Das Thema Einsamkeit stellt eine bedeutende gesellschaftliche Herausforderung dar, der sich auch der Dortmunder Verein „Sparring Partner for You“ widmet. Der Verein schafft gezielt Begegnungen und unterstützt Menschen jeden Alters durch sportliche und soziale Angebote. SparringPartner4U ist ein inklusiver Kampfsportverein, der Muay Thai, Kickboxen (K1) und Boxen für Menschen mit und ohne Behinderung anbietet. Der Verein setzt sich für Diversität, Integration und Gleichberechtigung ein, wobei Sparringssessions, Workshops und Events im Vordergrund stehen. Er ist gemeinnützig und fördert Barrierefreiheit durch Spenden.
Boxen für alle: Ein Ort gegen Einsamkeit und für Gemeinschaft
In einem inklusiven Dortmunder Sportverein, der sich dem Boxen verschrieben hat, finden Menschen mit und ohne Handicap nicht nur körperliche Herausforderungen, sondern auch eine starke Gemeinschaft.
Dennis, Larissa und Franzi berichten von ihren Erfahrungen – geprägt von Zusammenhalt, harter Arbeit und dem Gefühl, nicht allein zu sein. Zahra Dannenberg, die von allen liebevoll „Mama“ genannt wird, ist eine zentrale Figur im Vereinsleben: Immer da, immer helfend und verbindend.
Der Verein bietet ein Raum für Sport, Nähe und Unterstützung
Dennis trainiert seit zwei Jahren im Verein. Mit einem speziell angefertigten Sportrollstuhl aus Carbon und Glasfaser hat er ideale Bedingungen gefunden, um fit zu bleiben. ___STEADY_PAYWALL___
„Fitnessstudios lehnen oft ab, weil sie nicht barrierefrei sind,“ sagt er. Doch hier zählt nicht die Einschränkung, sondern das gemeinsame Ziel. Besonders schätzt er die Möglichkeit, Teil einer Gemeinschaft zu sein. „Hier fühle ich mich nicht mehr allein.“
Diese Erfahrung teilt auch Larissa, die seit 2020 dabei ist. Für sie ist der Verein viel mehr als nur ein Ort für Sport. „Der Zusammenhalt hier ersetzt manchmal sogar die eigene Familie,“ sagt sie.
Das Training sei intensiv, aber motivierend: Nach dem Aufwärmen mit Crossfit folgen Boxübungen und Sparring, bei dem alle zusammenarbeiten – egal ob Anfänger:in, Profi oder Kind, ob im Rollstuhl oder ohne. „Jede und Jeder wird hier so angenommen, wie sie oder er ist.“
Gemeinsam gegen Einsamkeit
Der Verein bietet nicht nur körperliche Aktivität, sondern auch emotionale Unterstützung. Viele Mitglieder kommen aus schwierigen familiären Verhältnissen oder hatten zuvor wenig soziale Kontakte. Auf der Website des Vereins findet sich eine eigene Rubrik: „Du bist nicht allein“. Diese Botschaft prägt die Atmosphäre: Hier wird jede:r ermutigt, Teil einer Gemeinschaft zu sein, in der man sich gegenseitig stärkt.
Dennis verbringt oft mehr Zeit mit der Vereinsfamilie als mit seiner eigenen. „Weihnachten habe ich mit den anderen hier gefeiert“ erzählt er. Larissa betont, dass der Verein nicht nur für den Sport wichtig ist. „Wir reden, geben uns Ratschläge und helfen einander. Das ist wie ein großes Netz, das niemanden fallen lässt.“ Anahitha Lotfi fasst es treffend zusammen: „Wir sind euer Schicksal.“
Niedrigschwelliger Zugang und große Offenheit
Besonders für Menschen mit Handicap, die oft unsicher sind, ob sie sich in einem Verein wohlfühlen können, ist der Zugang leicht. „Wir haben barrierefreie Räume, und auf jeden wird individuell eingegangen,“ erklärt Dennis.
Die Rubrik „Du bist nicht allein“ auf der Website lädt alle ein, die sich Unterstützung wünschen. „Wir wissen, wie schwer es ist, den ersten Schritt zu machen,“ sagt Larissa. „Aber hier wird jede:r aufgenommen, und niemand bleibt außen vor.“
Eine Familie für alle
Der Verein ist ein Ort, an dem Diskriminierung keinen Platz hat. „Wir sind gegen jede Form von Rassismus und Ausgrenzung,“ erklärt Larissa. Für Dennis bedeutet der Verein nicht nur sportliche Herausforderung, sondern auch Freundschaft und Akzeptanz. „Seit ich hier bin, habe ich wieder Hoffnung und das Gefühl, dass ich dazugehöre.“
Mit harter Arbeit, Respekt und der klaren Botschaft, dass niemand allein sein muss, beweist der Verein, dass Sport weit mehr sein kann: eine Gemeinschaft, die Menschen verbindet und ihnen eine neue Perspektive gibt.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
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