Alljährlich findet seit 1999 am 20. November der „Transgender Day of Remembrance” statt. Mit diesem Tag wird den aufgrund von trans*feindlich motivierter Gewalt ermordeten Trans*Personen in aller Welt gedacht.
Vorurteile und Unwissenheit führen zu Gewalt und Diskriminierung
Für mehr Aufklärung über die Situation von transgeschlechtlichen Menschen spricht sich Susanne Hildebrandt von der Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente der Stadt Dortmund aus. „Transfeindlich motivierte Gewalt und Diskriminierung hat häufig mit Voreingenommenheit und Unwissenheit zu tun. Der Weltärztebund hat deutlich gemacht: Transgeschlechtlichkeit ist keine Krankheit!“
Die Situation von Kindern und Jugendlichen, die sich im falschen Körper fühlen, wurde bereits zwei Mal im Rahmen von Fachtagungen thematisiert. Bei der letzten kamen 150 Interessierte aus den Arbeitsbereichen Schule, Kitas und Beratung, hörten interessiert den Vorträgen und der Podiumsdiskussion zu.
„Ich habe mich erst mit dem Thema beschäftigt, als ich einen Fall eines transidenten Kindes in meiner Klasse hatte“ erklärte eine teilnehmende Lehrerin. „Es ist wichtig, dass Lehrkräfte und Mitschüler das verstehen, sonst kommt es schnell zu Anfeindungen!“
Auch in NRW erleben Transidente erleben Repressalien, Verhöhnung und Spott
Auch in NRW erleben Transidente immer noch tagtäglich Repressalien und sind nicht selten Opfer von Verhöhnung und Spott.
Der „Transgender Day of Remembrance” soll die Öffentlichkeit für Hassverbrechen gegen Transidente sensibilisieren. Aus diesem Grund wird vor dem Rathaus am 20. November die Regenbogenfahne gehisst. Auch heute noch werden weltweit Menschen auf Grund von Trans*feindlichkeit brutal ermordet und die
Taten werden in fast allen Fällen nicht aufgeklärt.
Die Anzahl der Opfer, die auf der homepage von transgenderdor.org, aufgelistet ist, ist erschreckend.
Hilfen für transgeschlechtliche Menschen, deren Angehörige, aber auch Aufklärung, beispielsweise an Schulen, bieten die örtlichen Selbsthilfeorganisationen Lili Marlene Transidenten Lebenshilfe und Transbekannt e.V. an, mit denen die städtische Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente eng zusammen arbeitet.
Mehr zum Thema auf nordstadtblogger.de:
Sich mit Ungewohntem vertraut machen: Transidente kämpfen gegen Vorurteile und Benachteiligungen
Reader Comments
Susanne Hildebrandt
Heute ist der internationale Transgender Day of Visibility (Transgender Tag
der Sichtbarkeit). Ein Tag, an dem alle Menschen ihre Unterstützung für die
Trans*-Community zeigen können – denn Sichtbarkeit ist so wichtig!
Aus diesem Grund hat die Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und
Transidente heute Dortmunder Trans*-Orgnaisationen dabei unterstützt,
sichtbar zu sein und Öffentlichkeit für das Thema herzustellen!
In der Zeit von 12-17 Uhr werden heute auf dem Dortmunder
Reinoldikirchplatz die Organisationen Lili Marlene Transidenten Lebenshilfe
und TransBekannt e.V. mit Informationsständen bereit stehen.
Warum dieser Tag?
Der 31. März soll Aufmerksamkeit für Trans*-Menschen schaffen. Es ist kein
Tag des Gedenkens (wie der Transgender Day of Remembrance am 20. November),
sondern ein Tag, an dem es um Empowerment und Wertschätzung geht. Was
können Menschen tun, um ihre Unterstützung für Trans*-Menschen zu zeigen?
1. Die Geschichte von Trans*-Menschen kennenlernen
Wussten Sie zum Beispiel, dass dunkelhäutige Trans*Frauen in der ersten
Reihe bei den Stonewall-Aufständen am 28. Juni 1969 gingen, um für ihre und
die Rechte von Schwulen, Lesben und Bisexuellen zu kämpfen?
2. Unterschiede kennen
Lernen Sie die Unterschiede z.B. zwischen Geschlechtsidentität,
zugewiesenem Geburtsgeschlecht, sozialem Geschlecht, sexueller Orientierung
und vielen weiteren Begriffen kennen!
Der Verein Trans*Inter*Queer hilft hier mit einer kurz zusammengefassten
Erklärung von Begriffen:
http://www.transinterqueer.org/download/Publikationen/TrIQ-ABC_web%282%29.pdf
3. Respekt wahren
Sprechen Sie eine Trans*Person immer mit den zu ihrer Geschlechtsidentität
passenden Pronomen an und nicht mit dem zum bei der Geburt zugewiesenen
Geschlechtspronomen. – Wenn eine Trans*-Person selbst mit der Verwendung
der Pronomen variiert, fragen Sie die Person, wie sie gerne angesprochen
werden möchte.
4. Transphobie aufdecken
Sagen Sie Menschen, wenn sie sich transphob äußern! Eine Veränderung kann
es nur geben, wenn auf Respektlosigkeit und Diskriminierung hingewiesen
wird und sie entschieden bekämpft werden.
5. Transgender Day of Visibilty feiern
Sie können ihren Freund*innen, Arbeitskolleg*innen, Kindern, Eltern oder
ihren Facebook- und Twitter-Freunden davon erzählen. Damit schaffen Sie
bereits Sichtbarkeit für Trans* und können an der so wichtigen Aufklärung
teilhaben.
Beste Grüße zum Transgender Day of Visibility