Fast die Hälfte der 86 Kitas der Katholische Kindertageseinrichtungen Östliches Ruhrgebiet gGmbH können derzeit nicht ihr vollständiges Betreuungsangebot anbieten. Grund dafür sind sehr viele Krankmeldungen von Mitarbeiter:innen aufgrund von Infektionskrankheiten sowie ein Mangel an Fachkräften. Geschäftsführer Thorsten Herrmann und Birgit Sprenger, die Leiterin des Fachbereichs Pädagogik, kennen die dadurch entstehenden Sorgen vieler Eltern. Die Trägergesellschaften würden aktuell alles tun, um die Auswirkungen auf das Betreuungsangebot so gering wie möglich zu halten.
Bildung von Notfallgruppen und auch Kitaschließungen
„Wir versuchen, die Situation zu entspannen, können aber Einschränkungen zurzeit leider nicht immer verhindern“, bittet Thorsten Herrmann um Verständnis. Bei Krankheitsvertretungen und Stellenbesetzungen arbeiten die Träger inzwischen schon mit insgesamt sieben Personaldienstleitstern zusammen. Aktuell müssen dennoch teilweise Betreuungszeiten verkürzt werden, so dass Einrichtungen früher schleißen oder später öffnen als sonst.
Auch die vorübergehende Schließung von Kitas komme vor. „Wir versuchen Personalausfälle zunächst intern abzufedern und auch durch Beschäftigte anderer Einrichtungen aufzufangen“, erläutert Birgit Sprenger. Das sei aber zuletzt nicht mehr überall gelungen, da in fast allen Kitas Personalmangel herrsche. Die Beschäftigten seien bereits sehr belastet und stünden immer wieder vor großen Herausforderungen.
„Für Berufstätige und Alleinerziehende sowie Kinder mit einem besonderen Bedarf haben wir in den betroffenen Einrichtungen Notfallgruppen eingerichtet“, erklärt Birgit Sprenger. Gründe für die Personalausfälle seien Erkältungen und andere Infektionen sowie weiterhin das Coronavirus und teilweise damit verbundene Langzeiterkrankungen.
Mehr Ausbildungsplätze und Mitarbeiter:innen-Bindung gegen Fachkräftemangel
Laut Thorsten Herrmann seien andere Träger von Kindertageseinrichtungen in ähnlicher Weise von diesen Problemen betroffen. Beim größten Träger den Dortmund – der stadteigenen Tochter FABIDO, gab es in dieser Woche beim Personal eine Anwesenheitsquote von 72 Prozent, bei den Kindern waren es 59 Prozent. „Diese Werte sind nach Auskunft von FABIDO in Anbetracht der Jahreszeit und ihrer typischen Krankheiten normal. Der Betrieb läuft also ebenfalls normal“, so Stadtsprecherin Kartin Pinetzki auch nachfrage von Nordstadtblogger.
Dem Fachkräftemangel versuchen die im Verbund „Katholische Kitas Ruhr“ zusammenarbeitenden Gesellschaften, die Katholische Kindertageseinrichtungen Ruhr-Mark gem. GmbH und die Östliches Ruhrgebiet gGmbH mit verschieden Maßnahmen zu begegnen. Dazu zählen mehr Ausbildungsplätze sowie eine intensive Begleitung und Bindung der Auszubildenden. Ein neuer Internetauftritt ist unter www.katholische-kitas-ruhr.de online und über strategische Maßnahmen („Employer Branding“) wird für die Attraktivität der Arbeitsplätze geworben.
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Katholische Kitas Ruhr suchen dringend pädagogische Kräfte: Geschäftsführer Thorsten Herrmann begrüßt Anwendung des neuen kirchlichen Arbeitsrechts (PM)
Für die katholische Kirche arbeiten, auch wenn man nicht katholisch ist oder die privaten Lebensumstände vermeintlich nicht passen könnten? Für Thorsten Herrmann, Geschäftsführer beim Trägerverbund Katholische Kitas Ruhr und beim Gemeindeverband Katholischer Kirchengemeinden Ruhr sollte das für Bewerberinnen und Bewerber kein Hindernis sein.
„Wir verfolgen einen modernen Unternehmensansatz, bei dem die christlichen Werte die Basis bilden“, erklärt er. Weder die sexuelle Orientierung, noch die Frage, in welcher Beziehung Bewerber oder Bewerberinnen leben würden, seien entscheidend. „Um bei uns zu arbeiten, muss man nicht katholisch sein, sollte aber die Ziele und Werte unserer katholischen Einrichtungen unterstützen“, ergänzt Birgit Sprenger, Pädagogische Fachbereichsleitung für das östliche Ruhrgebiet.
Wertschätzende Zusammenarbeit
Als Grundbedingung gelte eine vertrauensvolle und wertschätzende Zusammenarbeit in der Dienstgemeinschaft mit dem Ziel, die Welt positiv im christlichen Sinne mitzugestalten. Damit seien alle eingeladen, sich auf eine der aktuell rund 80 offenen Stellen für pädagogische Kräfte zu bewerben.
Positiv bewertet Thorsten Herrmann die von den deutschen katholischen Bischöfen im November 2022 mehrheitlich beschlossene Neufassung des kirchlichen Arbeitsrechts. Dies sei eine Einladung an alle Menschen, am besonderen Auftrag der Kirche mitzuwirken.
Mehr als 2000 Mitarbeitende
Der Trägerverbund Katholische Kitas Ruhr mit Sitz am Propsteihof in Dortmund ist zuständig für 155 Kitas im Märkischen Sauerland und östlichen Ruhrgebiet sowie im Kreis Unna und in Hagen. Beschäftigt sind bei den Katholischen Kitas Ruhr derzeit mehr als 2000 Mitarbeitende und 93 Auszubildende. Beim Gemeindeverband Katholischer Kirchengemeinden Ruhr arbeiten darüber hinaus weitere 144 Mitarbeitende in den Bereichen Personal und Verwaltung, Finanzen, Immobilien/ Organisation/ Bau sowie im Außendienst.
Die Mitarbeitenden profitieren laut Thorsten Herrmann nicht nur von der Bezahlung und den sozialen Leistungen nach den Bestimmungen der Kirchlichen Arbeits- und Vergütungsordnung (KAVO) inklusive Zusatzversorgung, Weihnachtszuwendung und pauschaler Jahreszahlung, sondern auch von Beratung und Fortbildung sowie einer familienbewussten Personalpolitik.
Aktuelle Stellenangebote und weitere Informationen stehen auf den Internetseiten http://www.katholische-kitas-ruhr.de sowie http://www.gemeindeverband-ruhr.de. Weitere Informationen gibt es außerdem auf Instagram (@katholischekitasruhr) und Facebook (Katholische Kitas Ruhr).