Was bedeutet es, dankbar zu sein? Wie fühlt sich Dankbarkeit an und wie lässt sie sich durch Tanz ausdrücken? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des künstlerischen Projekts Murakoze – Über die Dankbarkeit, das von der kamerunischen Tänzerin Agathe Djokam Tamo, dem ruandischen Tänzer Abdoul Mujyambere und dem ugandischen Tänzer Robert Ssempijja – alle Absolventen der Ecole des Sables im Senegal – untersucht wird.
Bedeutung von Dankbarkeit aus der Perspektive ihres künstlerischen Alltags und Lebens
Vom 1. bis 19. Dezember 2024 findet im Dortmunder Heimathafen eine dreiwöchige Residenz statt, die als Abschluss des von der LWL Kulturstiftung geförderten Projekts how to decolonize heimat präsentiert wird. Die Veranstaltung wird zusätzlich vom Kulturbüro der Stadt Dortmund unterstützt.
In Murakoze befassen sich die Tänzerinnen mit der Bedeutung von Dankbarkeit aus der Perspektive ihres künstlerischen Alltags und Lebens. Sie erkunden Dankbarkeit als alltägliche Geste, die über den Tanz als Ausdrucksmittel für sich selbst und für ein nachhaltiges Bewusstsein erfahrbar wird. Die Frage, wie Dankbarkeit ohne Erwartung einer Antwort geschehen kann, führt die Künstlerinnen zu einer tieferen Auseinandersetzung mit der Herkunft und dem Ursprung von Bewegung – sowohl im körperlichen als auch im gesellschaftlichen Kontext.
„Murakoze“ ist eine Arbeit im Prozess – ein work in progress. Während ihrer Residenz werden die Künstler*innen immer wieder mit den Herausforderungen konfrontiert, Dankbarkeit in ihrer Kunst und ihrem Leben zu zeigen – sei es im Tanz oder in der Frage nach finanzieller Nachhaltigkeit. Der Prozess lädt ein, sich mit der Frage zu beschäftigen: Für was kann ich nicht dankbar sein? Welche Formen von Herrschaft übt Dankbarkeit über uns aus?
Konzept eines neuen dekolonialen Denkens als Thema
Neben diesen existenziellen und politischen Fragestellungen wird auch das Konzept eines neuen dekolonialen Denkens thematisiert. Die Künstler*innen untersuchen, wie durch Tanz und Körperbewegung neue Perspektiven eröffnet und jenseits gewohnter Denkmuster neue, kreative Ausdrucksformen gefunden werden können.
Die Residenz Murakoze – Über die Dankbarkeit wird mit einer öffentlichen Präsentation abgeschlossen, die Einblicke in den Arbeitsprozess der Tänzer*innen gibt. Dabei wird deutlich, wie Tanz als politisches und persönliches Werkzeug genutzt werden kann, um sowohl individuelle als auch kollektive Denkweisen herauszufordern.
Die Veranstaltung ist eine Einladung, Dankbarkeit neu zu denken und zu erfahren – durch Bewegung, Reflexion und künstlerische Auseinandersetzung. Eine Anmeldung ist notwendig. Das Projekt wird gefördert von der LWL Kulturstiftung im Rahmen des Themenjahrs „postkoloniales Westfalen – POWR!“ sowie vom Kulturbüro der Stadt Dortmund.
Mehr Informationen zur Aufführung:
- Donnerstag | 19. Dezember 2024 | 19:00 Uhr
- Heimathafen Nordstadt | Speicherstraße 15
- Eintritt frei | Begrenzte Plätze | bitte reservieren | heimathafen@gruenbau-dortmund.de