Stadt Dortmund muss weitere Schulen bauen – Bedarf von Grundschulen bis Gymnasien – Neue Gesamtschule als Option

Der Altbau der Anne-Frank-Gesamtschule soll abgerissen werden und Platz für Neubauten machen.  Foto: Alex Völkel

Als weiter wachsende Stadt steht Dortmund auch bei der Schulentwicklungsplanung weiter vor großen Herausforderungen. Bei den Grundschulen, aber auch Gymnasien und den Gesamtschulen gibt es dringenden Handlungsbedarf. Nicht nur Erweiterungen an bestehenden Gebäuden, auch mehrere Neubauten werden benötigt, um die Bedarfe zu decken.

31 neue Grundschulzüge – Neubauten in Hörde, Innenstadt-Ost und Innenstadt-Nord

Das geht aus dem vierten Zwischenbericht zur Schulentwicklungsplanung für die Jahre 2018 bis 2023 hervor. Aufgrund wachsender SchülerInnenzahlen reichen die vorhandenen Raumkapazitäten nicht aus. Der vierte Bericht stellt daher konkret dar, wie Kapazitätsausweitungen realisiert werden können.

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Neue mobile Raumeinheiten erhält unter anderem die Nordmarkt-Grundschule
Mobile Raumeinheiten wie hier am Nordmarkt werden an vielen Grundschulen benötigt, um kurzfristig die Bedarfe zu decken. Foto: Leopold Achilles

Die Grundschulen benötigen dabei nach den vorliegenden Prognosezahlen voraussichtlich 31 neue Schulzüge. Ein Zug ist eine Klasse über alle Jahrgangsstufen hinweg – also von der 1. bis zur 4. Klasse bei Grundschulen oder der 5. bis 13. Jahrgangsstufe bei weiterführenden Schulen mit Abitur als Abschluss.

Diese 31 zusätzlichen Schulzüge können durch eine Kombination aus 19 neuen Schulzügen an 17 Grundschulstandorten in Verbindung mit dem Bau von drei neuen vierzügigen Grundschulen in den Stadtbezirken Hörde, Innenstadt-Ost und Innenstadt-Nord errichtet werden.

Noch gibt es keine Standortentscheidung für die Grundschulen. Klar ist bisher nur, dass an der Burgholzstraße die Abrissarbeiten am Altbau der Anne-Frank-Gesamtschule vorbereitet würden, merkte Liegenschaftsdezernent Jörg Stüdemann an. Alternativ gebe es noch ein Areal am Borsigplatz und an der Stahlwerkstraße und auch an der Schützenstraße sei noch ein Gelände in der Überprüfung. „Da besteht noch kein Planrecht. In ein bis zwei Monaten sind wir aussagefähig“, so Stüdemann.

Bedarf bei Gesamtschulen – Umwandlung der Reinoldi-Sekundarschule als Option

Daniela Schneckenburger, Martina Raddatz-Nowack, Thomas Ellerkamp und Ullrich Sierau stellten die Planungen vor.
Die Verantwortlichen in Dortmund wissen um die zusätzlichen Bedarfe im Schulbereich. Die Herausforderungen sind groß. Archivbild: Alex Völkel

Bei den Gesamtschulen fehlen nach der vorliegenden Prognose sechs Schulzüge. Diese können durch die Erweiterung um insgesamt fünf Züge an drei Gesamtschulstandorten entstehen. Daneben soll die Umwandlung der derzeit dreizügigen Reinoldi-Sekundarschule in Dortmund-Westerfilde in eine vierzügige Gesamtschule geprüft werden. Die Bezirksregierung stünde dem offen gegenüber. Auch ein Neubau käme in Frage, machte Schuldezernentin Daniela Schneckenburger im Verwaltungsvorstand deutlich. 

Um eine deutliche Ausweitung im Bereich der Gesamtschulen komme Dortmund nicht mehr herum: „Es gibt einen wachsenden Bedarf und die Anmeldungen können seit Jahren nicht befriedigt werden. Durchschnittlich 130 SchülerInnen werden pro Jahr nicht versorgt“, rief die Schuldezernentin in Erinnerung.

„Wir haben das kommende Wachstum der Schülerinnen- und Schülerzahlen sorgfältig abgeschätzt und legen nun konkrete Umsetzungsvorschläge vor“, so Schneckenburger. „Sie erfordern eine erhebliche Kraftanstrengung in den nächsten Jahren für die Planungs- und Bauverwaltung, aber auch die Schulverwaltung, die die Bauprozesse fachlich begleitet. Die Anstrengung lohnt sich: Hier geht es um Investitionen in die Zukunft unserer Kinder.“

Zehn weitere Züge bei Gymnasien – zusätzlicher Bedarf durch Rückkehr zu G9

Die Gymnasien benötigen über das gesamte Stadtgebiet zehn weitere Schulzüge. Außerdem besteht bei allen Gymnasien die Notwendigkeit, ihre Raumkapazitäten als Folge der Rückkehr zu G9 zu erweitern. Schulorganisatorisch ist daher als sinnvollste Variante zu bewerten, die Erhöhung von Zügigkeiten an mehreren Standorten zu prüfen. Es könnte jedoch auch die Bereitstellung von Ressourcen an einem Standort in Betracht kommen.

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  1. GEW Dortmund (Pressemitteilung)

    GEW Dortmund zur Schulausschusssitzung – Mutlose Schulentwicklung ohne Vorausschau

    Dem Schulausschuss liegt am kommenden Mittwoch eine Vorlage zur zukünftigen Entwicklung der Dortmunder Schullandschaft vor. Damit möchte die Schulverwaltung auf die steigenden Schülerzahlen reagieren und die Schullandschaft den wachsenden Herausforderungen anpassen. „Für den Bereich der weiterführenden Schulen ist diese Planung mutlos“, kritisiert der Vorsitzende der GEW Dortmund Volker Maibaum diese Vorschläge.

    Aus Sicht der GEW wird durch die Erhöhung der Zügigkeit auf kurzfristige Maßnahmen gesetzt, statt sich langfristig auf Entwicklungen einzustellen. „Die steigenden Zahlen in der Grundschule sind seit 2017 bekannt. Sie steigen weiter.“ Die Container können nur eine Übergangslösung sein, gleiches gilt für die Kapazitätserhöhungen an Gesamtschulen und Gymnasien. Aus Sicht der GEW müssen jetzt die Beschlüsse für Entwicklungen des nächsten Jahrzehntes gefasst werden.

    In der Grundschule geht man bis 2023/24 von ca. 5.500 bis 5.700 Erstklässler aus, so stand es in einer Vorlage aus dem Februar 2018. Im Übergang der Grundschule zur den weiterführenden Schulformen ist ab Mitte der 2020er Jahre sogar von fast 6.000 die Rede. Im Wesentlichen orientieren sich die Eltern an den Schulformen, die einen hohen Bildungsabschluss anbieten, also am Gymnasium und der Gesamtschule. Die GEW hat immer darauf verwiesen, dass die Kapazitäten vor allem im Bereich des gemeinsamen Lernens erhöht werden müssen. Mit der Erhöhung der Zügigkeit an den drei Gesamtschulen reagiert man nur aktuell auf die steigenden Anmeldezahlen.

    „Wenn allerdings 2025, bei einer Zahl von 5.700 Übergängen, weiterhin 27% ins gemeinsame Lernen der Gesamtschule wollen, müssen weiterhin über 200 Kinder abgewiesen werden“, rechnet Volker Maibaum vor. Sollten die Zahlen wie prognostiziert sogar auf 6.000 Übergänge steigen und gleichzeitig der Elternwunsch in Richtung Gesamtschule steigen, was zu erwarten ist, stiegen die Ablehnungen weiter in die Höhe. Somit ist gewollt, dass nicht alle Eltern ihren Wunsch Gesamtschule realisieren können.

    „Zwei neue Gesamtschulen, eine im Dortmunder Süden und eine in Eving, wäre ein mutiger und richtiger Schritt“, meint die GEW Dortmund. Dazu wäre eine vierzügige neue Gesamtschule am Standort der Sekundarschule in Westerfilde im Dortmunder Nordwesten eine sinnvolle Ergänzung. „50 Jahre nach Gründung der ersten Gesamtschule in Dortmund wäre es an der Zeit, dass die Bildungsstadt Dortmund das gemeinsame Lernen in den Mittelpunkt stellt“, fordert der GEW Vorsitzende Volker Maibaum. „Der Schulausschuss sollte am Mittwoch mutig und vorausschauend sein.“

  2. CDU-Fraktion (Pressemitteilung)

    CDU freut sich über Schulentwicklungsplanung – und fordert ein neues Gymnasium

    In der Sitzung des Schulausschusses am Mittwoch (25.09.2019) wird über die Verwaltungsvorlage zur Schulentwicklung abgestimmt. Die CDU-Fraktion nimmt dies zum Anlass generell ein Lob auszusprechen, dass eine solch detaillierte Planung nun endlich gemacht und vorgelegt wird.

    „In der Vergangenheit erschienen schulorganisatorische Maßnahmen mitunter eher zufällig und wenig aufeinander abgestimmt“, so die schulpolitische Sprecherin, Dr. Eva-Maria Goll. Mit der jetzigen Vorlage wird der Bedarf an Schulplätzen zumindest schon einmal für Grundschulen, Gymnasien und Gesamtschulen auf der Basis der Prognose der Bevölkerungsentwicklung insgesamt berechnet. „Mein Vorgänger im Amt des schulpolitischen Sprechers hat eine solche Planung immer wieder gefordert“, berichtet Frau Goll. Jetzt sei man endlich auf dem Weg.

    Für die Reinoldi-Sekundarschule, die seit ihrer Gründung jedes Schuljahr aufs Neue um das Erreichen der Mindestschülerzahl bangen musste, zeichnet sich durch Umwandlung in eine Gesamtschule eine gute zweite Chance ab. Der Zulauf zur Schule wird sicherlich spätestens mit Fertigstellung des Neubaus groß sein. Auch weiteren vermuteten Bedarf an Gesamtschulplätzen über die Aufstockung von Zügigkeiten bestehender Schulen zu decken ist vernünftig.

    Für problematisch dagegen hält die CDU den Vorschlag, den erwarteten Mehrbedarf an gymnasialen Schulplätzen über die Erhöhung von Zügigkeiten zu realisieren. „Noch ist gar nicht klar, wie viel zusätzliche Räume an den Gymnasien für die Rückkehr zu G9 benötigt werden. Diese sind sicherlich an vielen Schulen schon jetzt nicht vorhanden – ein oder zwei Parallelklassen zusätzlich werden deshalb voraussichtlich im Bestand keinen Platz finden“ mutmaßt Frau Goll. Die CDU sieht deshalb die Notwendigkeit der Einrichtung mindestens eines zusätzlichen Gymnasiums. Da die Neueinrichtung einen nicht unerheblichen zeitlichen Vorlauf benötigt, sollte man zügig mit den Planungen beginnen.

  3. STADTELTERN DORTMUND (Pressemitteilung)

    EINLADUNG zur 1. Stadtschulpflegschaft Schuljahr 2019/20

    Liebe Schulpflegschaften, liebe Delegierte der Dortmunder Schulen!
    Sehr geehrte Damen und sehr geehrte Herren,

    wir Sie herzlich ein am:
    Mittwoch, den 09. Oktober 2019 um 18.30 Uhr in der Aula (2. Etage) des Heinrich Schmitz Bildungszentrum Lange Straße/ Ecke Lindemannstraße. (Zugang ist nur über den Schulhof Eingang Westpark, Beschilderung hängt aus)

    Wir stellen Ihnen vor, welche Möglichkeiten der Mitwirkung Ihnen die Schule bietet.
    Welche Mitwirkungsmöglichkeiten haben Sie bei uns Stadteltern?
    Was liegt in Landesverantwortung und was in kommunaler Verantwortung für Schulen?
    Wie sieht kommunale Mitwirkung in Dortmund aus?
    Welche Rechte und Pflichten haben Eltern als Bildungspartner?

    Im Anschluss unseres offenen Dialogs mit Experten zu den Themen möchten wir Schulformsprecher*innen und Beisitzer*innen wählen. Dazu geben wir den Vertretungen der verschiedenen Schulformen die Möglichkeit, sich kennenzulernen sowie Erfahrungen und Problemstellungen auszutauschen.
    Wir hoffen, dass es Ihnen, als gewählte Vertretungen, möglich ist teilzunehmen oder Sie eine Stellvertretung organisieren können, sodass Ihre Schule informiert bleibt und in der kommunalen Schulpolitik mitwirken kann. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

    Bitte melden Sie sich bis spätestens zum 3. Oktober 2019 zurück unter Vorstand@stadteltern.de.

    Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

    Ihr Vorstand der Stadteltern Dortmund Anke Staar Rainer Schiffers

  4. STADTELTERN DORTMUND (Pressemitteilung)

    1. Stadtschulpflegschaftssitzung 2019/20: Wie gelingt Kommunale Beteiligung? Eltern als Bildungspartner!

    Am Mittwoch, den 09. Oktober 2019 sind über 40 Schulen der Einladung der Stadteltern Dortmund gefolgt und haben an der ersten Gesamtversammlung der Stadtschulpflegschaften in Dortmund Schuljahr 2019/20 teilgenommen. Trotz frühzeitiger und mehrfacher Einladung, sowie öffentlicher Bekanntmachung, haben einige Schulpflegschaften die Einladung erst am gleichen Tag erhalten und konnten eine Teilnahme leider nicht mehr ermöglichen. Das Schulpflegschaften im Zeitalter der Digitalisierung immer noch nicht direkt erreicht werden können, ist für alle ein großes Problem und dickes Ärgernis, das eine gute Beteiligung und damit auch die Eltern-Mitwirkung in und um Schule erschwert. Schon mehrfach haben das die Elternverbände und Kreis- und Stadtschulpflegschaften im Land und den Kommunen massiv kritisiert und fordern entsprechende neutrale, aber öffentliche Mailpostfach-Einrichtung für Schulpflegschaften.
    Mit großem Interesse haben sich die anwesenden Eltern die Strukturen der kommunalen Beteiligungsmöglichkeiten erklären lassen. Die Stadteltern Dortmund zeigten auf, in wie vielen Gremien die Stadt Dortmund Eltern Beteiligungsangebote möglich acht. Dazu gehört der Schulausschuss, die Bildungskommission, Qualitätszirkel Schulbegleitung und OGS, Kuratorium für digitale Bildung. ZdI Mintförderung, Verkehrssicherheits-AG und vielen weitere. Über 3 Stunden konnten sich die Eltern im Heinrich Schmitz Bildungszentrum dazu austauschen und haben Angebote des Dienstleistungszentrum und der KAUSA Servicestelle kennengelernt. Im Anschluss wurden die neuen Schulformsprecher*innen und der Gesamtvorstandsvorsitz einstimmig gewählt oder bestätigt. Sprecher*innen der Grundschulen ist Annette Michalski, der Förderschulen Yvonne Sawatzski, der Gesamtschulen Sahin Aller, der Gymnasium Thomas Minor. Gesamtvorsitzende aller Schulformen ist Anke Staar und die Stellvertretung übernimmt Rainer Schiffers. Viele weitere Eltern konnten als aktive Beiratsbeteiligte gewonnen werden. Weitere interessierte Schulpflegschaften können sich unter Angabe der Schule und Funktion jederzeit unter vorstand@stadteltern.de melden und werden zu den nächsten Versammlungen und Veranstaltungen eingeladen. Beteiligen können und sollten sich alle Schulpflegschaftsvorstände oder delegierte Eltern der Schule.
    Ihr Stadteltern Team Dortmund Dortmund, 11. Oktober 2019

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