Von Susanne Schulte
Die Zeit ist knapp, will die Stadt für den dringend notwendigen Ausbau der Betreuungsplätze vor allem für Kinder unter drei Jahren 90 Prozent der Kosten vom Investitionsprogramm des Bundes erhalten. So hatte Arno Lohmann, Geschäftsführer des städtischen Eigenbetriebs Fabido, der für die Kindertageseinrichtungen zuständig ist, seine Kollegin, die Baudirektorin Dr. Vera Nienkemper-Hausmann damit beauftragt, erste Überlegungen auf Papier zu bringen, welche Einrichtungen zügig ausgebaut werden können.
Es fehlen Betreuungsplätze für Kinder zwischen 0 und 6 Jahren
Jetzt gingen die beiden auf Einladung der SPD-Mitglieder im Fabido-Ausschuss und mit den Nordstadt-PolitikerInnen Birgit Jörder, Ludwig Jörder, Volkan Baran und Brigitte Jülich mit auf eine Rundreise durch die Nordstadt. Denn gerade hier fehlen die Plätze. Auch für die Kinder, die schon älter als drei Jahre sind.
In ganz Dortmund seien, durch den Zuzug von Familien aus osteuropäischen Ländern, in einem Jahr mehr als 1400 Jungen und Mädchen in der Statistik aufgetaucht, die jünger als drei Jahre seien. Die meisten davon lebten zwischen Borsigplatz und Hafenviertel, so Monika Greve vom Fabido-Ausschuss.
Auch deren ältere, noch nicht schulpflichtige Geschwister, bräuchten einen Platz im Kindergarten: „Wichtig ist, dass diese wenigstens noch ein Jahr in einer Kindertagesstätte verbringen, bevor sie in den Schule gehen. Das ist dann Gold wert“, ergänzte Arno Lohmann.
So ist dann, auch vom Jugendamt an erste Stelle gesetzt, der Ausbau der Einrichtungen an der Bülowstraße, an der Dürener Straße, an der Münsterstraße und an der Stollenstraße um insgesamt 52 Plätze für Kinder unter drei Jahren und 28 Plätze für Kinder über drei Jahren vorgesehen.
Ausbau einer Kita kostet zwischen 1,5 und 1,8 Millionen Euro
Fabido möchte auch die Einrichtungen an der Steinstraße und an der Leopoldstraße um jeweils insgesamt 60 Plätze vergrößern und hat auch weitere Standorte wie die Tagesstätten an der Eberstraße, Fliederstraße und Treibstraße als geeignet für einen Ausbau ausgemacht.
Alle Einrichtungen bieten rund um die bestehenden Gebäude genügend Platz, um die Anbauten zu ermöglichen und den Kinder genügend Außenspielfläche zu lassen. Welche Hindernisse beim Bau auftreten könnten, wie Rohrleitungen, müsse dann das Planungsamt prüfen, so Nienkemper-Hausmann.
Zwischen 1,5 Millionen und 1,8 Millionen Euro, so ihre vorläufige, würde die Erweiterung jedes Gebäudes kosten. Ist sichergestellt, dass der Ausbau bis 2018 erledigt ist, gibt es die erwähnten 90 Prozent der Kosten aus dem Bundesinvestitionsprogramm.
Kita-Leiterinnen brachten weitere Anliegen an die richtigen Leute
Die jeweiligen Leiterinnen der Kindertagesstätten freuten sich sehr, dass die PolitikerInnen sich auf die mehrstündige Reise gemacht hatten. Sie hatten nicht nur Getränke und Snacks vorbereitet, sie konnten auch gleich weitere Anliegen an die richtigen Personen richten.
Gabi Braß und Claudia Libor baten darum, für die Glas- und Papiercontainer gegenüber dem Kindergarten an der Dürener Straße einen anderen Platz zu finden. Rund um die Container entwickele sich vor allem übers Wochenende eine wahre Müllkippe, die kein schöner Anblick sei und auch keine Werbung für den Standort.
Ihre Kollegin aus der Einrichtung an der Münsterstraße mahnte erneut Schutzgitter für die stählernde Außentreppe an, damit die jüngeren Kinder nicht zwischen die zu großen Abstände der einzelnen Gitterstufen gerieten.
Und Ulrike Theissen, Leiterin der Kindertagesstätte an der Steinstraße bat darum, beim Jugendamt vorzusprechen, damit die Betreuungszeit auf 45 Stunden die Woche erweitert würde. Dafür gebe es viel Bedarf, den das Jugendamt aber nicht so sehe, sagte sie.