Von Joachim vom Brocke
Mehr erfahren über das Bild Dortmunds bei den Bundesbürgern wollte die Initiative Dortmund e.V. Beauftragt wurde damit forsa, nach eigenen Angaben „das Institut mit den präzisesten Prognosen in Deutschland“.
„Eintausend Bürger wurden quer durch die Republik nach einem Zufallsprinzip befragt“, erklärte René Scheer, Vorsitzender der Initiative Dortmund, die Aufgabe von forsa. Fazit: die Auswertung der Umfrage brachte ein insgesamt positives Bild, das die Deutschen von Dortmund haben.
Rechtsradikale Umtriebe sind außerhalb nur wenig bekannt
Nur wenig verwundert, dass die Stadt von 44 % der Befragten mit Fußball und dem BVB in Verbindung gebracht wird. 22 % brachten die Stadt mit dem Ruhrgebiet in Verbindung und – erstaunlich – für immerhin noch 11 % ist Dortmund eine Bierstadt.
Dass die Stadt im Kohlenpott liegt, wussten 5 % der Befragten und dass es sich um eine Industriestadt handelt 2 %. Erfreulich für die Initiative, dass die Stadt nur von 2 % mit Rechtsradikalismus in Verbindung gebracht wird.
„Ein positiver Wert“, meinte René Scheer und ergänzte, dass weitere 2 % das Unglück der Loveparade mit Dortmund in Verbindung bringen, obwohl es sich in Duisburg ereignete.
Dortmund wird als Universitäts-Stadt wird nicht ausreichend wahrgenommen
Die Bundesbürger sehen Dortmund als „lebendig“ (88 %), „authentisch (77%), „echt bodenständig“ (75 %) und „sympathisch“ (71 %). Allesamt keinerlei negative Assoziationen.
Nicht wahrgenommen hingegen wird Dortmund als Universitätsstadt mit rund 55 000 Studierenden, bedauerten René Scheer und Dr. Ansgar Fendel von der Initiative Dortmund. Ihr Fazit: daran müsse bei der Darstellung der Stadt künftig gearbeitet werden.
Immerhin gebe es führende wissenschaftliche Institute in der Stadt, an denen „Wissenschaftler von Weltruf arbeiten und forschen“. Darüber hinaus falle die Rolle Dortmunds als Einkaufsstadt ziemlich nach hinten ab. Als weltoffen und international würde die Stadt zu über 70 % von Befragten aus den östlichen Bundesländern gesehen.
Die Dortmunder „Tatort“-Krimis werden vor Ort überbewertet
Kaum ins Gewicht bei den Wahrnehmungen fällt der Dortmund-„Tatort“ im Fernsehen. Gut 20 % gaben an, die „Tatort“-Krimis gesehen zu haben und bezeichneten sie von gut bis sehr gut.
Für die Initiative ein Zeichen dafür, dass die Krimi-Folgen „aus unserer Sicht überbewertet“ werden. Vor allem sehen die unter 30-Jährigen Dortmund recht positiv.
Die Medienberichterstattung über die Stadt wird zwischen positiv und ausgeglichen gesehen.
„Sympathische Stadt, die etwas fußballverrückt ist“
Für 88 % ist Dortmund eine Stadt des Sports, für 86 % eine Stadt mit guten Verkehrsanbindungen, für 77 % eine Stadt mit Zukunft, für 68 % eine Stadt mit attraktiven Freizeitmöglichkeiten, für 62 % eine Stadt mit attraktivem Kulturangebot, für 57 % durch Wachstum, für 55 % durch mittelständische Unternehmen geprägt und für 51 % ein moderner Universitätsstandort.
Vor allem die guten Verkehrsverbindungen, so machte Wirtschaftsförderer Thomas Westphal deutlich, müssten noch stärker herausgestellt werden. Etliche Investitionen aus dem Bereich Logistik seien dafür ein Beispiel.
Westphal freute sich ebenso über das Ergebnis der forsa-Umfrage: „Für die Bundesbürger sind wir eine sympathische Stadt, die etwas fußballverrückt ist“.
Mehr Informationen:
- Bei der Initiative Dortmund e.V. handelt es sich um einen Unternehmer-Zusammenschluss.
- Gemeinsam angestrebtes Ziel ist es, die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes nachhaltig zu steigern.
- Leitspruch: „Wir engagieren uns für Dortmund als wachsende, weltoffene Stadt des Mittelstandes“.
- www.initiative-dortmund.de