Starker Zuwachs beim Unternehmensbestand in Dortmund -Handwerkskammer freut sich über mehr Frauenpower

Vor allem Frauen und AusländerInnen haben im ersten Halbjahr 2018 den Weg in die Selbstständigkeit gewagt. Fotos: HWK Dortmund
Vor allem Frauen und AusländerInnen haben im ersten Halbjahr 2018 den Weg in die Selbstständigkeit gewagt.

Ein leichtes Plus von 0,4 Prozent wurde für das erste Halbjahr beim Gesamtbetriebsbestand der Handwerkskammer (HWK) Dortmund verzeichnet. 19.766 Betriebe waren es zum 30. Juni 2018. Das bedeutet einen Zuwachs von 83 Gründungen seit Jahresbeginn. In Dortmund und Herne ist die Zahl der Neugründungen überdurchschnittlich. Besonders erfreulich ist, dass vor allem Frauen und AusländerInnen, den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Dies betrifft vor allem den Bereich der zulassungsfreien Handwerke, für deren Ausübung kein Meisterbrief erforderlich ist.

Zulassungsfreie Handwerksbetriebe können deutlichen Zuwachs verbuchen

HWK-Präsident Berthold Schröder. Foto: Andreas Buck / HWK Dortmund
Die Konjunkturlage ist laut Berthold Schröder gerade günstig für Neugründungen.

So ist der Bestand in diesem Bereich um 2,1 Prozent gewachsen, was einen Zuwachs von 90 Unternehmen bedeutet. Insgesamt stieg die Zahl der zulassungsfreien Handwerksbetriebe im ersten Halbjahr 2018 von 4334 auf 4424. Bei den zulassungspflichtigen Handwerken und den handwerksähnlichen Gewerben gab es kleinere Einbußen.

Erklärtes Ziel der Handwerkskammer Dortmund ist es, die Gründungsdynamik im Handwerk weiter zu optimieren. „Unser Betriebsbestand ist relativ stabil. Das ist gut – aber auch ein klarer Arbeitsauftrag an uns, noch stärker für Betriebsgründungen und Übernahmen zu werben. Denn selten war die Konjunktur so anhaltend gut, die Rahmendaten so erfolgversprechend und die Beratungsleistungen unserer Fachleute so umfassend wie jetzt“,so Kammerpräsident Berthold Schröder.

Auch wenn im Bereich der zulassungspflichtigen Handwerke leichte Einbußen festzustellen sind, haben der Frauen- und der Ausländeranteil im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erfreulicherweise zugenommen. 

Die Frauen packen an und die ethnische Wirtschaft wächst – auch in Dortmund

Das Handwerk benötigt qualifizierten Nachwuchs. Foto: HWK Dortmund
Der Fachkräftemangel macht dem Handwerk weiter zu schaffen. Fotos: HWK Dortmund

Im ersten Halbjahr 2018 wurden 218 Einzelunternehmen gegründet bzw. übernommen, davon entfielen 67 auf Frauen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (56 von 236 Unternehmen) bedeutet dies einen Anstieg von 23,7 Prozent auf 31 Prozent. Der Anteil ausländischer Gründer stieg ebenfalls, konkret von 21,2 Prozent auf 26,5 Prozent (2017: 50 Unternehmen, 2018: 58 Unternehmen).

Der tatsächliche Anteil von Gründern im Handwerk mit Migrationshintergrund dürfte deutlich höher sein, doch statistisch erfasst werden nur Personen mit einem ausländischen Pass. Trotz der hohen Nachfrage im Baugewerbe sind die Zahlen im Hochbau insgesamt rückläufig gewesen. Vor allem die Maurer und Betonbauer haben keine Zuwächse generieren können, was unter anderem am vorherrschenden Fachkräftemangel liegen mag.

Auch bei den Gesundheitshandwerken sind leichte Rückgänge festzustellen. Das Straßenbauerhandwerk wächst um 5 Betriebe oder 2,5 Prozent und auch auch der Bereich der Elektrotechnik legt um 1,1 Prozent oder 12 Neugründungen zu.

Der kontinuierliche Wachstumstrend der letzten Jahre im Bereich der Gebäudereiniger und Fotografen setzt sich fort und verzeichnet erneut satte Zugewinne. Der Bestand im Gebäudereinigerhandwerk ist um 49 von 768 auf nun 819 Betriebe (+ 6,6 Prozent) gewachsen. Bei den Fotografen gibt es jetzt 515 Unternehmen (+ 28 / +5,7 Prozent).

Überdurchschnittliches Wachstum der Handwerksbetriebe in Herne und Dortmund

Die handwerksähnlichen Berufe können mit einem Zuwachs von einem Prozent zulegen, doch die Zuwächse in diesem Bereich haben sich in den letzten Jahren deutlich verlangsamt.

Verteilt auf die Regionen, für die die Handwerkskammer Dortmund zuständig ist, ergibt sich ein ausgewogenes Bild. Überdurchschnittlich gewachsen ist die Zahl der Handwerks- und handwerksähnlichen Betriebe in Herne. Hier ist ein Zuwachs von 29 Betrieben, also 2,4 Prozent zu verzeichnen. Dortmund kommt sogar auf 62 Neugründungen was hier einem prozentualen Zuwachs von 1,5 Prozent entspricht.

Gegenläufige Entwicklungen hat es im ersten Halbjahr 2018 im Kreis Unna gegeben, wo 25 Neugründungen weniger als im Vorjahr stattfanden. Somit ist hier ein Defizit von 0,8 Prozent entstanden auf 2.934 Betriebe. Ganz ähnlich ist die Lage im Ennepe- Ruhr-Kreis mit einem Rückgang von 0,5 Prozent und in Bochum mit einem Minus von 0,1 Prozent.

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