Sie wollten schon immer ihre NachbarInnen näher kennenlernen oder neue Seiten ihres Quartiers entdecken? Oder als Ortsfremde die unübersehbare Vielfalt der Dortmunder Nordstadt erleben? – Dazu besteht am kommenden Samstag, den 11. Mai, auch in diesem Jahr wieder eine einmalige wie außergewöhnliche Gelegenheit: beim Flohmarkt um die Ecke, quasi im „Hinterhof“. Dessen Schmuddel-Image ist allerdings fehl am Platze. Die 39 beteiligten Innenhofflohmärkte in den drei Quartieren der nördlichen Innenstadt werfen ihren Charme bereits jetzt voraus.
Vom Hafen über den Nordmarkt bis zum Borsigplatz: die Nordstadt stellt sich vor
Denn immerhin geht das Format mittlerweile in das vierte Jahr – und, es gibt viele gute Erfahrungen. Was nämlich von den BesucherInnen bislang zu sehen und zu hören war, rechtfertigt Vorfreude; ganz anders, als eine angebliche No-Go-Area erwarten ließe.
Wenn es an den insgesamt 39 Standorten in den drei Quartieren der Innenstadt-Nord wieder heißt: Trödeln, Tauschen, Tratschen, gern ausgiebig, und vieles mehr an bunter Kultur erleben.
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Am kommenden Samstag ist es wieder so weit: die mittlerweile stark frequentierten Hofflohmärkte zeigen, was die Nordstadt zu bieten hat. In zahlreichen Innenhöfen der drei Quartiere – Hafen, Nordmarkt, Borsigplatz – bietet sich BewohnerInnen wie BesucherInnen wieder die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Beim Kauf oder Tausch von allerlei, ob nützlich oder zierlich, von Kunst bis Kitsch, was das Herz begehren mag: sei es der Tonträger, jedweder Alltagströdel, Haushaltswaren oder Spielzeug, Kleidung, vielleicht etwas aus der Gärtnerei, alte Schätze aus dem Keller, Selbstgefertigtes oder Kulinarisches. Auch besondere Aktionen für Kinder werden nicht fehlen, genauso wenig wie die ein oder andere musikalische Begleitung.
Gute Nachbarschaften und Gastfreundschaft hinter den Fassaden der Nordstadt
Dort, zu den halböffentlichen Räumen der Innen- und Hinterhöfe, wo sich üblicherweise nur die Nachbarschaft versammelt, von der Studi-WG bis zur Multi-Kulti-Hausgemeinschaft – dort öffnen sich am Samstag ab 11 Uhr die Tore für alle zu einem Blick hinter die Fassaden; zumeist bis 16 Uhr, woanders ist eher open end angesagt.
Beliebt sind sie geworden, diese Orte der Begegnung, haben fast schon Tradition – was in Dortmund ja bekanntlich recht flott geht. Der Erfolg der Hofflohmärkte hinge vor allem damit zusammen, erklärt Quartiersmanager Didi Stahlschmidt, dass sie von der Bewohnerschaft immer wieder eingefordert würden.
Angefangen hatte es 2016 mit 14 Innenhöfen, im letzten Jahr waren es 41, diesmal sind es insgesamt 39 geworden, verteilt über den gesamten Stadtbezirk Innenstadt-Nord. Ein Schwerpunkt ist das Hafenquartier, auch das Kulturzentrum Depot ist dabei. Worum sich alle Beteiligten bemühen: „gute Nachbarschaften“ zu leben, wie Björn Malcharczyk vom Spar- und Bauverein ein seit je her zentrales Anliegen seiner Dortmunder Genossenschaft formuliert.
Zusammenlegung der Hofmärkte mit bundesweitem Tag der Städtebauförderung
Aber auch andere Wohnungsunternehmen unterstützen die diesjährige Aktion „Hofmärkte in der Nordstadt“: Dogewo21, Julius Ewald Schmitt, LEG Wohnen NRW und Vivawest Wohnen. Zudem ist die EDG Dortmund mit von der Partie; die Entsorgungsspezialisten dürften sich mit Hinterhöfen der etwas anderen Art auskennen.
Bewusst wurde der Termin für die Hofflohmärkte mit dem bundesweiten Tag der Städtebauförderung zusammengelegt.
An dem Aktionstag soll an vier Orten in Dortmund die Vielfalt der unter die Entwicklung von Urbanität befassten Programme beispielhaft gezeigt werden. Uta Wittig-Flick vom Amt für Wohnen und Stadterneuerung betont dies ausdrücklich.
Ein Aushängeschild: die Gebietskulisse der Hofmärkte. „Toleranz, Vielfalt, Kultur“, gäbe es eben in diesem Zusammenhang; durch diesen inhaltlichen Bezug könne der Städtebauförderungstag auf besondere Weise gewürdigt werden, erklärt die unter anderem für die kommunale Quartiersentwicklung verantwortliche Gebietskoordinatorin.
Neben dem bunten Trödel in den Hinterhöfen: zahlreiche Events für Jung und Alt
Was erwartet die BesucherInnen am Samstag im Einzelnen? Neben dem bunten Trödel, den es in den Innenhöfen zu entdecken gilt, haben die VeranstalterInnen eine Reihe paralleler Events organisiert, ob für Jung oder Alt.
Hier nur ein paar Hinweise zu einigen Attraktionen allein im Hafenquartier.
So gibt es ein DJ-Set mit Getränken im Schüchtermann-Carré, zu Kaffee und Kuchen im Garten wird in der Yorckstraße, nebenan in der Scharnhorststraße in ein veganes Café eingeladen; im Blasrohrschießen können sich zwischen 11 und 14 Uhr Kinder und Erwachsene in der Feldherrnstraße erproben und afrikanische Spezialitäten werden in der Gneisenaustraße angeboten.
Bleibt die Frage offen: Wie am Samstag den Überblick behalten? Eine findige Lösung hatte anlässlich des letzten Hafenspaziergangs ein ortsansässiges Entwicklerteam mit Unterstützung des Quartiersmanagements gefunden: eine App, mit der 2018 gezielt die verschiedenen Events angesteuert werden konnten.
Führung durch Events und Hofmarktdschungel mit der interaktiven Homepage
Der Vorteil dieser App, die eigentlich gar keine ist, sondern eine interaktive Homepage: sie kann leicht auf andere lokale Gegebenheiten umkonfiguriert werden. Will heißen: diesmal können sich die Besucherinnen mit ihr durch den Hofmarktdschungel lotsen lassen.
Auf der online zugänglichen, interaktiven Karte können die verschiedenen Locations mit den Angaben zu den dort stattfindenden Events aufgerufen und als Favoriten abgespeichert werden. So lassen sich – je nach Gusto – individuelle Routen für eine lange, aufregende Exkursion quer durch die Nordstadt festlegen.
Weitere Informationen:
- Hofmärkte in der Dortmunder Nordstadt: Samstag, 11. Mai, jeweils ab 11 Uhr an insgesamt 39 Standorten.
- Die App zu den Hofflohmärkten mit den genauen Adressen, Events, Uhrzeiten und Infos, was in etwa an Ort und Stelle getrödelt wird; hier:
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