Von Joachim vom Brocke
Voll gepackt mit einer Vielzahl interessanter Veranstaltungen ist die zehnte Internationale Woche vom 1. bis 9. Juli. Eingepackt in die 40 Angebote ist die 19. Auflage des beliebten Münsterstraßenfest, das 8. Afro-Ruhr-Festival rund um’s Dietrich-Keuning-Haus und das Hoeschparkfest – sämtlich ganz besondere Highlights der Woche. Sie alle zeigen die lebendige und kreative Vielfalt von Dortmund und laden zum gegenseitigen Kennenlernen ein.
„Karneval der Kulturen“ hat sich nicht durchgesetzt
„Die internationale Woche schmückt die Stadt“, ist sich Oberbürgermeister Ullrich Sierau sicher. Bei der Vorstellung des Programms brachte Sierau die Überlegungen nach einem farbenprächtigen „Karneval der Kulturen“ ins Spiel, ähnlich wie im britischen Notting Hill oder seit 1996 jährlich über Pfingsten in Berlin-Kreuzberg: „Doch die Idee hat sich bei den Organisatoren (noch) nicht durchsetzen können“, bedauerte der OB.
Gleichwohl lobte Sierau die Vielfalt unterschiedlichster Veranstaltungen und das Engagement der internationalen Organisatoren. Erneut widersprach der OB Medienberichten über No-Go-Areas in der Nordstadt. In Erwägung gezogen worden sei es, die beiden Autoren des „Zeit“-Artikels mal zur internationalen Woche einzuladen, „um ihnen die wirkliche Vielfalt zu zeigen“.
Programm ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal – Viele Leckereien beim Münsterstraßenfest
Emre Gülec, der stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates, freute sich darüber, dass das Münsterstraßenfest im Verlauf der Jahre zu einem riesigen Erfolg geworden sei: „Es gibt die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Kulturen kennenzulernen“.
Klaus Steenweg vom Hauptsponsor Sparkasse hob die Attraktivität der Nordstadt – „vom Hafen bis Mengede“ – vor allem für viele junge Leute hervor. Darüber hinaus seien bei der Sparkasse Mitarbeiter aus 25 Kulturkreisen beschäftigt, die Kunden in elf Sprachen beraten können.
Die Organisatoren der internationalen Woche sind sicher, dass das „Programm in seiner Vielfalt ein echtes Alleinstellungsmerkmal für Dortmund“ sei.
Jung und Alt sind zu den unterschiedlichen Veranstaltungen eingeladen
Beim traditionellen Münsterstraßenfest am 1. Juli von 12 bis 19 Uhr wird es unter anderem rund 60 Essens- und Informationsstände geben. Von Vereinen, Organisationen und Gruppen aus vielen verschiedenen Nationen wie Deutschland, Türkei, Korea, Kamerun, Portugal, Marokko, Tunesien, China. Die Hauptbühne steht auf dem Josephsplatz und wird von Dortmunder Vereinen und Organisationen mit Bühnenauftritten bespielt.
Während der internationalen Woche gibt es viele Veranstaltungen für Jung und Alt. Dazu gehören Kinderfeste, ein Fußballturnier, Bogenschießen und Klettern am Big Tipi oder das Afro-Ruhr-Festival, das viele BesucherInnen auch aus anderen Städten anziehen wird.
Beim Sommerfest am Stollenpark können sich Kinder und Jugendliche auf der Hüpfburg oder beim Fußball austoben. Wer neugierig ist auf die Historie von Borussia Dortmund kann an der Führung „Weiße Wiese – Spurensuche zu den Wurzeln des BVB“ teilnehmen.
Unter dem Motto „Vielfalt – jetzt erst recht!“ gibt es im Rathaus den 6. DiverseCity-Kongress (am 5. Juli), eine Veranstaltung für Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen.
Familienfest im Hoeschpark bildet den Schlusspunkt der Internationalen Woche
Den Schlusspunkt bildet das Familienfest im Hoeschpark am 9. Juli. Auf die BesucherInnen wartet eine abwechslungsreiche Feier mit Musik, Tanz, Sport, Mitternachtsaktionen und internationalen Leckereien. „Auf den Spuren des BVB“ sind wieder alle aufgerufen, selbst ein paar Runden zu drehen.
Neben dem runden Jubiläum des Hoeschparks im letzten Jahr gibt es auch in diesem Jahr zwei Geburtstage zu feiern: das Warmwasser-Freibad Stockheide wird 65 und die legendäre Dampflok Nr. 16, die früher auf dem Spielplatz im Hoeschpark stand, 100 Jahre alt.
Mehr Informationen:
- Die internationale Woche ist ein gemeinsames Projekt des Integrationsrates, der städtischen Migrations- und Integrationsagentur, der Dortmund-Agentur und vielen lokalen Partnern.
- Alle Details zum Programm enthält ein 40-seitiger Programmkatalog, der an vielen Stellen in der Stadt zu haben ist.
- Infos im Internet: www.internationalewoche.dortmund.de
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Atelier 21
Konzert und Performance – Araber und Jude tanzen in der Wüste
So., 02.07.2016 von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr, im Rahmen der Internationalen Woche im Atelier21 - Eintritt frei
Die Geschichte um die verfeindeten Söhne des Urvaters Abraham und den nicht enden wollenden Religionskonflikt: Moslems, Christen und Juden wird zum Thema einer Performance aus Musik, Gesang und Farbe im Hinterhof des Atelier21.
„Was macht eine Aussöhnung in diesem Konflikt so schwer?“
Dieser Frage um den lähmenden Krieg der Völker werden das Zimmaorkestra und Künstlerin Marika Bergmann an diesem Nachmittag in der Dortmunder Nordstadt auf den Grund gehen. Improvisation und Spontaneität werden 20 Minuten lang im Mittelpunkt stehen. Das Gemalte regt die improvisierten Solos der Musiker an und die Solos wirken auf die Künstlerin ein. Alles entsteht neu in Eindrücken ohne Lösungen. Der Betrachter wird zum Teil des Ganzen. (Achtung! Es werden Filmmitschnitte der Inszenierung gemacht. Bitte kleinere Regieanweisungen beachten!)
Im Anschluss GET TOGETHER bei kleinen fernöstlichen Speisen, Getränken und Gesprächen.
(Führung durch die Arbeitsbereiche der Künstler sind möglich.)
Akteure:
Zimmaorkestra – Lutz Debus (Kontrabass, Gesang), Jürgen Zerbes (verschiedene Saxophone), Wiebke Claussen (Akkordeon), Ingo Debus (Querflöte, Windcontroller),
Atelier21-Musikerin Adelheid Seehoff (Percussion) und Atelier21-Künstlerin Marika Bergmann.
Ort: Atelier21,
Zimmerstraße 21,
44145 Dortmund,
info@atelier21-dortmund.de,
http://www.atelier21-dortmund.de