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Vom Nordmarkt zum Rathaus: Die Initiative „Dortmund Solidarisch“ ruft am Tag der Bundestagswahl (23.Februar), nach Schluss der Wahllokale, erneut zu einer Demonstration unter dem Motto „Solidarität statt Hetze“ auf. Die Initiative bekräftigt ihre Forderungen nach einer offenen Gesellschaft und gegen die AfD. Beginn der Demonstration ist um 19.30 Uhr auf dem Nordmarkt. Zudem öffnen von 12 bis 16 Uhr sieben alternative, selbstorganisierte Orte der Nordstadt ihre Pforten, um Besuchende willkommen zu heißen.
Am Wahltag: Zusammenkommen bei Kuchen, DJs oder Getränken in der Nordstadt
„Wir wollen damit Menschen die Möglichkeit geben, den Wahltag und die zu erwartende weitere Verschiebung nach rechts nicht alleine daheim erleben zu müssen. Niemand soll mit der Trauer, dem Frust und der Wut alleine sein. Wir laden alle Menschen ein, vor, nach oder anstatt dem Gang zum Wahllokal zu uns zu kommen.“, so Anna Hujber, die Pressesprecherin des Aktionsbündnisses.
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„Wir bieten Zusammenhalt und hoffnungsvolle, offene und soziale Räume für Menschen am Wahltag – und darüber hinaus. Damit wollen wir ein Zeichen für eine solidarische Gesellschaft und gegen demokratie- und menschenfeindliche Positionen setzen.“
Die Aktion wird sich über den gesamten Nachmittag erstrecken und hat bereits Initiativen in Berlin und Hamburg zur Nachahmung am Wahltag inspiriert. Zunächst, von 12 bis 16 Uhr, laden der Kunst- und Kulturgarten freilicht.nord zu warmen Getränken und DJs beim Lagerfeuer und das Sozial-Ökologische Zentrum zum Café mit Snacks und Drinks gegen schlechte Laune.
Von 15 bis 19 Uhr öffnen das Offene Zentrum, die Stallgasse, das Kasino und das Black Pigeon für ein vielfältiges Angebot an Getränken, Kuchen, DJ-Sets, Bastelaktionen und mehr. Der Nordpol bietet von 16 bis 22 Uhr eine Anlaufstelle für alle, die den Abend in bester Gesellschaft verbringen möchten.
Aktion gegen eine immer rechtere Politik von Parteien der sogenannten Mitte
Die an der Aktion beteiligten Orte sind allesamt basisdemokratisch selbstorganisiert und nichtkommerziell und möchten mit der Aktion auch über den Tag der Bundestagswahl hinaus ein Zeichen setzen, dass Gesellschaft und Demokratie auch und vor allem jenseits von Wahlen funktionieren.
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„Demokratie bedeutet nicht nur, alle vier Jahre ein Kreuz bei der Partei zu machen, die das kleinste Übel ist, sondern vor allem, dass wir jeden Tag selbst aktiv werden, uns organisieren und uns gemeinsam überlegen, wie wir das Zusammenleben in unserem Stadtteil und darüber hinaus gestalten können“, so Pressesprecherin Anna Hujber.
Die sieben beteiligten Orten möchten Alternativen zur gesellschaftlichen Vereinzelung, Konkurrenzdenken und der Ausgrenzung von Menschen aufzeigen. Sie positionieren sich damit auch gegen eine immer rechtere Politik von Parteien der sogenannten Mitte.
Am Wahlabend: Gegen Hass und Hetze durch die Dortmunder Innenstadt
Die, von der Initiative „Dortmund Solidarisch“ organisierte Demonstration, unter dem Motto „Solidarität statt Hetze“ beginnt am Abend um 19.30 Uhr auf dem Nordmarkt. „In den letzten Wochen sind tausende Menschen in Dortmund und weit über eine Million im ganzen Land auf die Straße gegangen, um deutlich zu machen: Nicht geflüchtete Menschen bedrohen unsere Gesellschaft, sondern diejenigen, die Hass und Hetze verbreiten und extrem rechten Parteien wie der AfD den Weg bereiten“, sagt Ole von den Naturfreund:innen Dortmund Nord, die sich der Initiative angeschlossen haben.
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„Denn es sind die rechten Parteien, die Menschen in Gruppen unterteilen und diese gegeneinander ausspielen wollen. Die den Sozialstaat abbauen oder abschaffen wollen. Die ein System schaffen wollen, in dem wenige profitieren und viele leiden“, betont der Naturfreund.
„Die politische Debatte und die Umfragewerte der AfD geben uns aber einen Vorgeschmack darauf, was uns nach der Wahl bevorstehen kann. Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag unter Merz hat einmal mit der AfD paktiert, wir haben kein Vertrauen darin, dass sie es nicht wieder tun wird“, heißt es weiter.
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„Wir verstehen unsere Demonstration auch als Hinweis an die zur Wahl stehenden Parteien, die sich am Abend im Rathaus treffen werden, um die Wahlergebnisse zu verfolgen“, erklärt Kim Schmidt von der Autonomen Antifa 170, ebenfalls Teil von Dortmund Solidarisch.
„Unsere Forderungen der letzten Wochen sind keine Wahlkampfaktion. Die Wahl ist Sonntagabend vorbei, aber wir sind weiterhin da. Wir fordern eine offene und solidarische Gesellschaft der Vielen, in der Betroffene von rechter Gewalt und Hetze nicht allein gelassen werden. Wir fordern: Keinerlei Zusammenarbeit mit der AfD, sondern ihr Verbot!“
Mehr Informationen:
Diese Orte sind an der Aktion am Wahltag beteiligt:
- freilicht.nord (Bleichmärsch 61, Nähe Borsigplatz), 12 bis16 Uhr: Die Seele wärmen am Lagerfeuer, füreinander da sein und bei Kaffee, Kuchen und der an der Buttonmaschine gemeinsam Pläne schmieden für die Zukunft. Dazu wird melodisch aufgelegt von André, Aljosha, Paule, Cosy und Colorou.
- Sozial-ökologisches Zentrum (SÖZ, Gut-Heil-Straße 14), 12 bis 16 Uhr: Kommt vorbei auf Snacks & Drinks gegen schlechte Laune.
- Offenes Zentrum (OZ, Schleswiger Str. 12), 15 bis19 Uhr: Wohnzimmeratmopshäre mit Tee, Waffeln, Spielen und Basteln gegen Rechts. Die Nachrichten zur Wahl laufen im Hintergrund.
- Stallgasse (Burgholzstraße 22a), 15 bis 19 Uhr: Kneipe am Sonntag: Der Tresen ist geöffnet: Versorgung mit Kaltgetränken. Pils, Export oder Jever Fun? Ihr habt die Wahl.
- Kasino (Mallinckrodtstraße 234), 15 bis 19 Uhr: Zum Kaffee werden Torten und feinste Musik (Mauerblümchen-Kollektiv und Musikexpert:innen von der HU) serviert. Dazu wie jeden letzten Sonntag im Monat DIY Flow und ab 18 Uhr Wahlergebnis-Bullshitbingo.
- Black Pigeon (Scharnhorststraße 50), 15 bis19 Uhr: Kaffee, Kuchen und Plaudern gegen die Hoffnungslosigkeit.
- Nordpol (Bornstraße 144), 16 bis 22 Uhr: Wahlergebnisprojektion mit Publikumsverführungen zur kollektiven Leinwandbeschimpfung.
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