Wenn kein Wochenmarkt ist (und mitunter selbst dann), wirkt der Wilhelmplatz in Dorstfeld alles andere als belebt. Er wirkt unabhängig von Witterung und Jahreszeit karg und leer – ja geradezu leblos. Da ist eben nur Fläche. – Daher soll die Ortsmitte als Aufenthaltsort aufgewertet und attraktiver werden. Doch die Umsetzung braucht zeitlich einen längeren Atem.
Trampolinpark für Kinder und Jugendliche statt provisorischer Parkplätze
Der Wilhelmplatz soll – so sehen es die politischen Planungen vor – in Dorstfelds Zentrum ein Ort des öffentlichen Lebens mit Räumen für Begegnung und Aufenthalt sein. In seiner jetzigen Form erfüllt er diese Qualität nicht. ___STEADY_PAYWALL___
Nun liegen erste Ideen zur Gestaltung vor, die das Amt für Stadterneuerung weiter konkretisieren wird. Die Umsetzung soll durch das Grünflächenamt im Jahr 2022 erfolgen. Anlieger*innen, insbesondere Kinder und Jugendliche, werden dabei beteiligt werden, so der Plan.
Im Bereich der heute provisorisch angelegten Stellplätze auf dem südlichen Teil des Wilhelmplatzes soll ein Trampolinpark für Kinder und Jugendliche entstehen.
Neue Spielpunkte unter den vorhandenen Kirschbäumen und neue Bänke sollen insbesondere Familien und Kinder anlocken und zum Verweilen einladen. Bis zu fünf Stellplätze (vor der Volksbank) bleiben für kurze Erledigungen erhalten.
Gleichzeitig prüft die Verwaltung eine Öffnung des Dorstfelder Hellwegs zwischen Dorstfelder Allee und der Parkplatzzufahrt Eichenstraße, um die Erreichbarkeit dieses Parkplatzes insbesondere aus Richtung Innenstadt zu verbessern.
Stadt Dortmund möchte drohende Rückzahlung von Fördermitteln abwenden
Der Wilhelmplatz wurde im Rahmen des Sanierungsgebietes Standortzentrum Dorstfeld mit Städtebaufördermitteln des Bundes und des Landes NRW zum Zweck der Herausnahme des fließenden und ruhenden Verkehrs neu gestaltet. Die Arbeiten wurden im Jahr 2000 beendet.
In einem Verkehrsversuch wurden wenig später 15 Schrägparkplätze eingerichtet, die bis heute geduldet werden. Ein dauerhafter Erhalt der Stellplätze würde dem Förderzweck entgegenstehen und Rückzahlungsansprüche von Fördergeldern auslösen.
Die Verwaltung hat der Bezirksregierung Arnsberg vorgeschlagen, anstelle von Rückzahlungen Geld in die Attraktivitätssteigerung des Wilhelmplatzes zu investieren.
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Reader Comments
Wilhelm Schulte-Coerne (Vorsitzender der CDU-Ortsunion Dorstfeld/ Pressemitteilung)
Dorstfeld braucht ein Zukunftskonzept und keine Totberuhigung
Wenn jemand auf die Idee käme, in Huckarde die Rahmer Straße zu sperren, fast alle Parkplätze abzuschaffen und mitten auf dem Marktplatz einen großen Kinderspielplatz einzurichten – was würden die Huckarder dazu sagen ? Das Amt für Stadterneuerung und die Stadtspitze schlagen für Dorstfeld allen Ernstes solch ein Konzept vor. Dem kann und will die Orts-CDU, ihr Ratsvertreter und die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung nicht zustimmen.
Für sie steht fest: Ein Marktplatz ist für Handel, Gewerbe, öffentliche Nutzungen und Begegnungen aller Generationen da. Dazu braucht er neben Aufenthaltsqualität zwingend auch vernünftige Zuwegungen und ausreichende Parkmöglichkeiten in der Nähe. Wenn noch Platz ist für einen Kinderspielplatz, ist das toll und zu begrüßen. Die Kernfunktionen des Marktplatzes dürfen dadurch aber nicht beinträchtigt werden.
Die negative Entwicklung des Ortskernes von Dorstfeld hat mit der Fehleinschätzung zu tun, dass die Attraktivität umso höher ist, je mehr es gelingt, den Autoverkehr zu verbannen. Aus Fehlern sollte man lernen. Die CDU fordert Bürgerbeteiligung, hat ein Konzept vorgelegt und Gespräche angeboten.
Der Markt in Huckarde lebt. Warum orientiert man sich nicht daran?