Hilfen beim Übergang zum Erwachsenwerden: Sparkasse Dortmund unterstützt GrünBau beim Projekt „Careleaver“

Jutta Grasshöfer (Mitte, Sparkasse) übergibt das Spendengeld an Evelyn Austermann-Fasselt, Fundraising GrünBau, (l.) und Chantal Pella,  Vertreterin des Projekts „Careleaver“ (r.). Foto: Julian Ronneburger

Viele Jugendliche fallen aus ihrem Hilfebezug, beispielsweise beim Jugendamt, nach dem 18. Lebensjahr raus und brauchen dennoch Unterstützung. Bereits seit 2001 agiert GrünBau hier im Rahmen des Angebots „ Jugend-Arbeit-Wohnen-Leben-Lernen“ oder kurz „JAWOLL“ als Übergang. Die Arbeit wird jetzt von der Sparkasse Dortmund mit 15.000 Euro unterstützt.

Statt allen gelassen zu werden: „Careleaver“ gibt Hilfestellungen nach Ablauf der regulären Jugendhilfe

Konkret gefördert wird das Projekt „Careleaver“, welches seit 2015 besteht. „Careleaver“ sind ehemalige Pflege- oder Heimkinder, die nach dem Ende der klassischen Jugendhilfe meist keinen Anspruch auf Hilfe mehr haben. Nach Ablauf der Jugendhilfe stehen sie also oft alleine da, obwohl immer noch die Notwendigkeit zur Unterstützung bestehen mag. ___STEADY_PAYWALL___

Dies kann in Wohnungsangelegenheiten, bei der Berufsorientierung, der Eingliederungshilfe oder im Bereich Hilfe für Flüchtlinge sein. Dafür unterteilte GrünBau das Angebot von JAWOLL in fünf Bereiche: Beruf und Wohnen, International, Inklusiv, Flexible Erziehungshilfen und Tagesstruktur. (Link zur Webseite im Anhang des Artikels).

Seit 2015 betreibt GrünBau das Projekt. Jetzt soll unter anderem in die Treffpunkte der Kinder und Jugendlichen, in den „Careleaver Kiosk“ in der Langen Straße 98 und in das „Rote Haus“ auf dem Gelände von GrünBau in der Unnaer Straße investiert werden. Aber auch in die Freizeit- und Gruppenangebote – beispielsweise in eine Freizeit nach Hamburg wie im vergangenen Jahr – soll Geld fließen.

Neuer Aufenthaltsraum und Werkraum für die Kinder und Jugendlichen geplant

Foto: Thomas Engel

Geplant ist unter anderem, den bisherigen Aufenthaltsraum in einen Freizeit- und Kreativ-Werkraum baulich aufzuteilen. Konkret beschafft werden sollen zwei höhenverstellbare Werkbänke, Schränke sowie Werkzeuge. Diese werden dann für Arbeiten an Vogelnistkästen, Sitzgelegenheiten sowie für den Logo-Druck benötigt.

Die Finanzierung dessen – inklusive der Mietkosten des Kiosks, Personalkosten und von Aufwandsentschädigungen der Netzwerkinitiative – wird über die Spende der Sparkasse Dortmund gedeckt.

Um alle Aktivitäten und Beteiligungsmaßnahmen der Dortmunder Careleaver-Netzwerkinitiative zu realisieren, sind jedoch insgesamt 28.000 Euro nötig. Daher sind weitere Spender*innen und Unterstützer*innen willkommen – sie können sich auch den „Careleaver Kiosk“ in der Langen Straße 98 ansehen.

Weitere Informationen:

 

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  1. Junge Menschen aus der Jugendhilfe bekommen einen neuen Treffpunkt im Heimathafen (PM)

    Der Tag der offenen Tür am 07. März von 11- 17 Uhr bietet Einblicke in die neue, zentrale Anlaufstelle MeetingPort für Care Leaver in Dortmund.

    Junge Menschen, die einen Teil ihres Lebens in Einrichtungen der Jugendhilfe oder in Pflegefamilien verbracht haben, sind als Care Leaver oftmals allein auf sich gestellt und sind häufig von zahlreichen Schwierigkeiten betroffen. Viele der Care Leaver gehören zu einer besonderen Zielgruppe, die spezifische Angebote benötigt, um Erfolge in Ausbildung, Studium und eigener Wohnung zu sichern und Schulden zu vermeiden. Im Vergleich zu Gleichaltrigen ohne Jugendhilfe-Hintergrund, sind sie häufiger benachteiligt, was existenzsichernde Bildungswege, soziale Teilhabe und Vereinsamung betrifft.

    Schon seit Jahren arbeitet ein GrünBau-Projekt in genau diesem Aufgabenfeld. Mit der Anlaufstelle MeetingPort ist den Care Leavern nun ein ganz besonderer Ort im neu entstandenen Heimathafen gewidmet. Hier erhalten sie Beratung und Hilfe von pädagogischen Fachkräften und Austausch und Anschluss an die Selbstorganisation „Care Leaver Netzwerk Dortmund“.

    Das Besondere an dem Team „MeetingPort am Hafen“ ist, dass hier Fachkräfte und Care Leaver auf Augenhöhe und sind an den Bedarfen der jungen Menschen arbeiten. So werden außerdem Angebote wie eine Peer to Peer Beratung, ein Mentoring für Care Leaver, Nachhilfe und viele Freizeitaktivitäten durchgeführt.

    Am Tag der offenen Tür können Interessierte die Projektangebote, Räumlichkeiten, das Projektteam kennenlernen und mit Teilnehmenden des „Care Leaver Netzwerks Dortmund“ ins Gespräch kommen. Das „Care Leaver Netzwerk Dortmund“ möchte mehr Beteiligung, Gehör und damit strukturelle Verbesserungen für Care Leaver in Dortmund erreichen. Es arbeitet eng mit dem Jugendamt Dortmund und freien Trägern in Dortmund zusammen. Gefördert werden die Angebote aktuell von Aktion Mensch und durch Spendenmittel.

    Daten:

    Anlaufstelle MeetingPort
    Im Heimathafen Dortmund
    Speicherstraße 15
    44147 Dortmund
    Beratungstelefon 0152 38254239
    email: careleaver@gruenbau-dortmund.de

    Kurzinfo:

    Die GrünBau gGmbH wurde 1990 in Dortmund gegründet. Sie ging aus dem Beschäftigungsprojekt „Bauteam grüne Nordstadt“ des Planerladen e.V. hervor und ist auch heute noch in der Dortmunder Nordstadt sehr aktiv. Hier befindet sich auch der Stammsitz, wo sich mehr als 200 Mitarbeitende mit unterschiedlichen Professionen Tag für Tag für ihre Klienten und Klientinnen einsetzen.

    Einzige Gesellschafterin der gemeinnützigen GrünBau gGmbH ist die Stiftung Soziale Stadt, womit in der täglichen Arbeit des Non-Profit-Unternehmens eine konfessionelle, weltanschauliche und parteipolitische Unabhängigkeit gewährleistet ist.

    Zudem ist GrünBau Mitglied im Paritätischen NRW und weiteren Fachverbänden. Als sozialwirtschaftlicher Akteur setzt sich die GrünBau gGmbH dafür ein, dass jedem Menschen die Chance zukommt, seine Lebensziele in Würde zu verwirklichen und seine Persönlichkeit zu entfalten.

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