Moderne und modern – beides ist Thema beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, den 8. September 2019. An dem Tag können sich Geschichtsinteressierte und Denkmalbegeisterte wieder auf den Weg machen, um mehr über die Dortmunder Stadt- und Denkmallandschaft zu erfahren. Zum 26. Mal ist Dortmund in diesem Jahr beim bundesweiten Tag des offenen Denkmals dabei. 47 Veranstaltungsangebote umfasst das Programm, das in Dortmund von vielen Ehrenamtlichen und MitarbeiterInnen von Vereinen, Museen, Kirchengemeinden und weiteren Aktiven auf die Beine gestellt wird.
Das bundesweite Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“
Das diesjährige Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“knüpft an das 100-jährige Jubiläum des Bauhauses an. Dabei geht es mit „Moderne“, „modern“ und „Umbruch“ immer um Momente von Veränderung. So steht die Moderne hier als Beispiel für neue Ideen, architektonische Aufbrüche, technische Fortschritte verschiedener Epochen und auch für Phasen, in denen es „modern“ wurde, Stile der vergangenen Jahrhunderte wieder neu zu zitieren.
Als modern im Sinne von „neu“ oder „gegenwärtig“ kann auch die Entwicklung im 19. Jahrhundert bezeichnet werden, der gesamte Prozess der Industrialisierung und das damit eng verbundene Wachstum der Bevölkerung Dortmunds auf 100.000 Einwohner bis 1895. Dass„modern“ nicht immer mit „besser“ gleichzusetzen ist, versteht sich.
Engt man den Blick auf die Moderne ein und schaut sich nach Bauten der Neuen Sachlichkeit in Dortmund um, dann stößt man auf zahlreiche hervorragende Bauten, die zwischen 1918 und 1933 gebaut wurden. Viele von ihnen prägen bis heute, nur wenig verändert, das Stadtbild.
Eine bis heute deutlich spürbare und sichtbare Umbruchssituation erfolgte dann nochmals in der Nachkriegszeit. Kleine Gebäude machten Banken, Verwaltungs- und Bürogebäuden sowie luxuriösen Kaufhäusern in der Innenstadt Platz und die „autogerechte Stadt“ hielt Einzug in die Stadtplanung. Insgesamt waren die 1950er bis 1970er Jahre in Dortmund – wie in vielen anderen Städten und Regionen Europas – eine Zeit des Innovationsgeistes und der Experimentierfreude.
Führungen durch die jüdische Synagoge in der Prinz-Friedrich-Karl-Straße
In der Innenstadt-Ost bietet die Jüdische Kultusgemeinde im Kaiserviertel Führungen in der 1956 eingeweihten Synagoge und im Gemeindehaus an. Das von Helmut Goldschmidt entworfene Gebäude in der Prinz-Friedrich-Karl-Str. im Stil der 1950er Jahre ist nicht zuletzt ein gebautes Zeichen für den jüdischen Neuanfang in Dortmund elf Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Verfolgung der Jüdinnen und Juden.
Am Tag des offenen Denkmals werden gleich drei der sonst eher seltenen Führungen durch die Synagoge angeboten. Die Teilnahme war an eine Anmeldung gebunden und die TeilnehmerInnenzahl begrenzt. Gleiches galt für die Teilnahme an der Trinkhallentour durchs Kaiserviertel. Die Tour verbindet die Geschichte der „Bude um die Ecke“ mit Wissenswertem zur städtebaulichen Struktur des Viertels. Die Trinkhallentouren gibt es um 11 und 15 Uhr.
Eröffnung im Baukunstarchiv mit diversen Gästen und musikalischer Begleitung
Der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau eröffnet den Tag des offenen Denkmals um 11 Uhr im Reinoldi-Lichthof des Baukunstarchivs NRW am Ostwall 7. Nach ihm werden Ernst Uhing, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Baukunstarchiv NRW gGmbH, und Dr. Henriette Brink-Kloke, Leiterin der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund, die BesucherInnen begrüßen.
Für die musikalische Unterhaltung an diesem Vormittag sorgt der Jugendkonzertchor der Chorakademie Dortmund. Das Gebäude des Baukunstarchivs passt selbst hervorragend zum diesjährigen Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“, hat es doch selbst vielfältigen Wandel erfahren:
1872-715 nach Plänen des Berliner Architekten Gustav Knoblauch für das Oberbergamt errichtet, wurde es 1911 vom Dortmunder Stadtbaumeister Friedrich Kullrich zum städtischen Kunst- und Gewerbemuseum umgebaut, das nach Kriesgszerstörungen 1956 als Museum am Ostwall wiedereröffnet wurde. Heute beherbergt es mit dem Baukunstarchiv NRW einen Ort der Wissenschaft, der Forschung und des baukulturellen Dialogs. Am Denkmaltag selbst gibt es hier ein vielfältiges Programm.
Hafenrundgang unter dem Titel „Kolonialwaren und Landesprodukte en gros“
Im Hafen Dortmunds bietet sich ein Rundgang durch die Speicherstraße unter dem Titel „Kolonialwaren und Landesprodukte en gros“ an. Das gesamte Areal steht für den Aufbruch der dynamischen Industriestadt Dortmund um 1900 und unterliegt seitdem einem ständigen Wandel. Die Speicherstraße soll demnächst neugestaltet werden – ein Anlass, sie sich anzusehen und etwas über ihre Geschichte und die dort stattgefunden Auf- und Umbrüche zu erfahren.
In den 1950er Jahren entstand südlich der Innenstadt die „Schule im Grünen“ in der Sckellstraße nahe dem heutigen Westfalenpark. Zusammen mit den zuvor errichteten drei Punkthochhäusern und fünf Einfamilienhäusern in der Straße bildet sie ein interessantes Gebäudeensemble und ist beispielhaft für die Nachkriegsmoderne.
In Führungen durch das Architekturbüro Schamp & Schmalöer wird das Ensemble unter die Lupe genommen und im städtebaulichen Zusammenhang erläutert. Hier besonders sehenswert ist das Hallenbad des Hauses Nr. 12, in dem sich ein zehn Meter langes Keramikrelief des Wittener Künstlers Peter Lechner befindet und in welchem die Ausstellung „Schwimmen in Geld“ besichtigt werden kann.
Die architektonische Geschichte der Industrialisierung wird im Westen veranschaulicht
Ein abwechslungsreiches Programm wird auch im Westen der Innenstadt von den Dorstfelder Vereinen geboten: Neben Führungen durch die Zechensiedlung Oberdorstfeld kann an der geschichtsträchtigen ehemaligen Zeche Dorstfeld 2/3 mit Markenkontrolle und Gesundheitshaus eine Oldtimerausstellung und eine Fotoausstellung sowie die Lesung „Als Kind im Revier“ besucht werden.
Auch im Nordwesten Dortmunds gibt es an dem Tag viel zu entdecken: So ist die in der Weimarer Republik gebaute Großkokerei Hansa in Huckarde ein gutes Beispiel für den Industriebau der Moderne, der durch eine ästhetisch einheitlich-strenge Gestaltung der Gebäude, technischen Anlagen und Aggregate gekennzeichnet ist.
Das imposante Industriedenkmal empfängt seine Gäste am Sonntag ab 10 Uhr. Um 12 Uhr wird die Ausstellung „Schwarzer Nebel – Weißer Rauch“ mit Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg eröffnet. Zwischen 11 und 17 Uhr zeigen SchülerInnen des Fritz-Henßler-Berufskollegs, Bildungsgang Bautechnische Assistenten und Assistentinnen, Baudokumentationen und praktische Arbeitsergebnisse.
2019 feiert das „Schloss der Arbeit“, die Zeche Zollern II/IV gleich drei Jubiläen
Die Zeche Zollern II/IV in Bövinghausen, das „Schloss der Arbeit“ gilt als eines der außergewöhnlichsten Zeugnisse der Industriegeschichte in Deutschland. Kaum mehr vorstellbar ist, dass die imposante Anlage inklusive der Maschinenhalle mit Jugendstilportal nach der Stilllegung in den 1960er Jahren abgerissen werden sollte.
Das Jahr 2019 ist für das inzwischen hier beheimatete LWL-Industriemuseum ein ganz Besonderes, denn es feiert gleich drei Jubiläen: 50 Jahre Rettung der Maschinenhalle, 40 Jahre LWL-Industriemuseum und 20 Jahre Zeche Zollern als Museum.
Das Museum bietet neben Führungen zu unterschiedlichen Themen, einem Vortrag über die Maschinenhalle und Angebote für Kinder ein weiteres umfangreiches Programm. Zeitgleich findet auch das Stadtteilfest mit Aktionen für Jung und Alt statt.
Weiter geht’s im Osten: Ein einzigartiges bauliches Ensemble bilden die mittelalterliche Ev. Kirche Brackel, das translozierte Fachwerkgebäude Haus Beckhoff, die vom Jugendstil geprägte Arent-Rupe-Villa und das moderne Arent-Rupe-Haus. Dabei stehen die vier Gebäude für die Aufbrüche, die die Kirchengemeinde Brackel in den zurückliegenden Jahrzehnten wagte, um als Zentrum lokaler kirchlicher Gemeindearbeit attraktiv zu bleiben. Es finden Rundgänge über den gemeindlichen Campus im Ortszentrum zu diesem Thema statt, geführt durch Mitglieder des Fördervereins Ev. Kirche Brackel.
Ausflug zur Hohensyburg / Abschlussveranstaltung in der St. Nicolai-Kirche
Im Süden steht hoch über der Ruhr auf dem Syberg das zur Erinnerung an den „Reichseiniger“ Wilhelm I. 1902 eingeweihte Kaiser-Wilhelm- Denkmal. 1935 ist die Anlage vollständig umgebaut und in Anlehnung an die nationalsozialistische Architektur neu gestaltet worden. Als beliebtes Ausflugsziel heute kennen zwar fast alle das Areal mit der phantastischen Aussicht, doch nur die wenigsten haben auch einen Blick in das Innere des Denkmals werfen können:
Das Gewölbe im Inneren des Denkmals kann am Sonntag frei besichtigt werden, außerdem finden Führungen zur Geschichte des Denkmals statt. Der ehemalige Hof zu Kirchhörde „Truxhof“ spielte schon im Jahr 964 bei der Überführung der Reliquien des heiligen Patroklus von Köln nach Soest als „Raststation“ eine bedeutende Rolle.
Heute gilt der Truxhof als gelungenes Beispiel, wie sich historische Architektur mit den modernen Ansprüchen an Lichteinfall und Wärmeschutz in Einklang bringen lassen. Neben einem 1,5 stündigen archäologisch-historischen Spaziergang durch Kirchhörde und die Bittermark kann danach der Truxhof besichtigt sowie an einem Vortrag „Die Geschichte des Truxhof“ mit dem Eigentümer teilgenommen werden.
Kaum ein anderer Sakralbau nimmt das diesjährige Motto so treffend auf wie das Gebäude der St. Nicolai-Kirche, errichtet 1927 bis 1930 nach Plänen der Dortmunder Architekten Karl Pinno und Peter Grund. Die erste Sichtbetonkirche in Deutschland mit ihren beeindruckenden Fenstern wird heute dem „Neuen Bauen“ zugerechnet. Hier findet der Denkmaltag ab 17 Uhr seinen würdigen Abschluss mit einem Vortrag von Dr. Eva Dietrich, Wissenschaftliche Referentin der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, über Dortmunder Kirchen der Nachkriegszeit sowie deren Denkmalwürdigkeit und Umnutzung.
Am 8. September kostenlos mit Bus und Bahn unterwegs
In den vergangenen Jahren waren es meist zwischen 10.000 und 12.000 BesucherInnen, die sich am Denkmaltag auf den Weg machten. Dies geht auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln – am 8. September in ganz Dortmund sogar kostenlos. Einzige Voraussetzung: Die Fahrgäste müssen ein abgestempeltes Öffel-Tages-Ticket in der Tasche haben.
Bis zu zwei Erwachsene mit beliebig vielen eigenen Kindern unter 15 Jahren fahren mit dem Öffel-Tages-Ticket am 8. September kostenlos auf allen Stadtbahn- und Buslinien von DSW21. (Für S-Bahnen, RE- und RB- Linien sowie auf dem Stadtgebiet von Lünen oder Schwerte gilt das Ticket nicht.) Die Öffel-Tages-Tickets sind am 3., 4. und 5. September kostenlos an alle Dortmunder Haushalte verteilt worden.
Wer kein Ticket erhalten hat, kann dies noch bis morgen, Samstag, 7. September an einer der 46 externen DSW21-Vertriebsstellen erhalten, solange der Vorrat reicht. Die Tickets sind dann auch in den KundenCentern Petrikirche und Hörde sowie dem Haltepunkt Kampstraße erhältlich. Seit Ende August können Touren von Denkmal zu Denkmal mit dem Fahrtenplaner auf www.bus-und-bahn.de (mobil: bub.mobi) ganz einfach mit Bus und Bahn geplant werden.
Broschüre mit 96 Seiten Programm und interessanten Informationen von Fachleuten
Denkmal- und Stadtteilführungen, Konzerte und Kunstdarbietungen sowie zwei Bustouren gehören zu dem abwechslungsreichen Programm in Dortmund, das sich vielerorts auch an Kinder richtet. Eine kostenlose 96-seitige Programmbroschüre mit Übersichtskarte ist bereits erschienen und erleichtert den Interessierten ihre Auswahl und Planung für den Denkmaltag.
Neben der ausführlichen Schilderung aller Programmpunkte und einer Übersichtskarte bietet die Broschüre zahlreiche thematische Hintergrundinformationen. Aufsätze von sechs ExpertInnen der Dortmunder Geschichte und Denkmallandschaft zeichnen darin die Umbrüche in Kunst und Architektur der Stadt Dortmund vom Mittelalter bis in die 1970er Jahre nach.
In diesem Jahr haben angehende gestaltungstechnische AssistentInnen vom Fritz-Henßler-Berufskolleg an der Gestaltung der Werbeplakate und des Broschüren-Covers für den Tag des offenen Denkmals mitgewirkt. In einer Ausstellung im Wasserschloss Haus Rodenberg präsentieren die SchülerInnen ihre Plakatentwürfe.
Programmbroschüre liegt an vielen Stellen aus oder ist online erhältlich
Den Druck der Broschüre hat die Sparkasse Dortmund finanziell unterstützt. Die Broschüre liegt im Rathaus, in der Tourist-Information in der Kampstraße, in den Bezirksverwaltungsstellen, in den DSW21- KundenCentern, in Bibliotheken, im Stadtarchiv, im Museum für Kunst und Kulturgeschichte, bei der Denkmalbehörde im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt am Burgwall und vielen anderen Stellen aus.
Auch online ist sie abrufbar auf der Website der Denkmalbehörde, wo auch aktuelle Hinweise auf Abweichungen von der Broschüre oder nach Redaktionsschluss bekannt gewordene Aktivitäten veröffentlicht werden oder über den im Anhang des Artikels zur Verfügung gestellten Link.
Weitere Informationen:
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Stadt Dortmund (Pressemitteilung)
Rückschau: Tag des offenen Denkmals war ein toller Tag
Vom Wasserschloss bis zum Industriedenkmal, vom wissenschaftlichen Vortrag bis zum Rockkonzert – ein vielseitiges Programm bot sich den interessierten Besucher*innen am vergangenen Sonntag, 8. September, dem Tag des offenen Denkmals, unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Trotz durchwachsenen Wetters nahmen wieder mehr als 11.000 Menschen teil.
Dabei wurden auch strittige Themen nicht ausgespart: Warum ist das Baukunstarchiv am Ostwall kein Baudenkmal im rechtlichen Sinne? Welche Gebäude an der Speicherstraße am Hafen sind erhaltenswert? Und wie können nicht mehr benötigte Kirchen vor dem Abriss bewahrt werden? Angeregte Diskussionen und ein Austausch zwischen Planern, Denkmalschützern und der Bevölkerung – genau dies wünschen sich die Organisator*innen des Tag des offenen Denkmals, so Dr. Henriette Brink-Kloke, Leiterin der städtischen Denkmalbehörde, und dass die Menschen sich mit ihrer gebauten Umgebung und der Stadtgeschichte neugierig und kritisch auseinandersetzen.
Entsprechend wies Oberbürgermeister Ullrich Sierau in seiner Eröffnungsrede im Baukunstarchiv vor rund 110 Gästen auf die große Herausforderung hin, die der Umgang mit der heute oft ungeliebten Nachkriegsmoderne und den Großbauten der 1960er bis 1970er Jahre für Stadtplanung und Denkmalschutz bedeute. Denn darunter sind Gebäude von hoher Qualität und wichtigem Zeugniswert für die Stadt- und Architekturgeschichte.
Passend dazu boten zwei Führungen am Wallring und durch die Innenstadt – eine vom Osten aus, eine vom Westen aus – die Gelegenheit, sich mit den architektonischen Umbrüchen in der Innenstadt zu befassen, und eine Bustour fuhr zu Siedlungen von der Gründerzeit bis zur Gegenwart.
Ein weiterer Rundgang zeigte das Unionviertel bis zum Union Gewerbehof und eine „Trinkhallentour“ führte durch das Kaiserviertel. An der Sckellstraße nutzten über 100 Interessierte die Gelegenheit, die 1959-1962 für das Goethegymnasium errichtete Schule und ein privates Wohnhaus mit Schwimmbad zu besichtigen.
Etwa 100 Menschen nahmen an Führungen in der 1956 eingeweihten jüdischen Synagoge nebst Gemeindezentrum im Kaiserviertel teil. Die Religionslehrerin Rosa Rappoport und Kantor Arie Mozes erläuterten anschaulich das vielfältige jüdische Gemeindeleben, das sich um weit mehr als nur um Religionsfragen dreht. Viele weitere Führungen und eine Bustour führten in zahlreiche Kirchen in Dortmund.
Nur sehr knapp vor dem Abriss bewahrt werden konnte vor 50 Jahren die bekannte Maschinenhalle der Zeche Zollern in Bövinghausen. Heute ist sie Teil des LWL-Industriemuseums, das am Denkmaltag über 2.300 Menschen besuchten, dort fand gleichzeitig ein buntes Stadtteilfest statt. Auch weitere mit der Industriegeschichte verbundene Orte fanden am Sonntag wieder viel Zuspruch: auf der Kokerei Hansa (600 Besucher*innen) präsentierten Schüler*innen mehrerer Schulen die Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit dem Industriedenkmal, und auf dem ehemaligen Kokereibetriebshof Mooskamp bewunderten und nutzten mehr als 2.000 Menschen die Bahnen und weitere Exponate des Nahverkehrsmuseums. Zur ehemaligen Zeche Dorstfeld fanden etwa 350 Interessierte und zur Zeche Gneisenau über 500.
Mit dabei war in diesem Jahr auch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf der Hohensyburg. Obwohl Unbekannte am Vorabend des Denkmaltags das Schloss des Sockeleingangs verklebt hatten und die Tür erst nach vielen Versuchen um 13 Uhr geöffnet werden konnte, wurden dort über 400 Besucher*innen gezählt.
Der „Star“ des Denkmaltags am Steigeturm in Berghofen war die 106 Jahre alte Else Cramer. 1913 geboren und seit 1933 ganz in der Nähe des alten Feuerwehrhauses in Berghofen lebend, ist sie als älteste Dortmunderin genau ein Jahr älter als das 1914 errichtete Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr.