Zumindest bei diesen Straßen will die Stadt den Turbo zünden: Wenn der Rat in seiner Dezember-Sitzung grünes Licht gibt, will das Tiefbauamt in den Jahren 2024 und 2025 zwei Dutzend Anliegerstraßen bzw. Quartiere sanieren, ohne das die dortigen Eigentümer:innen mit Anliegergebühren zur Kasse gebeten werden. Dafür sind 25 Millionen Euro im städtischen Haushalt eingeplant.
Zwei Drittel der Straßen sind in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand
Auf 2060 Kilometer erstreckt sich das Dortmunder Straßennetz. Viele Straßen sind in einem schlechten Zustand, weil sie seit Jahrzehnten nicht grundlegend erneuert wurden. „Zwei Drittel der Straßen sind in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand“, berichtet Baudezernent Arnulf Rybicki.
Um den Zustand dieser Anliegerstraßen zu verbessern, plant die Stadt Dortmund eine Straßenoffensive. Diese umfasst neben den Anliegerstraßen auch stark genutzte Verbindungsstraßen in den Quartieren. Für jeden Stadtteil wurden Quartiere festgelegt, deren Straßen über größere Abschnitte in auffällig schlechtem Zustand sind.
Dank einer Datenbank hat das Tiefbauamt genaue Informationen darüber, wie es um einzelne Bereiche bestellt ist. Auf dieser Grundlage wurden die Straßen in den einzelnen Bezirken für das Sanierungsprogramm ausgewählt. In die Bewertung floss auch ein, wie häufig Beschäftigte der Straßenunterhaltungskolonne kurzfristig tiefe Schlaglöcher und andere Gefahren für den Verkehr beseitigen mussten.
Faktor Zeit ist entscheidend, um ein Landesprogramm nutzen zu können
Ein wichtiger Faktor ist aber auch, ob die Arbeiten 1:1 durchgeführt werden können. Soll heißen: Nach der Sanierung wird sich dort – mit Ausnahme der Beseitigung der Schäden – nichts verändert haben. Am Querschnitt der Straße und der Aufteilung der Verkehrsfläche wird sich dort nichts verändern.
Wir werden die Straßen wieder in genau der gleichen Aufteilung herrichten wie vorher. Das macht es am schnellsten, weil wir uns sämtliche Planungsschritte sparen. Das sind nicht die teuersten Schritte, aber die, die die meiste Zeit brauchen“, verdeutlicht Rybicki und verweist auch auf die dann nötige umfangreichste Abstimmung mit Bürgerschaft und Gremien.
Der Faktor Zeit ist bei dem Sanierungsprogramm wichtig. Nicht mit Blick auf die nächste Kommunalwahl, sondern wegen der Berücksichtigung eines Landesprogramms. Bei solchen kleinen Straßen werden normalerweise anteilig Anlieger:innen nach dem Kommunalabgabengesetz zur Kasse gebeten.
Das ist ein Grund, warum die Sanierung über Jahre und Jahrzehnten herausgezögert wurde, um die Menschen nicht mit KAG-Gebühren zu belasten. Doch nun übernimmt das Land zumindest den Anteil, den die Anlieger hätten zahlen müssen. Daher drückt die Stadt aufs Tempo – der städtische Anteil muss allerdings weiter von der Kommune getragen werden.
Alle zwei Jahre soll es eine neue Straßenliste zur Abarbeitung geben
Der nötige Aufwand bei den jetzt anvisierten Straßen ist sehr unterschiedlich: Teilweise sind die Schäden so groß, dass der gesamte Oberbau der Fahrbahn umfassend erneuert werden muss. Der Oberbau einer Straße setzt sich zusammen aus den Tragschichten und der Asphalt-Deckschicht. In anderen Fällen führt schon der Austausch der Asphalt-Deckschicht zu einem optimalen Ergebnis. Mitunter eröffnet sich das gesamte Schadensbild für die Bauleute aber erst, wenn die Arbeiten bereits begonnen haben.
Von der Sanierung profitieren nach Ansicht der Stadt die Anwohner:innen der Quartiere – aber auch alle anderen Menschen in Dortmund hätten etwas davon. Denn durch die Straßenoffensive verbessere sich der Zustand des gesamten Straßennetzes nach und nach deutlich.
Der Rat entscheidet in seiner Dezembersitzung über das Programm mit einem Gesamtvolumen von rund 25 Mio. Euro. Die Umsetzung soll in den Jahren 2024 und 2025 erfolgen. Alle zwei Jahre wird das Tiefbauamt dem Rat dann eine neue Liste mit Anliegerstraßen aus den Bezirken zur Abstimmung vorlegen.
Das sind die bisher zur Sanierung vorgesehenen Nebenstraßen
Diese Straßen stehen in den kommenden beiden Jahren auf dem Plan. Kurzfristige Veränderungen sind möglich, wenn klar wird, dass sie Sanierung nicht im geplanten Zeitfenster erledigt werden kann. Dann kommen Straßen von einer Reserveliste zum Zuge. ___STEADY_PAYWALL___
- Innenstadt-Nord: Fliederstraße, Wielandstraße, Kleiststraße, Rückertstraße, Kleine Rückertstraße und Kleine Herderstraße
- Innenstadt-Ost: Adickestraße, Schönaichstraße, Thomas-Mann-Straße und Gerhart-Hauptmann-Straße
- Innenstadt-West: Schafackerweg, Oberbank, Flözweg, Zechenstraße, Wortmannsweg, Tengelmannweg und Grasenkamp
- Aplerbeck: Mondstraße, Neißestraße, Schwerter Straße, Werrastraße und Witthausstraße
- Brackel: Albroweg, Donnerstraße, Ertmarweg und Randolfweg
- Eving: Maienweg, Teislerweg, Vestingweg und Im Velm
- Hombruch: Nachtigallenweg, Kukucksweg, Zaunkönigweg, Kolibiriweg, Rotkehlchenweg, Kiebitzweg, Schwarzdrosselweg, Regenpfeifferweg und Rebhuhnweg
- Hörde: Brunnenweg, Buschweg, Mirabellenweg, Erlenweg, Kirschweg, Pfirsichweg, Heckenrosenweg, Laubenweg und Weintraubenweg
- Huckarde: Heribertstraße, Ermbachstraße, Erenbertstraße und Thoniesstraße
- Lütgendortmund: Uranusstraße, Junoweg, Brache, Stemmkeweg, Oberdelle und Neptunstraße
- Mengede: Paul-Fleming-Straße, Ristweg, Weckherlingweg und Waterloostraße
- Scharnhorst: Am Mergelbruch, An der Halde, Am Bergfeld, Hamey, Im Wiesenkamp, Merckenbuschweg und Avermannstraße
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Die Stadt Dortmund will 25 Millionen Euro in die Sanierung von Anwohnerstraßen finanzieren
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Auftakt der Dortmunder Straßenoffensive: Stadt saniert Fahrbahn auf dem Teislerweg in Eving (PM)
Die Stadt Dortmund saniert ab Montag, 3. Juni, Abschnitte des Teislerwegs in Eving. Die Arbeiten erfordern eine Vollsperrung des Teislerwegs sowie des Bensbergwegs. Die Zufahrt für Anlieger*innen und Rettungsfahrzeuge ist weiterhin möglich. Neben den Asphaltbelägen werden zum Beispiel auch Gullys, Schächte und Entwässerungsrinnen erneuert.
Die Sanierung bildet den Auftakt der so genannten Straßenoffensive der Stadt Dortmund. Das Sanierungsprogramm nimmt Anliegerstraßen in den Bezirken ins Visier und wird alle zwei Jahre neu aufgelegt.
Nach dem Teislerweg sind in unmittelbarer Nähe die Straßen Maienweg, Brechtener Straße, Im Velm und Vestingweg an der Reihe. Rund sieben Wochen werden alle Arbeiten dauern.
Anliegerstraßen im Fokus
Auf 2.060 Kilometer erstreckt sich das Dortmunder Straßennetz. Viele Straßen sind in einem schlechten Zustand, weil sie seit Jahrzehnten nicht grundlegend erneuert wurden. Dank einer Datenbank hat das Tiefbauamt genaue Informationen darüber, wie es um einzelne Bereiche bestellt ist. Auf dieser Grundlage werden die Straßen in den einzelnen Bezirken für das Sanierungsprogramm ausgewählt. Für das Straßen-Sanierungsprogramm steht ein Gesamtvolumen von rund 25 Millionen Euro zur Verfügung.
Straßenoffensive nimmt Straßen in den Bezirken in den Fokus: Verbesserungsprogramm startet in Brechten (PM)
Bessere Straßen vor der eigenen Haustür und im eigenen Stadtteil – das ist ein Ziel der neuen Straßenoffensive der Stadt. Am Teislerweg in Brechten geht es los, am Donnerstag war der offizielle Baustart.
Die Straßenoffensive der Stadt Dortmund hat begonnen. Ziel des neuen Programms: Nach und nach werden sanierungsbedürftige (Anlieger-)Straßen und wichtige Verbindungsstraßen in den Quartieren saniert oder erneuert. Am Donnerstag gab Oberbürgermeister Thomas Westphal am Brechtener Teislerweg das offizielle Startsignal. Die Verbesserungen spüren die Dortmunder*innen im eigenen Quartier: „Wir rücken die Straßen direkt vor der Haustür in den Fokus. Also jene Straßen, die in unserem Alltag die größte Rolle spielen, weil wir sie am häufigsten nutzen: auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, beim Weg zur Schule, in der Freizeit – an jedem Tag in der Woche. Diese Straßen sollen besser werden. Den Auftakt machen wir in Brechten, von hier aus arbeiten wir nach und nach die anderen Stadtbezirke ab“, so Oberbürgermeister Westphal.
Rat stellt 25 Millionen Euro zur Verfügung
Der Rat der Stadt Dortmund hatte Ende 2023 die Straßenoffensive auf den Weg gebracht. Für 2024 und 2025 stehen insgesamt 25 Millionen Euro zu Verfügung. „Das Programm soll laufend fortgeschrieben werden. Alle zwei Jahre wird das Tiefbauamt dem Rat eine neue Liste mit Straßen vorlegen“, kündigt Baudezernent Arnulf Rybicki an.
Auf 2.060 Kilometer erstreckt sich das Dortmunder Straßennetz. Viele Straßen wurden lange nicht grundlegend saniert und sind daher in keinem guten Zustand. Dank einer Datenbank hat das Tiefbauamt genaue Informationen darüber, wie es um einzelne Bereiche bestellt ist. Auf dieser Grundlage wurden die Straßen in den einzelnen Bezirken für das Sanierungsprogramm ausgewählt.
„Wir haben Kriterien entwickelt, anhand derer wir die Straßenoffensive in jedem Stadtbezirk planen. Zum Beispiel fließt auch mit ein, wie oft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenunterhaltungskolonne einschreiten müssen, um Schlaglöcher zu beseitigen“, sagt Sylvia Uehlendahl, Leiterin des Tiefbauamts.
Schaden ist nicht gleich Schaden
Für jeden Stadtteil werden Quartiere festgelegt, deren Straßen sanierungsbedürftig sind. Teilweise sind die Schäden so stark ausgeprägt, dass der gesamte Oberbau der Fahrbahn umfassend erneuert werden muss. Der Oberbau einer Straße setzt sich zusammen aus den Tragschichten und der Asphalt-Deckschicht. In anderen Fällen führt schon der Austausch der Asphalt-Deckschicht zu einem optimalen Ergebnis. Manchmal eröffnet sich das gesamte Schadensbild für die Bauleute erst, wenn die Arbeiten bereits begonnen haben.
Wie geht’s nun weiter?
Nach dem Teislerweg sind Abschnitte des Maienwegs und der Brechtener Straße an der Reihe. Das sind die weiteren Straßen im aktuellen Programm – ohne Gewähr, denn Veränderungen und Anpassungen können sich weiterhin ergeben.
Aplerbeck:
Mondstraße
Neißestraße
Schwerter Straße
Werrastraße
Witthausstraße
Brackel:
Albroweg
Donnerstraße
Ertmarweg
Randolfweg
Eving:
Maienweg
Teislerweg (derzeit in Arbeit)
Vestingweg
Im Velm
Hombruch:
Nachtigallenweg
Kukucksweg
Zaunkönigweg
Kolibiriweg
Rotkehlchenweg
Kiebitzweg
Schwarzdrosselweg
Regenpfeifferweg
Rebhuhnweg
Hörde:
Brunnenweg
Buschweg
Mirabellenweg
Erlenweg
Kirschweg
Pfirsichweg
Heckenrosenweg
Laubenweg
Weintraubenweg
Huckarde:
Heribertstraße
Ermbachstraße
Erenbertstraße
Thoniesstraße
Innenstadt-Ost:
Adickestraße
Schönaichstraße
Thomas-Mann-Straße
Gerhart-Hauptmann-Straße
Innenstadt-West:
Schafackerweg
Oberbank
Flözweg
Zechenstraße
Wortmannsweg
Tengelmannweg
Grasenkamp
Lütgendortmund:
Uranusstraße
Junoweg
Brache
Stemmkeweg
Oberdelle
Neptunstraße
Mengede:
Paul-Fleming-Straße
Ristweg
Weckherlingweg
Waterloostraße
Innenstadt-Nord:
Fliederstraße
Wielandstraße
Kleiststraße
Rückertstraße
Kleine Rückertstraße
Kleine Herderstraße
Scharnhorst:
Am Mergelbruch
An der Halde
Am Bergfeld
Hamey
Im Wiesenkamp
Merckenbuschweg
Avermannstraße
Bessere Straßen in den Quartieren dank der Straßenoffensive – das sind die Ziele, das ist bisher erreicht, so geht es weiter (PM)
Die Straßenoffensive ist das Straßenerhaltungs- und Erneuerungsprogramm des Tiefbauamtes. Der Rat der Stadt hat die Straßenoffensive am 14. Dezember 2023 beschlossen. Für die Jahre 2024 und 2025 hat er dafür rund 25 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Ziel des Programms 2024/2025 ist die Sanierung bzw. Erneuerung von rund 40 Straßen und Straßenabschnitten im Stadtgebiet. Neben Quartieren in den Stadtbezirken umfasst das Programm auch die Erneuerung größerer Einzelstrecken.
Grundlagen für die Aufstellung des Programms sind zum einen die Ergebnisse der Zustandserfassung sowie die Einsatzhäufigkeit der Kolonnen für die betriebliche Straßenunterhaltung. Die Kolonnen sind täglich im gesamten Stadtgebiet im Einsatz, um Schlaglöcher und andere Schäden schnell zu beseitigen.
Darüber hinaus hat das Tiefbauamt Strecken ausgewählt, bei denen z.B. ohnehin Arbeiten am Kanal durch die Stadtentwässerung anstehen. So können die Auswirkungen für die Anwohner*innen so gering wie möglich gehalten und Maßnahmen verknüpft werden. Ein weiteres Kriterium für die Aufnahme in die Straßenoffensive ist, dass die Straßen jeweils in einem einheitlichen Zustand sind, z.B. in Bezug auf Bauweise und Belag.
Nachdem der Rat den Startschuss für die Straßenoffensive gegeben hatte, nahm das Team des Betriebes beim Tiefbauamt die umfangreichen Voruntersuchungen zur Festlegung der Sanierungsmaßnahmen auf. Die ersten Ausschreibungen wurden auf den Weg gebracht.
Mit der Feldchenstraße in Aplerbeck, der Dr. Safiye-Ali-Straße und einem Quartier in Eving ging es baulich los. In Evinger Quartier erfolgte auch der offizielle Baustart der Straßenoffensive im Juni 2024. Hier wurden die Straßen Im Velm, Maienweg, Teislerweg, Bensbergweg, Vestingweg und ein Teil der Brechtener Straße saniert. Die Arbeiten sind abgeschlossen.
Aktuell sind weitere Straßenabschnitte im Bau oder im Vergabeverfahren. In Summe befinden sich derzeit Maßnahmen in Höhe von ca. 13 Mio. Euro im Bearbeitungsstand „Ausschreibung“ bis „Abgeschlossen“. Hinzu kommen weitere Projekte in der Ausschreibungsvorbereitung, die in der Bausaison 2025 umgesetzt werden sollen.
Alle zwei Jahre wird das Tiefbauamt dem Rat eine neue Liste mit Straßen vorlegen. Die Erfassung für das Folgeprogramm 2026/27 läuft bereits. Die Straßen sollen bis zum Sommer 2025 in Abstimmung mit den jeweiligen Bezirksvertretungen für eine Beschlussvorlage zusammengestellt werden.
Die Verwaltungsvorlage zur Straßenoffensive ist unter der Drucksachen-Nr. 32994-23 im Rats- und Gremieninformationssystem der Stadt (https://sessionnet.owl-it.de/dortmund/bi/info.asp) zu finden.