
Von Maria Salem und Xenia Libert
Kinder und Jugendliche aus Dortmund haben gemeinsam mit Künstler:innen mehrere Monate lang zum Thema „Upcycling“ gearbeitet und kreative Wege gefunden, um weggeworfene Materialien in etwas Neues zu verwandeln. Das Ergebnis dieser Arbeit ist nun in einer Ausstellung zu sehen: „Urban Trash Transformation“ wird bis zum 15. Juni 2025 im Dortmunder U präsentiert. Das Team von Nordstadtblogger durfte bereits an einer Vorbesichtigung der Ausstellung teilnehmen.
Jugendliche gestalten Kunstwerke aus Müll
Die Idee der Initiatorin Hülya Özkan war es, etwas aus Müll zu gestalten und dabei den Jugendlichen zu zeigen, dass sie selber etwas entwerfen können. „Man muss kein Künstler sein, um bei dem Projekt mitzumachen“, erklärt Özkan.

Gemeinsam mit anderen Künstler:innen der Umgebung habe sie dann Workshops angeboten, unter anderem in der Erich-Kästner Grundschule und im Dietrich-Keuning-Haus sowie im Jugend- und Kultur Café. Hierbei haben Schüler:innen und Jugendliche bereits ab 6 Jahren daran teilgenommen.
„Wir hatten schon eine eigene Idee und haben geschaut, ob das in der Umsetzung mit den Jugendlichen auch so klappt. In der Zusammenarbeit entstanden aber auch viele neue Ideen, die man gut umsetzen konnte“, erzählt die Künstlerin in einem Interview mit Nordstadtblogger. ___STEADY_PAYWALL___
Das Highlight der Ausstellung: Der Autoparcours „Müllcity“
In der vielfältigen Ausstellung nimmt der Parcours von dem Künstler Oliver Mark eine besondere Stellung. Er besteht aus verschiedenen Materialien und Objekten, etwa Pappe, Fäden, Tape, einer Leiter, Bänken und Stühlen.

„Wir haben mit den Jugendlichen im Keuning-Haus geschaut, was für sie ein Parcours beinhaltet. Danach haben wir versucht, diese Ideen umzusetzen. Man konnte jedoch nicht alles umsetzten, wie zum Beispiel einen kleinen Aufzug im Parcours“ erklärt Mark.
Sie hätten auch viele verschiede Autos getestet, um zu schauen, welche sich für den Parcours eignen. Viele Autos seien viel zu wild gewesen, was die Auswahl nicht so einfach gemacht hätte.
„Danach haben Hülya und ich uns in ihrem Atelier getroffen und dort die Komposition geplant. Wir hatten hierbei viele Probleme und mussten öfters umplanen, bis es uns am Ende gefallen hat“, so Mark.
Urban Sound-Alltagsgeräusche werden zu Kunst
Die Initiative hat zusätzlich in Zusammenarbeit mit dem Sounddesigner Babylon Mayne das Design „Urban Sounds-Create your Beats“ entworfen.

„Wir haben Alltagsgeräusche aufgenommen, wie die Geräusche der Müllpressen und Geräusche, die man im Alltag zwar unbewusst wahrnimmt, aber nicht so in den Fokus setzt. Hier kann man dann zu einem rhythmischen Beat die einzelnen Geräusche abspielen“, verdeutlicht Hülya Özkan.
Hier kann jeder und jede Besucher:in mithilfe der Kopfhörer diese Geräusche hören.
Funky Trash Monster zeigt die Kreativität von Kindern
Ein weiteres Element der Ausstellung ist der „Funky Trash Monster“. Dieser entstand in einem Workshop mit den Kindern im Dietrich-Keuning-Haus und den Schüler:innen der Erich-Kästner-Grundschule.

Das Design besteht aus verschiedenem Alltagsmüll, wie beispielsweise Eierkartons, Tomatenmarkdosen, Milchverpackungen, Bechern, Gabeln oder alten Spielzeugen.
„Alles wurde davor natürlich gesäubert. Dann haben wir daraus Figuren zusammengestellt. Danach haben wir das mit Alttextilien verhärtet“, erklärt die Initiatorin. Sie erwähnt, dass sie viel positives Feedback von den Teilnehmenden erhalten hatte, worüber sie sich auch freue.
Design „Druckplatten aus Aluminium“
Das Design „Druckplatten aus Aluminium“ von Oliver Mark wurde aus Holzplatten und Aluminiumplatten gemacht. Die Holzplatten wurden für den Import und Export innerhalb Europas verwendet und nach der Benutzung dann entsorgt.

Die Aluminiumplatten hat der Künstler von Druckereien geholt, die diese auch entsorgen müssen.
Die Komposition der Paletten habe er teilweise im Atelier vorgefertigt. Den größten Teil der Anordnung habe er jedoch direkt an der Wand „spontan“ gemacht.
Die „Utopische Mülllandschaft“
Die „Utopische Mülllandschaft“ von Babylon Mayne und Hülya Özcan entstand in einem Workshop an der Erich-Kästner-Grundschule. Dieses Werk besteht aus einem dunklem Raum, in der die verschiedenen Designs mit Knickleuchten verbunden und neonfarbenen Acrylfarben übermalt sind.

Zudem sind hier mehrere Müllsäcke, auf die man sich hinsetzen kann. „In dem Raum kann man sich auf jeden Fall entspannen“, erklärt Özkan.
„Vor allem für die jüngeren Gäste kann diese Installation interessant sein. Im Blick auf das Thema Recycling kann man sich hier auch inspirieren lassen. Man sieht dann, dass man sehr viel aus Müll machen kann“, sagt sie.
Mehr Informationen zur Ausstellung:
- Öffnungszeiten: Di + Mi 11:00 – 18:00 Uhr, Do + Fr 11:00 – 20:00 Uhr, Sa + So 11:00 – 18:00 Uhr, (Mo geschlossen)
- Der Eintritt ist frei
- Ort: uzwei im Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund
- Internet: aufderuzwei.de/
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!