Vor einer Woche haben syrische Flüchtlinge vor der Dortmunder Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge an der Huckarder Straße ein Protestcamp aufgeschlagen. Jetzt geht der Protest an der Katharinentreppe weiter.
Gute Chancen auf Anerkennung der Asylanträge – schnellere Bearbeitung gefordert
Dem grausamen Bürgerkrieg und schrecklicher Verfolgung entkommen, sind die Aussichten der Syrer auf Anerkennung als Asylberechtigte erfahrungsgemäß gut.
Deshalb fordern sie eine schnelle Bearbeitung ihrer Asylanträge, um auch ihre Familien nachholen zu können, die noch immer unter den Terror-Attacken des Assad-Regimes wie des mörderischen Islamischen Staates (IS) leiden.
Ihr Protest schlägt große Wellen – nicht nur wegen der Aktionen der Neonazis, die sich übrigens nicht nur mit dem Schlächter Assad lautstark solidarisieren, sondern auch die Kopfabschneider und Kulturvernichter des IS einen Teil ihres Email-Verkehrs über die eigenen, dunklen Serversysteme abwickeln lassen.
Syrisches Protestcamp wurde jetzt in die Dortmunder Innenstadt verlagert
In Woche 2 des Camps schlagen die Geflüchteten ein neues Kapitel auf: Das Camp ist jetzt in das Herz der Dortmunder City umgezogen. Rund 70 Flüchtlinge und 230 Unterstützer marschierten gemeinsam – begleitet von einem Großaufgebot der Polizei – zur Katharinentreppe.
Dort wurden sie unter dem Applaus von Bürgerinnen und Bürgern empfangen. Die Flüchtlinge haben nun ihre Zelte vor dem ehemaligen Dortberghaus aufgeschlagen.
Dort können sie deutlich mehr Passanten auf ihre Situation aufmerksam machen als in dem ungastlichen Industriegebiet an der Huckarder Straße.
Ungleiche Lasten: Forderung nach der Abschaffung des Dublin-Verfahrens
Neben der schnelleren Bearbeitung ihrer Asylanträge fordern sie auch eine Abschaffung des Dublin-Verfahrens.
Dieses schreibt Flüchtlingen vor, dass sie in den Ländern bleiben müssen, in denen sie europäischen Boden betreten haben. Daher müssen Italien und Griechenland die Hauptlast tragen – die reicheren westlichen Länder lehnen sich zurück.
In der City werden sie – wie auch schon an der Huckarder Straße – rund um die Uhr von der Polizei beschützt. Denn die Neonazis haben nach ihrer üblichen „Mahnwache“ am Montag auch am Dienstag eine Kundgebung an der U-Bahn-Station an der Reinoldikirche abgehalten.
Wegen dieser Bedrohungslage ist die Polizei wachsam. Das bedeutet einen großen Aufwand: Denn das Camp wird wahrscheinlich kein „kurzes Vergnügen“: Vorerst bis zum 29. (!) Juni ist das Lager mit der Polizei kooperiert.
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Die Schlenderer
Die Schlenderer haben einen Beitrag zum Camp verfasst. Mehr Infos gibt es hier:
http://www.dieschlenderer.de/kriegsfluechtlinge_syrien_dortmund/