Bei den Unternehmen der regionalen Metall- und Elektroindustrie (Dortmund, Lünen, Castrop-Rauxel) nimmt die Stimmung hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage und der Erwartung deutlich ab. „Die multiplen Krisen, mit denen unsere Industriebetriebe seit Jahren kämpfen, hinterlassen deutliche Spuren“, sagt Ernst-Peter Brasse, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes der Metallindustrie.
Unternehmen blicken mit wenig Zuversicht in die Zukunft
Gut die Hälfte der Unternehmen bezeichnet die aktuelle Auftragslage als schlecht. Dies betrifft sowohl Aufträge aus dem Inland als auch aus dem Ausland. 2022 waren es lediglich 20 Prozent der Unternehmen, die über eine schwache Auftragslage klagten.
Auch die Erwartungen an 2024 sind bescheiden. Kein Unternehmen erwartet eine Besserung beim Auftragseingang. Gut ein Drittel der Unternehmen geht aber von einer sich noch weiter verschlechternden Auftragslage aus. Das spiegelt sich auch in den Ertragserwartungen wider.
„Schwindendes Vertrauen und mangelhafte Verlässlichkeit sind Gift für Investitionen“
Die Hälfte der Industrieunternehmen erwartet eine Verschlechterung. „Der Fachkräftemangel bewahrt uns noch vor hohen Entlassungszahlen, aber mit Kurzarbeit dürfte in 2024 wieder vermehrt zu rechnen sein“, prognostiziert Brasse. Als gutes Zeichen könne man aber die nach wie vor hohe Ausbildungsbereitschaft der Branche werten, diese bleibe unverändert.
Aber es sind nicht nur der Krieg Russlands und das schwächelnde Chinageschäft, die den Unternehmern Sorgen bereiten. Auch die mangelnde Reformwilligkeit und Verlässlichkeit des Staates sei frustrierend für die Unternehmen.
„Ein großer Teil der Probleme der Wirtschaft ist hausgemacht und bekannt. Hohe Energiekosten, überbordende Bürokratie und der Fachkräftemangel verschlechtern die Wettbewerbsfähigkeit“, so Brasse. „Die Auswirkungen werden wir mittelfristig spüren.“ Fast 60 Prozent der regionalen Industrieunternehmen planen, ihre Inlandsinvestitionen zurückzufahren; gut die Hälfte werden ihr Engagement im Ausland erhöhen. 2022 waren dies lediglich 17 Prozent.
„Unternehmen reagieren auf die Lage ökonomisch. Schwindendes Vertrauen und mangelhafte Verlässlichkeit sind Gift für Investitionen. Fehlende Investitionen sind Gift für die Zukunft“, so Brasse abschließend.
Reader Comments
juergen
Kurzarbeit durch Fachkräftemangel ?
Die Unternehmen planen weniger zu investieren, was Gift für Investitionen ist ?
Und Gift für die Zukunft !?
Ist diesem Menschen das Gehirn rausoperiert worden ?