Von Joachim vom Brocke
Zerplatzt ist die Hoffnung, die Sperrungen im Bereich des Walls rechtzeitig aufzuheben. „Die Sondierungen von weiteren Bombenverdachtspunkten brauchen noch Zeit. Sicherheit geht vor“, hieß es im Rathaus. Unter Leitung von Baudezernent Arnulf Rybicki haben Klaus Bekemeier, Dezernent des Feuer- und Katastrophenschutzes, technischer Einsatzleiter Karl-Friedrich Schröder (beide von der Arnsberger Bezirksregierung) sowie Beate Siekmann (Leiterin Ordnungsamt) und Experten vom Tiefbauamt und der Berufsfeuerwehr Details diskutiert und besprochen.
Vollsperrung Hoher Wall/Rheinische Straße bis 30. November
Ergebnis: Durch die aufwendigeren Sondierungsarbeiten kann der angestrebte Zeitplan, mit Beginn der Weihnachtsstadt mit den Sondierungen fertig zu sein, nicht eingehalten werden. Das heißt für die AutofahrerInnen: Die Vollsperrung am Hohen Wall / Rheinische Straße bleibt voraussichtlich bis zum 30. November bestehen.
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Bei der Sperrung von zwei Fahrstreifen in Richtung Hauptbahnhof am Hiltropwall auf Höhe vom Platz der Alten Synagoge wird zeitnah eine zweite Spur wieder eröffnet. Die Sperrung von einem Fahrstreifen an der Hansastraße wird voraussichtlich noch bis in die zweite Dezemberwoche andauern. An der Kreuzung Südwall/Hohe Straße ist die rechte der zwei geradeausführenden Spuren gesperrt.
Baudezernent Arnulf Rybicki: „Verdachtspunkte sind nicht so einfach zu ermitteln“
Arnulf Rybicki: „Bei den Vorarbeiten zur Sondierung hat sich herausgestellt, dass die Verdachtspunkte nicht so einfach zu ermitteln sind, wie im Vorfeld angenommen“. Grund seien verschiedenste Leistungen, die durch eine ungünstige Lage oder ihre Größe die Vorarbeiten erschweren.
Ein Teil der Leitungen war in den Plänen nicht oder nicht an der vorgefundenen Stelle verzeichnet. „Außerdem“, so der Baudezernent, „müssen die Erdarbeiten sehr vorsichtig ausgeführt werden“.
Selbst nicht glücklich über die Entscheidung meinte der Baudezernent: „Wir sehen keine Alternative“. Versprochen wurde allerdings, dass immer dann, wenn die Möglichkeit besteht, spontan Sperrungen aufgehoben werden um so einen besseren Verkehrsfluss zu ermöglichen.
Kampfmittel-Entschärfung im Januar wird sehr aufwändig
Die Entschärfung im Klinikviertel Anfang Januar ist mit einem erheblichen finanziellen und personellen Aufwand verbunden. Ziemliche Einschränkung müssen die AnwohnerInnen hinnehmen. Im Rahmen der Planung und Vorbereitung wurden für bekannte und geplante Baumaßnahmen im Radius von 500 Metern um die betroffenen Kliniken weitere Verdachtspunkte untersucht, an denen in naher Zukunft Baumaßnahmen stattfinden werden.
Im Zuge dieser Auswertungen wurden drei weitere Bombenverdachtspunkte festgestellt, wobei jeder dieser Bombenverdachtspunkte für sich wiederum eine gemeinschaftliche Evakuierung der drei Kliniken zur Folge hätte.
Daher hat sich die Stadt Dortmund dazu entschlossen, dass diese zusätzlichen Verdachtspunkte kurzfristig sondiert werden, auch wenn dies eine Ausnahme vom Baustellenverbot während des Weihnachtsmarktes darstellt. Im Bedarfsfall werden die Verdachtspunkte dann ebenfalls am 11. und 12. Januar freigelegt und erforderlichenfalls entschärft.
So werden organisatorische Energien gebündelt und dadurch Kosten eingespart. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in den zukünftigen Jahren bei Bau- oder Reparaturarbeiten in diesem Bereich weitere – heute unbekannte – Kampfmittel gefunden werden.
UPDATE:
Nach den anfänglichen Komplikationen bei den Bombensondierungen im Dortmunder Stadtgebiet, gibt es nun die ersten Ergebnisse. Zwei Verdachtspunkte im Klinikviertel wurden laut Baudezernent Arnulf Rybicki durch die eingesetzten Magnetsonden bestätigt. Diese sollen im Zuge der geplanten, großflächigen Evakuierung des Viertels im Januar 2020 entschärft werden.
Noch keine Gewissheit besteht bei den Verdachtspunkten entlang der Rheinischen Straße. Hier müssen weitere Nachbohrungen durchgeführt werden. „Diese Ergebnisse stimmen mich nicht fröhlich“, so Rybicki. Er warte stündlich auf Ergebnisse bezüglich der Nachbohrungen an der Rheinischen Straße.
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