Annika Hester macht Mülltrennung zum Kinderspiel

Das Stipendienprogramm „greenhouse.ruhr“ 2024 endete mit der Preisverleihung

Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund, gratuliert Annika Hester zum Gewinn des greenhouse.ruhr 2024. Foto: Wirtschaftsförderung Dortmund / Andreas Buck

Zum Abschluss der fünften Auflage des Stipendienprogramms, greenhouse.ruhr, das erneut acht Gründungsteams bei der Weiterentwicklung ihrer sozialen beziehungsweise ökologischen Geschäftsidee unterstütze, präsentierten sich die Stipendiat:innen in einem fünfminütigen Pitch vor rund 100 Gästen. Mit ihrem Lernspiel „Zick Zack – Müll Weg!“ für Kinder und Familien setzte sich Gründerin Annika Hester gegen ihre Mitstreiter:innen durch. Sie freut sich über ein Preisgeld von 10.000 Euro.

Stipendiat:innen wurden vier Monate bei der Entwicklung ihrer Ideen unterstützt

Greenhouse.ruhr unterstützt Gründer:innen und Start-ups mit sozialen und ökologischen Geschäfts- sowie Intrapreneur:innen mit sozial-innovativen Projektideen. Pro Jahr werden acht Stipendien mit einem Maximalwert in Höhe von 15.000 Euro an ausgewählte Gründungsteams vergeben. Greenhouse.ruhr wurde in 2020 von Wirtschaftsförderung Dortmund und Fachhochschule Dortmund initiiert, um soziale Innovationen in Verbindung mit unternehmerischen Aktivitäten zu fördern. In 2024 schloss sich die IMPULS Wirtschaftsagentur Hamm als weitere Kooperationspartnerin an.

Daniel Schulze Waltrup von BHEAT freut sich über den zweiten Platz. Foto: Wirtschaftsförderung Dortmund / Andreas Buck

Die Stipendiat:innen wurden über einen Zeitraum von knapp vier Monaten mit Workshops und Coachings unterstützt. Eine Fachjury mit Expert:innen aus den Bereichen Impact-Finanz, Kommunikation, Hochschule & Transfer sowie gemeinnütziger Stadtgesellschaft stellte im Anschluss an den Pitch Rückfragen zum Geschäftsmodell und bewertete das Auftreten der Gründer:innen.

Annika Hester setzte sich mit ihrem neu entwickelten Lernspiel zum Thema Mülltrennung durch und erhielt ein Preisgeld von 10.000 Euro. Daniel Schulze Waltrup von BHEAT (8.000 Euro) sowie Jacqueline Finke, Nico Koltermann und Oskar Reckermann von JONDO (6.000 Euro) komplettieren das Podium. Die anderen fünf Stipendiat:innen erhalten ein Preisgeld von 2.000 Euro.

Neben den regulären Preisgeldern konnten sich die Stipendiat:innen um einen Sonderpreis, eine eigene Folge im „Purpose Projects Podcast“, bewerben. Sechs Teams nutzten diese Chance und reichten kurze Audio-Pitches ein, die im Vorfeld von den Podcast-Hosts in einer greenhouse.ruhr Sonderfolge zur Abstimmung gestellt wurden. 420 Podcast-Hörer:innen beteiligten sich und wählten „Zick Zack – Müll Weg!“ auf den ersten Rang. Zur Belohnung wird Annika Hester zur Produktion einer eigenen Podcast-Folge eingeladen, um ausführlich über ihre weiteren Pläne zu berichten.

Vielfältige Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen

Nicht immer fällt die Wahl der richtigen Mülltonne leicht und so verursachen falsch einsortierte Abfälle weiterhin hohe Kosten und belasten die Umwelt. Um Kinder für den korrekten Umgang mit Müll zu sensibilisieren, hat Annika Hester mit „Zick Zack – Müll Weg!“ ein neues Lernspiel entwickelt, das Kinder spielerisch an diese Herausforderung heranführt.

Das Gründungsteam von JONDO belegt den dritten Platz im greenhouse.ruhr 2024 Foto: Wirtschaftsförderung Dortmund / Andreas Buck

Hierbei setzt die Design-Studentin der Fachhochschule Dortmund auf nachhaltige Materialien und weiterführendes Informationsmaterial für Eltern, um die ganze Familie beim Lernen einzubinden. In den kommenden Jahren möchte Annika Hester ihren eigenen Verlag gründen, um weitere Spiele mit gesellschaftlichem Impact zu entwickeln.

Ein Blick auf die weiteren Podestplätze zeigt wie vielfältig die Gründungsideen der diesjährigen Stipendiat:innen sind. Daniel Schulze Waltrup von BHEAT verwandelt Straßenlaternen in kühle Oasen für Bewohner:innen der Innenstädte. Durch das Anbringen eines Sprühnebelsystems, kombiniert mit einer Rankpflanzen-Begrünung, kann die Temperatur im direkten Umfeld seiner Laternen signifikant gesenkt werden. Ein erster Prototyp ist auf dem Gelände der Zeche Zollverein aufgestellt.

Das Gründungsteam von JONDO hat wiederum dem Einwegmüll aus Gastronomie und Eventbranche den Kampf angesagt. JONDOs digitale Plattform zeigt verfügbare Mehrwegsysteme im nahen Umfeld der Verbraucher:innen an und motiviert sie durch Prämien zur Nutzung dieser Systeme. Für jede Außer-Haus-Bestellung, die in Mehrweggeschirr mitgenommen oder geliefert wird, werden Punkte gutgeschrieben. Diese Punkte können die Verbraucher:innen bei ihrem nächsten Einkauf gegen ein Freigetränk einlösen oder den Geldwert an eine soziale Einrichtung in ihrer Nachbarschaft spenden.

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