
Der Streik im öffentlichen Dienst hat am heutigen Mittwoch in Dortmund einen neuen Höhepunkt erreicht: Auf dem Friedensplatz versammelten sich über 5.000 Menschen, um für ihre Forderungen zu kämpfen. Oliver Kolberg von ver.di beschreibt die Situation als Reaktion auf das Fehlen eines Angebots der Arbeitgeber: „Kein Angebot vorzulegen, ist einfach eine Sauerei!“
„Heute ist kein Arbeitstag – Heute ist Kampftag!“
Mit einer Teilnehmerzahl von über 5.000 Menschen zeigt sich die Entschlossenheit der Beschäftigten, ihre Interessen durchzusetzen.

Die Stimmung war kämpferisch und solidarisch, während die Teilnehmer ihre Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und fairen Löhnen lautstark artikulierten.
Von der Bühne vor dem Rathaus aus gab es zahlreiche Reden sowie musikalische Untermalung durch eine Band.
Die Situation in Dortmund: keine Stadtbahn, keine Müllabfuhr, Kita Schließungen
Die Situation in Dortmund ist angespannt: Der öffentliche Nahverkehr steht still, viele städtische Dienste sind eingeschränkt, und die Müllabfuhr sowie die Straßenreinigung fällt die ganze Woche aus. Auch das Ordnungsamt wird bestreikt. Die Bürger spüren die Auswirkungen des Streiks an vielen Stellen. Die Gewerkschaft plant, den Druck auf die Arbeitgeber schrittweise zu erhöhen, indem sie weitere Aktionen in der laufenden Woche durchführen.

Oliver Kolberg von ver.di kritisiert die Haltung der Arbeitgeber scharf: „Es wird weiter gekämpft! Der Arbeitgeber steckt den Kopf in den Sand und macht nichts? Das kann so nicht sein!“
Er fordert, dass die Arbeitgeber gemeinsam an den Verhandlungstisch kommen und ein Angebot vorlegen sollten: „Wenn wir von Gleichberechtigung der Sozialpartner sprechen, dann müssen wir auch gemeinsam an den Tisch gehen und ein Angebot vorlegen.“
Reaktionen aus der Politik und ein Ausblick
Dortmunds Oberbürgermeister übte bereits am Vortag scharfe Kritik an der Dauer des Streiks. Er betonte, dass es keinen Grund gäbe, die Verhandlungen noch wochenlang hinzuziehen.

Die Forderungen der Gewerkschaften nach einer Entgeltsteigerung von acht Prozent, mindestens 350 Euro mehr, und zusätzlichen freien Tagen seien verständlich.
Ver.di hofft, dass die Arbeitgeber am Wochenende Vernunft zeigen und ein ordentliches Angebot vorlegen werden. Bis dahin wird der Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöht. Die Bürger von Dortmund müssen sich auf weitere Unannehmlichkeiten einstellen, während die Gewerkschaften entschlossen bleiben, ihre Ziele durchzusetzen.
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Reaktionen
Ulli Sander
Wenn gefragt wird, wie die Forderungen zu finanzieren sind, dann darf nicht vergessen werden, was der verdi-Bundesvorsitzende kürzlich ausführte und was leider nicht in den Berichten über die verdi-Streikaktionen wiedergegeben wird: „Deshalb sage ich ganz klar: Die Schuldenbremse muss weg. Und auch Reiche und Superreiche müssen endlich durch höhere Steuern einen angemessenen Beitrag zur Finanzierung unseres Gemeinwesens leisten. Es darf keinen Sozialabbau geben, um Steuergeschenke für Reiche und Unternehmen zu verteilen und den Verteidigungshaushalt immer weiter nach oben zu schrauben.“ (Frank Werneke in ‚publik‘, die Mitgliederzeitung, März ’25)