Über 60 nachhaltige Projekte, von denen manche dauerhaft bleiben sollen

Strategie: Die EURO 2024 soll für die Stadt Dortmund zum „Nachhaltigkeitsbooster“ werden

Nicole Mündelein zeigt Give aways zum Thema Nachhaltigkeit.
Nicole Mündelein zeigt Giveaways zum Thema Nachhaltigkeit. Foto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

„Kaum hat das Bierfestival die Zelte abgebaut, kommen die Gerüste für die Euro Absperrungen“, beschreibt Oberbürgermeister Thomas Westphal die Situation auf dem Friedensplatz. Doch neben dem Fußballplatz möchte die Host City Dortmund der EURO 2024 nun auch ein Konzept für Nachhaltigkeit umsetzen, um der Auszeichnung „Nachhaltigste Großstadt in Deutschland“ von 2014 gerecht zu werden. Als Orientierungspunkte stehen dabei die siebzehn Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – dabei soll das CO2-arme Handeln, die nachhaltige Beschaffung und die Förderung von Teilhabe und Vielfalt im Vordergrund stehen.

Die Nachhaltigkeit wurde von 70 Teilnehmer:innen geplant

Es werden dabei verschiedene Akteure eine Bühne für ihre Nachhaltigkeitsthemen bekommen. An dem Projekt beteiligt waren neben der Stadtverwaltung auch Bundesministerien, Sport- und andere Vereine, Nichtregierungsorganisationen, Kirchen und die Zivilgesellschaft. Die zeitweise bis zu 70 Teilnehmer:innen umfassende AG Nachhaltigkeit hat dafür neue Standards entwickelt.

Die EURO 2024 wird von Volunteers begleitet – Freiwillige, die den vielen internationalen Fußballfans den Weg weisen und für einen reibungslosen Ablauf des Turniers sorgen. Presse_Uefa

Auch bei den Themen Gesundheit und Sicherheit möchte die Stadt einen neuen Weg gehen und setzt nun unter anderem ein neues Awareness-Konzept um. Des Weiteren sollen Sonnencremespender und Trinkwasserbrunnen – davon über 30 Stück – neu installiert und reaktiviert werden.

An dem BVB-Lernzentrum über das Portal Volunteer Akademie wurden sogenannte „Social Volunteers“ ausgebildet, die während des Events der EM Menschen mit Beeinträchtigungen unterstützen sollen. Diese Volunteers werden in Barrierefreiheit, Antidiskriminierung und Diversität unterrichtet. Sie werden mit Logos auf der Kleidung erkennbar sein.

Bei der Beschaffung soll an der großen Stellschraube gedreht werden

Die Stadt Dortmund orientiert sich auch an den Maßnahmen für die Weltmeisterschaft 2006, bei der Fahrradabstellstation an den Rosenterrassen in der Nähe des Stadions gebaut wurden und mittlerweile auch erweitert worden sind. Zur EURO 2024 sollen zusätzliche Stellplätze für Fahrräder, Leihfahrräder und E-Scooter angeordnet werden. Ebenso sollen zwei neue Fahrrad-Reparaturstationen am BVB-Stadion eingerichtet werden.

Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN Grafik: Dortmund Agentur

„Generell soll der ÖPNV aufgestockt werden und die Motivation für das zu Fußgehen erhöht werden“, begründete die Mitarbeiterin des Büros für internationale Beziehungen, Nicole Mündelein, die Maßnahmen. Die Volunteers erhalten kostenlose ÖPNV-Tickets. Die Fanzonen sollen mit Ökostrom betrieben werden, nicht vermeidbare Emission versuchen die Veranstalter durch Klimaschutzmaßnahmen auszugleichen.

Bei der Beschaffung möchte die Kommune Dortmund an der „großen Stellschraube“ drehen und die Ziele des Fairen Handels – nur fair gehandelte Produkte einkaufen und auf Güter verzichten, die durch Kinderarbeit oder unter Missachtung sozialer Mindeststandards hergestellt werden – unterstützen. Dafür wurden die Mitarbeitenden vorab geschult.

Nachhaltigkeit durch Fortbildung und Kooperationen

Übrig gebliebene Lebensmittel auf den Fan Zonen sollen von Foodsharing e.V. abgeholt und beim Nachhaltigkeitsparkour vor der Reinoldikirche in einer „Schnippeldisco“ weiterverwendet werden. Der Nachhaltigkeitsparkour soll sich neben Fußball auch um die siebzehn Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen drehen. Außerdem soll ein Mehrwegsystem in den Fan-Zonen eingesetzt werden. Ebenso soll die Kleidungsausstattung zur EURO 2024 nur aus Produkten mit dem Nachhaltigkeitssiegel der Fair Wear Foundation.

Manfred Schepp von der Firma Belluci verlegte 2006 zur WM in Dortmund schon den Roten Teppich. Jetzt ist er auch wieder beim Grünen Teppich im Einsatz.
Der Grüne Teppich ist zwar nicht Teil der Nachhaltigkeitsstrategie zur EURO, würde aber auch die Kriterien dafür erfüllen. Foto: Roland Gorecki für die Stadt Dortmund

Dies unterstrich die Stadt durch die Veranstaltungsreihe „ Alles nur FAIRKleidung? – Nachhaltige Beschaffung im Sport“ und „Equal Pay For All – Faire Bezahlung auf dem Fußballplatz und in der Produktion“. Auch im Kindermuseum von Mondo Mo fanden Workshops zur nachhaltigen Produktion von Sportartikeln.

Ebenfalls sei die Stadt mit dem ADFC eingegangen und es soll von diesem Fan-Fahrrad-Touren organisiert werden. Auch eine Kooperation mit dem NaBu ist gestartet worden, damit die Stadt vom NaBu zertifizierte Bienenhotels aufhängen kann. Nicht nur wegen des grünen Teppichs, sondern auch wegen des Nachhaltigkeitskonzept, wird die Stadt bundesweit und international beobachtet.


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  1. Ein Monat nach dem Großereignis: UEFA EURO 2024 war für die Stadt Dortmund ein Volltreffer (PM Stadt DO)

    Einen Monat ist die UEFA EURO 2024 her. Gäste aus aller Welt haben Dortmund besucht. Oberbürgermeister Thomas Westphal und EURO-Beauftragter Martin Sauer zogen heute, 14. August, Bilanz: Für die Stadt war das Turnier ein Volltreffer.

    Dortmund ist um ein weiteres Kapitel Fußball-Geschichte reicher: Die UEFA EURO 2024 hat vier Wochen lang begeisterte Fußball-Fans in die Stadt gelockt, die sowohl im Stadion als auch bei den Public Viewings berauschende Spiele zu sehen bekamen.

    Doch nicht nur die Partien selbst waren ein Erfolg. Die Straßen und Plätze der Stadt verwandelten sich in eine große Bühne der Begegnungen und Emotionen. Fremde wurden zu Freunden. Unvergessliche Momente haben die Stadt beflügelt.

    „Wir haben ein Feuerwerk der guten Laune erlebt. Die Stadt hat sich von ihrer besten Seite gezeigt – die Gäste, die uns einen Besuch abgestattet haben, haben dies ebenso getan. Es gab einzigartige Momente, die es so nur in Dortmund geben kann“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal.

    Fakten zur UEFA EURO 2024 in Dortmund:

    – Rund 900.000 Menschen haben die sechs Partien im Dortmunder Stadion sowie alle Spiele bei den Public Viewings verfolgt. Allein 540.000 Menschen besuchten die beiden Fan Zonen auf dem Friedensplatz und im Westfalenpark.

    – Die Auslastung der Hotels lag an den sechs Spieltagen in Dortmund bei 100 Prozent.

    – Das Fan Camping auf der Galopprennbahn in Wambel war ab dem Achtelfinale an den Spieltagen ausgebucht.

    – Rund 1.400 Volunteers waren die Gesichter des Turniers. In ihren grünen Uniformen waren sie im Stadion und in den Fan Zonen gut erkennbar und standen bei Fragen der Gäste stets zur Verfügung.

    – Während des Turniers waren kostenlos Sonnencreme zum UV-Schutz und Trinkwasser erhältlich. Über 30 Trinkwasserbrunnen sind reaktiviert oder neu installiert worden.

    – Die EDG Dortmund entsorgte in den beiden Fan Zonen 49,2 Tonnen Müll.

    – „Dortmund war die Stadt der Fan Walks“, sagt EURO-Beauftragter Martin Sauer. Insgesamt sieben Fan Walks hat es zum Stadion gegeben. Höhepunkt war der niederländische Fan Walk vor dem Halbfinale gegen England mit 100.000 Menschen.

    – Damit sich die Besucher*innen wohl und sicher fühlen, hat das Awareness-Konzept gegriffen. Dafür waren die „Dortmund Guides“ im Einsatz. Das Konzept der „Prävention durch Präsenz“ ging voll auf: Teilweise bis zu acht Awareness-geschulte Teams waren täglich von der Innenstadt bis zum Westpark und in den Fan Zonen unterwegs.

    – Anlässlich der UEFA EURO 2024 hatte die Stadt Dortmund 60 Nachhaltigkeitsprojekte auf den Weg gebracht, die weit über das Turnier hinaus gemeinsam mit den Partner*innen fortgesetzt werden sollen.

    – Bereits zur Fußball-WM 2006 gab es die Fahrradabstellstation an den Rosenterrassen in der Nähe des Stadions, die seitdem auch erweitert wurde. Zur UEFA EURO 2024 sind zusätzliche Stellplätze für Fahrräder, Leihfahrräder und E-Scooter sowie zwei neue Fahrrad-Reparaturstationen entstanden, die bleiben sollen.

    – Die Fan Zonen wurden mit Ökostrom betrieben. Nicht vermeidbare Emissionen werden durch Klimaschutzmaßnahmen ausgeglichen.

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