Schokolade ist lecker, aber der Anbau und Handel mit Kakao oft alles andere als fair. Häufig leben die Kakao-Bauernfamilien an der Armutsgrenze, Kinderarbeit ist nicht selten. Doch das muss nicht sein. Das Büro für Internationale Beziehungen bringt gemeinsam mit dem Netzwerk Faire Metropole Ruhr eine nachhaltige und faire Schokolade aus Ghana ins Ruhrgebiet. Dortmund ist Teil der Aktion und hat eine eigenen Edition aus der Partnerstadt Kumasi in Ghana. Sie ist an der Dortmund-Banderole zu erkennen.
Süßer Beitrag für mehr Klimaschutz und mehr globale Verantwortung
Deutsche lieben Schokolade – glaubt man der Statistik werden im Durchschnitt um die neun Kilogramm pro Jahr pro Person konsumiert. Das sind für jede:n 90 Hundert-Gramm-Tafeln. Was Naschkatzen auf die Hüfte geht, sorgt bei Firmen wie Nestlé oder Ferrero für dicke Gewinne. Bei den Familien, die die Kakaobohnen anbauen, pflegen und ernten kommt davon kaum etwas an. Nur etwa 13 Prozent des Gewinns verbleiben in der Regel im Anbauland. Das geht auch anders.___STEADY_PAYWALL___
„Das Ruhrgebiet kann nicht die Welt retten, aber wir können einen wichtigen Beitrag leisten, für mehr Klimaschutz und mehr globale Verantwortung“, so Tamara Kaschek, Projektmanagerin der Fairen Metropole Ruhr.
Gemeinsam mit den Büro für Internationale Beziehungen haben sie eine faire Schokolade ins Ruhrgebiet und auch nach Dortmund gebracht. Die klimafaire Ruhrgebiets-Schokolade punktet mit stolzen 43 Prozent Gewinnverbleib im Land, stärkt dort die lokale Wirtschaft und schafft qualifizierte Arbeitsplätze vor Ort.
Der Kakao stammt von circa 250 Kakaofarmer:innen der ghanaischen Bio-Kakao-Kooperative Yayra Glover. Die Farmer:innen erhalten eine Bio-Prämie von umgerechnet etwa 550 Euro pro Tonne Kakao, die höchste in Westafrika.
Yayrator Glover, der Gründer der Kooperative, rief das Bio-Kakaoprogramm ins Leben, um einen ökologisch nachhaltigen und möglichst klimaresilienten Anbau in Ghana zu ermöglichen.
„Unser Bio-Kakao-Projekt rettet Ghanas schwindende Regenwälder, verbessert die Ökologie durch langfristigen Schutz des Ökosystems und stärkt die wirtschaftliche Lage der Kakaobauern und -bäuerinnen, widerstandsfähiger zu werden“, sagt Glover.
Ruhrgebietsdelegation überzeugte sich von nachhaltiger Produktion vor Ort
Beeindruckend: Die Schokolade ist auch fair zum Klima. Das komplette Dach der Fabrik ist mit Solarpanels bedeckt, die Produktion der Schokolade ist in Ghana zu 100 Prozent klimaneutral.
Auch der Transport der Schokolade nach Europa erfolgt so klimaschonend wie möglich: Mit dem Schiff anstatt per Flugzeug, von der Hafenstadt Tema nach Hamburg.
Die Verpackung der Schokolade ist außerdem plastikfrei und besteht aus biologisch abbaubarer NatureFlex Folie. Da läßt es sich mit gutem Gewissen naschen.
Wer nun Lust auf Süßes bekommen hat: Die klimafaire Schokolade gibt es in Dortmund u.a. im Modeladen Fairbleiben, im Bioladen Kornhaus Naturkost, beim Schultenhof, im Weltladen Aplerbeck oder im Weltladen Brackel zum Preis von ca. 2,80 € (80g)
Weitere Informationen im Internet unter faire-metropole.ruhr/schokolade
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Azubis des Fritz-Henßler-Berufskollegs gestalten neue Banderole für die klimafaire Stadtschokolade (PM)
Azubis des Fritz-Henßler-Berufskollegs gestalten im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Stadt Dortmund neue nachhaltige Banderolen für die klimafaire Stadtschokolade. Diese wird ab August im Dortmunder Einzelhandel erhältlich sein.
In einem Kooperationsprojekt zwischen dem Team Internationale Beziehungen der Stadt Dortmund und dem Fritz-Henßler-Berufskolleg (FHBK) haben Mediengestalter*innen des FHBK im Rahmen ihrer schulischen Ausbildung neue Dortmund-Banderolen für die Ruhrgebietsschokolade entworfen. Seit dem letzten Jahr gibt es die neue, nachhaltige fairafric Ruhrgebietsschokolade mit einer speziellen Dortmund-Banderole, die in einem gemeinsamen Projekt der Fairen Metropole Ruhr e.V., elf weiteren Ruhrgebietskommunen und dem Regionalverband Ruhr auf den Markt gebracht wurde.
Startschuss im Januar
Das Kooperationsprojekt startete im Januar mit einem Besuch der Auszubildenden an der Fachhochschule (FH) Dortmund. Dort wurde die Dokumentation „Decolonize Chocolate 2“ von fairafric in Kooperation mit dem Nachhaltigkeitsbüro der FH Dortmund gezeigt. Laura Heiduk vom Team Internationale Beziehungen der Stadt Dortmund stellte das Schoko-Projekt vor und gab Einblicke in die Nachhaltigkeit der Schokolade.
Diese wird in der solarbetriebenen Fabrik von fairafric in Amanase, Ghana, hergestellt und setzt neue Maßstäbe für nachhaltige Wertschöpfung im Herkunftsland des Kakaos. Von der Bohne bis hin zur Verpackung wird die gesamte Schokolade vor Ort in Ghana produziert, wodurch qualifizierte und faire Arbeitsplätze geschaffen und die lokale Wirtschaft gefördert werden.
Kreative Umsetzung im Unterricht
Anschließend begannen die Auszubildenden mit der Gestaltung der neuen Banderole. „Im Unterricht überlegten wir gemeinsam, was Dortmund ausmacht und wie man das gestalterisch umsetzen kann“, berichtet Jutta Wolter, verantwortliche Lehrkraft am Fritz-Henßler-Berufskolleg.
Präsentation der Entwürfe
Am 16. Mai stellten die Auszubildenden ihre Ergebnisse einer Jury im FORUM des Fritz-Henßler-Berufskollegs vor. Die Jury bestand aus Vertreter*innen des Dortmunder Einzelhandels, des Dortmunder Netzwerks Nachhaltigkeit, der Stadtverwaltung Dortmund und Lehrpersonal des FHBK. Ihre Aufgabe war es, ein finales Design auszuwählen.
Am meisten überzeugte der Entwurf von Yasin Hatipoglu, der die Verbindung zum Ursprung der Schokolade in Ghana und bekannte Wahrzeichen der Stadt Dortmund sehr treffend darstellt.
Die Schokolade mit der neuen Banderole wird ab August im Dortmunder Einzelhandel erhältlich sein, unter anderem bei Frau Lose e.V., Fairbleiben, Kornhaus Naturkost und Weltladen Brackel.
Besuch aus Ghana
Im August wird das Ruhrgebiet Besuch aus Ghana empfangen: Im Rahmen einer Produzentenreise, organisiert von der Fairen Metropole Ruhr e.V., kommt der Gründer der Bio-Kakaokooperative Yayra Glover Group aus Amanase, Ghana, für eine Woche ins Ruhrgebiet.
Am 28. August werden Dortmunder Bürger*innen die Möglichkeit haben, einen der Produzenten der Stadtschokolade kennenzulernen. Geplant ist auch eine öffentliche Auszeichnung der Auszubildenden des Fritz-Henßler-Berufskollegs. Weitere Informationen folgen demnächst.
http://www.dortmund.de/sdgs
YouTube-Video zur Dokumentation „Decolonize Chocolate 2“: https://www.youtube.com/watch?v=5P7YCTPzCKU