Verleihung des Integrationspreises der Stadt Dortmund würdigt erneut das Engagement für ein friedliches Miteinander

Die Preisträger bei der diesjährigen Verleihung des Integrationspreises im Dortmunder Rathaus
Die Preisträger bei der diesjährigen Verleihung des Integrationspreises im Dortmunder Rathaus. Fotos: Stadt Dortmund

Nach den erfolgreichen Veranstaltungen in den Jahren 2009, 2011, 2013 und 2015 ging der Dortmunder Integrationspreis nun in die 5. Runde. Mit dem Integrationspreis zeichnet die MIA-DO-Kommunales Integrationszentrum Dortmund zusammen mit dem Integrationsrat der Stadt wieder Organisationen, Vereine und Institutionen aus, die sich mit ihren Maßnahmen, Projekten oder Aktionen zum Thema Integration verdient gemacht haben und das Zusammenleben zwischen Einheimischen und Zugewanderten nachhaltig fördern.

Die diesjährigen Sieger: beispielgebende und außergewöhnliche Integrationsarbeit

Oberbürgermeister Ullrich Sierau bei der Preisverleihung
Oberbürgermeister Ullrich Sierau bei der Preisverleihung

Die Schwerpunkte der sich bewerbenden Projekte und Maßnahmen sollten – gemäß den vorrangigen Handlungsfeldern der städtischen Integrationsarbeit – in den Bereichen Bildung, Arbeit und Unternehmen, Soziale Balance in den Stadtbezirken sowie Weltoffene/Internationale Stadt liegen.

Eine Fachjury hatte unter insgesamt 42 sehr interessanten und innovativen Bewerbungen ihre Entscheidung getroffen. Dank einer Spende der Sparkasse Dortmund erwarteten dabei den ersten Sieger 5.000 Euro Preisgeld, Platz zwei war mit 3.000, Platz drei mit 2.000 Euro dotiert.

In welcher Vielfalt sich die Projekte präsentiert haben, kann auf den Internetseiten der Stadt Dortmund (hier) nachgelesen werden. Dort sind alle Bewerbungen noch einmal hinterlegt.

Die Gewinner wurden bei der feierlichen Preisverleihung unter Beteiligung von Oberbürgermeister Ullrich Sierau, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Dortmund, Uwe Samulewicz, sowie der Vorsitzenden des Integrationsrates, Aysun Tekin, in der Bürgerhalle des Rathauses bekannt gegeben.

Die ersten drei Plätze wurden belegt von:

1. Platz: Train of Hope Dortmund e.V.

Laudatorin Aysun Tekin (Vorsitzende des Integrationsrates)
Laudatorin: Aysun Tekin (Vorsitzende des Integrationsrates)

Train of Hope Dortmund e. V. entstand aus der Idee heraus, für hilfsbedürftige Menschen da zu sein. Seit der Gründung verfolgt der Verein das Ziel, an den Stellen zu helfen, an denen die Not am größten ist. Das Team besteht hauptsächlich aus ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, welche sich für jede(n), der/die Hilfe braucht, einsetzen.

Im September 2015 wurde bekannt, dass innerhalb kürzester Zeit viele Flüchtlinge mit Sonderzügen nach Dortmund kommen würden. Um die ankommenden Flüchtlinge begrüßen und versorgen zu können, wurde ein Aufruf in den sozialen Netzwerken gestartet. Dadurch kamen sehr schnell hunderte Freiwillige zusammen, die – zusammen mit der Stadt Dortmund und den offiziellen Hilfsorganisationen – bei der Versorgung von Flüchtlingen helfen wollten. Diese fand im Dietrich-Keuning-Haus (DKH) ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs statt.

Aus diesem Grund wurde am 6. Oktober 2015 der Verein gegründet. Der Name knüpft an das Motto an, unter dem bereits die Hilfe im DKH stand: Train of Hope (Zug der Hoffnung).

Insgesamt hat Train of Hope von Beginn an ca. 16.000 Geflüchteten auf unterschiedliche Art und Weise geholfen. Der Verein wurde strukturiert und diverse Arbeitskreise für die verschiedenen Belange der in Dortmund ankommenden Menschen eingerichtet. Neben der Wohnungssuche und der Ersteinrichtung wurden Kleiderspenden generiert und verteilt. In Kooperation mit dem DKH hat Train of Hope das Café of Hope eröffnet, wo Geflüchtete die Möglichkeit haben, der Isolation zu entgehen, auf Menschen aus der Stadtbevölkerung zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. Viele wurden in eine Ausbildung, ein Studium oder eine Beschäftigung vermittelt. Ein Teil der Geflüchteten ist inzwischen selbst HelferIn.

2. Platz: AFRICA POSITIV e.V.

Laudator: Georg Rupa (AG der Wohlfahrtsverbände Dortmund)
Laudator: Georg Rupa (AG der Wohlfahrtsverbände Dortmund)

Der Verein „Africa Positive“ wurde 1998 von der Kamerunerin Veye Tatah gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe seiner gleichnamigen Zeitschrift einen Beitrag zur Integrationsförderung der in Deutschland lebenden Afrikaner und anderen Neubürgern zu leisten. Die Zeitschrift beruht auf einer afrikanisch-deutschen Zusammenarbeit und stellt einen Gegenpol zu der überwiegend negativen medialen Berichterstattung dar.

Häufig wird vergessen, dass der afrikanischen Kontinent aus 54 verschiedenen Ländern besteht, welche meist nicht differenziert betrachtet werden. Genau hier will der Verein Africa Positive mit seiner Arbeit ansetzen und informieren.

Eines der Projekte, welches sich großer Beliebtheit erfreut, ist das Afro-Ruhr-Festival. Das Festival hat sich in den letzten Jahren zu einer Plattform entwickelt, auf der sich Menschen aus verschiedenen Nationen und Kulturkreisen treffen und in Dialog treten. Der Name des Festivals verrät auch das Ziel des Events: Die kulturelle Vielfalt Afrikas soll sich mit der des Ruhrgebiets treffen – unter dem Motto „Dialog und Völkerverständigung“.

Das Afro-Ruhr-Festival präsentiert sich alljährlich in einer bunten, musikalischen und bildenden Einheit. Die diversen Aktionen sorgen dafür, dass Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen aufeinander treffen, miteinander ins Gespräch kommen und voneinander lernen. Somit findet ein Perspektivwechsel statt und die interkulturelle Kompetenz der Besucher und Gäste wird gestärkt.

3. Platz: mondo mio! kindermuseum e.V.

Laudator war Uwe Samulewicz / Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Dortmund
Laudator: Uwe Samulewicz  (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Dortmund)

Eröffnet wurde das mondo mio! im Mai 2007. Mit seiner Mitmachausstellung, vielen Workshops und weiteren Angeboten ist mondo mio! ein beliebtes Freizeitziel für Familien sowie ein abwechslungsreicher Lernort für Schulklassen und Kindergartengruppen. Hier heißt es nicht nur staunen und lernen, sondern auch anfassen, spielen, basteln und ausprobieren.

Das Kindermuseum mondo mio! ist ein einzigartiger Lernort kultureller Vielfalt: Ein Ort zum Staunen, Lachen und Nachdenken, zum Anfassen, Mitmachen und Begreifen.

Seit Februar 2011 bietet das Kindermuseum mondo mio! mit WELTENKINDER einen Ausstellungsbereich an, in dem Kinder spielerisch an die Themen Heimat, Zuwanderung und Zusammenleben verschiedener Kulturen herangeführt werden. Den SchülerInnen werden in der Ausstellung des Kindermuseums altersgerecht aufbereitete Lebensgeschichten von Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Ländern und Kulturen vorgestellt, die sie dazu anregen sollen, sich mit ihrer Familiengeschichte und ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen und die Ergebnisse dieser Erforschung sprachlich festzuhalten und auch anderen mitzuteilen.

Mit der Idee, mit einer gemischten Gruppe von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund an der Schwelle zur Pubertät ein Biographie-Projekt durchzuführen, sind folgende zentrale Ziele verbunden: Die Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte führt zu einer Stärkung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusstseins; ein Verständnis für andere, fremde Kulturen und Identitäten wird entwickelt. Diese Ziele konnten in hervorragender Weise erreicht werden.

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