, zum 5. globalen Klimastreik auf, um gemeinsam ein starkes Zeichen für Klimagerechtigkeit zu setzen.
    Anstelle eines großen Demozugs wird es in Dortmund fünf kleinere Demozüge geben, die (sternförmig) um 18 Uhr auf den Friedensplatz zu einer großen Abschlusskundgebung münden. Im Mittelpunkt der Proteste steht der globale Charakter der Klimakrise. Während der Abschlusskundgebung tritt die Hamburger Gruppe Rapfugees auf, zudem wird es internationale Redebeiträge von Klimaaktivist*innen u.A. aus Kolumbien und von den Philippinen geben.

    “Das Zögern und die Ignoranz der Bundespolitik bei der Energiewende betrifft Menschen überall auf der Erde, besonders im globalen Süden. Die in Datteln 4 verfeuerte Kohle zum Beispiel stammt aus Kolumbien und Russland, auf den Philippinen kämpfen die Menschen jeden Tag gegen die Auswirkungen der Klimakrise. Das alles zeigt: Klimagerechtigkeit macht nicht Halt an Staatsgrenzen. 2019 haben wir die Klimakrise auf die politische Agenda gesetzt – 2020 müssen auch trotz Corona endlich die notwendigen Maßnahmen folgen” – Lena Kah, Aktivistin bei Fridays for Future Dortmund

    Im September vergangenen Jahres mobilisierte Fridays For Future bereits deutschlandweit über 1,4 Millionen Menschen. Aufgrund der Covid-19 Krise wurden die Streiks im März und April im Internet weitergeführt und seit Juni mit Hygienemaßnahmen auf der Straße, auch in Dortmund. Auf den Streik am 04.09. anlässlich der Kommunalwahlen folgt jetzt am 25.9 ein weltweiter Klimastreik. Parteiunabhängig fordert die Bewegung von der deutschen Regierung den Kohleausstieg bis 2030 und die Klimaneutralität Deutschlands bis 2035.

    “Die Corona-Krise hat uns gezeigt, das unsere Regierung entschlossen handeln kann, wenn sie möchte. In der Klimakrise läuft uns wirklich die Zeit davon, nur spüren dies zuerst andere. Durch jede weitere Emission verlieren Menschen ihre Gesundheit, ihr Zuhause oder ihr Leben. Wir müssen jetzt ganz klar
    sagen: Kein Grad weiter!” – Marlon Philipp, Aktivist bei Fridays for Future Dortmund

    Das in Dortmund am 04.09. bewährte Hygienekonzept wird in leicht abgewandelter Form auch nächsten Freitag auf dem Friedensplatz zum Einsatz kommen. Anstelle eines großen Demozugs gibt es mehrere kleine, die aus den umliegenden Stadtteilen sternförmig auf dem Friedensplatz zusammenlaufen. Zwei davon finden als Fahrrad-Demos statt. Auch für Kinder, Mobilitätseingeschränkte und Menschen, die eine Übersetzung in Gebärdensprache benötigen, ist gesorgt. Die Sterndemos im Einzelnen:
    – 16:00 Uhr Fahrrad-Demos in Aplerbeck und Huckarde jeweils auf dem Marktplatz (17:00 Uhr Zwischenkundgebungen in Brackel (Ecke Sendstr./Hunoltstr.) und an der TU Dortmund (Brücke Vogelpothsweg))
    – 16:30 Uhr Kindergerechte Demo, auch für Mobilitätseingeschränkte geeignet, mit Übersetzung in Gebärdensprache im Westpark (Südeingang)
    – 17:00 Uhr Lauf-Demos in der Nordstadt (Münsterstr./St. Joseph-Kirche) und im Kreuzviertel (Vinckeplatz)

  3. Fridays for Future kündigt nächsten globalen Streik an (PM)

    Fridays for Future kündigt nächsten globalen Streik an

    Für den 19.03.2021 ruft Fridays for Future unter dem Motto #NoMoreEmptyPromises weltweit zu Aktionen auf. Damit fordert die Bewegung erneut internationale Klimagerechtigkeit und die Einhaltung de 1,5-Grad-Grenze. Nun fordert Fridays for Future mit Hinblick auf mehrere Landtagswahlen und die Bundestagswahl sofortige Maßnahmen von der Politik, die Emissionen zu senken.

    Auf Grund der aktuellen Coronasituation werden zur Zeit bewegungsintern coronakonforme Protestmöglichkeiten entwickelt. Weitere Infos diesbezüglich folgen in den nächsten Wochen.

    Am letzten globalen Streik im September 2020 gingen über 200.000 Menschen in hunderten Städten coronakonform mit Fridays for Future in Deutschland auf die Straße.

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