Von Susanne Schulte
Wenn man im Archiv forscht, kommt häufig alles anders als man denkt. So ging es auch Axel Ganseuer und Karl-Heinz Schäfer, die zum Ende ihres Arbeitslebens bei ThyssenKrupp Steel in Kreuztal den Auftrag bekamen, die Entwicklung der Oberflächenveredelung von Stahl zu dokumentieren. Aus dem 20. Jahrhundert waren die beiden dann während der Recherche schnell im 5. Jahrhundert v. Chr. gelandet, als die Eisenverhüttung in Deutschland begann, im Siegerland. Was sie während der zwei Jahre Arbeit zwischen Dokumenten und Computern zusammengestellt haben, ist nun im Hoesch-Museum an der Eberhardstraße zu sehen. Am Sonntag war die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Eisen Wasser Land – 2500 Jahre von Eisen und Stahl im Siegerland“.
„Die begrenzte Vorgabe der Textlängen einzuhalten, das war die Kunst“
Der Vorsitzende des Hoesch-Museums-Fördervereins Dr. Karl Lauschke bedankte sich ausdrücklich bei Ganseuer und Schäfer und lobte: „Die Ausstellung ist sehr, sehr einladend.“ ___STEADY_PAYWALL___
Klaus Bailer, ehemaliger Personaldirektor von ThyssenKrupp Steel, war damals derjenige, der den beiden den Auftrag gab – und mit dem Ergebnis sehr zufrieden, wie er am Sonntag vor Publikum sagte.
Daran hat Isolde Parussel, Leiterin des Hoesch-Museums, ihren Anteil. Sie kümmerte sich darum, dass die vielen Texte und Bilder ansprechend präsentiert werden können.
„Die begrenzte Vorgabe der Textlängen einzuhalten, das war die Kunst“, so Ganseuer und Schäfer, die vor allem im Wirtschaftsarchiv in Dortmund historische Unterlagen wälzten. Denn von Anfang an sei klar gewesen: Es gibt eine Ausstellung und ein Begleitbuch. Die kompletten Texte stammen von den Männern selbst. Schreiben können sie: Karl-Heinz Schäfer war Personalchef am Standort Kreuztal, Axel Ganseuer jahrzehntelang Betriebsratsvorsitzender.
Die Ausstellung im Hoesch-Museum ist bis zum 12. September dort aufgebaut. Anschließend wandert sie weiter nach Duisburg und nach Kreuztal, den weiteren Standorten des Konzerns. Dass die erste Station am Dortmunder Standort war, freute den Förderverein des Hoesch-Museums, dessen Mitglieder eine angenehme Atmosphäre zur Eröffnung schafften.
Ausstellung im Hoesch-Museum kann kostenlos noch bis zum 12. September besucht werden
Draußen vor der Museumstür gab es nach den Reden Häppchen und Sekt, Kaffee und Wasser, drinnen die vielen Stellwände und Vitrinen sowie den Katalog, den sich die Gäste kostenlos mitnehmen durften und von dem genügend Exemplare für die weiteren Besucher*innen ausliegen.
Dieser Katalog, der auch ein Nachschlagewerk in Sachen Verhüttung und Geschichte der Eisenindustrie ist, wurde genauso wie der Imbiss gespendet von ThyssenKrupp Steel.
Die Öffnungszeiten des Hoesch-Museums sind dienstags und mittwochs von 13 bis 17 Uhr, donnerstags von 9 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.
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Auf den Spuren von Stahl und Eisen: Geführte Fahrradtour zur Hoesch-Geschichte (PM)
Auf den Spuren von Stahl und Eisen: Geführte Fahrradtour zur Hoesch-Geschichte
Die Spuren von Stahl und Eisen in Dortmund mit dem Drahtesel erfahren – diese Gelegenheit bietet am Sonntag, 1. August, 11 Uhr das Hoesch-Museum Dortmund. Die geführte Fahrradtour startet am Hoesch-Museum, Eberhardstraße 12, und geht zuerst exklusiv über das Gelände der ehemaligen Westfalenhütte, heute ThyssenKrupp. Danach geht die Fahrt zum PHOENIX-See und über das Phoenix-West-Gelände zurück zum Hoesch-Museum. Dort findet zum Abschluss eine kurze Einführung zur Dauerausstellung statt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fahren teils entlang der ehemaligen Gleistrasse der Stahl- und Eisentransporte und über die Wege der ehemaligen Elias-Bahn. Die Strecke ist etwa 27 km lang. Die Fahrt dauert einschließlich einer Pause am PHOENIX-See drei bis vier Stunden. Die Tour unter der fachkundigen Leitung von Walter Gockel kostet 5 Euro pro Person. Alle benötigen verkehrstaugliche Fahrräder, müssen sich sicher im Straßenverkehr und in der City bewegen können und sollten Fahrradhelme tragen.
Eine Anmeldung im Museum unter Tel. 0231 844-5856 oder hoesch-museum@web.de wird empfohlen.
Die Teilnehmerzahl ist Corona-bedingt begrenzt. Vorab müssen die Teilnehmenden ihre Kontaktdaten in Listen eintragen. Bei der Fahrt ist zwischen den Haushalten ein Mindestabstand von zwei Radlängen einzuhalten. Beim Halt an markanten Punkten gilt ein Mindestabstand von 1,5 Meter. Eine Mund-Nasen-Bedeckung wird empfohlen und ist im Museum verpflichtend.
Die nächste Fahrradtour findet am 22. August statt.