Am Propsteihof, zwischen Propsteikirche, Klostergarten, dem Refugium des Katholischen Forums und dem Katholischen Centrum entsteht etwas Neues: Das „CityKloster Dortmund“. Dies gab jetzt die Katholische Stadtkirche Dortmund bekannt. Ordensschwestern der Sießener Franziskanerinnen und das Katholische Forum möchten in der Anonymität und Schnelllebigkeit der Stadt Orte schaffen, an denen Menschen sich begegnen und Kraftquellen finden können.
Fünf Ordensschwestern der Sießener Franziskanerinnen kommen nach Dortmund
„Wir lieben das Abenteuer mit Gott, das unser Leben so spannend macht.“ Getreu diesem, ihrem Motto machen sich im kommenden Jahr fünf Ordensschwestern nach Dortmund auf. Sie kommen, um einen neuen Schwesternkonvent in Dortmund zu gründen.
Dazu werden die Ordensfrauen aus dem Kloster Sießen in Bad Saulgau in Baden-Württemberg in eine Wohnung am Propsteihof einziehen und zusammen mit dem Katholischen Forum das „CityKloster Dortmund“ aufbauen. Träger dieser neuen Einrichtung ist das Erzbistum Paderborn.
Der Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz hatte im Mai 2024 die Ordensschwestern zur Gründung einer Kommunität in Dortmund eingeladen. Vorausgegangen waren Termine vor Ort mit der Ordensleitung Propst Andreas Coersmeier, Pastor Stefan Tausch vom Katholischen Forum und Vertretern des Erzbischöflichen Generalvikariats Paderborn.
„Für die größte Stadt unseres Erzbistums wäre eine Kommunität der Sießener Franziskanerinnen direkt in der Innenstadt eine große Bereicherung – zumal in enger Kooperation mit dem Katholischen Forum“, ermunterte Erzbischof Bentz die Ordensfrauen.
Begrüßung und Einführung der Ordensfrauen am 8. März 2025
Die fünf Schwestern der Sießener Franziskanerinnen sollen offiziell am 8. März 2025 begrüßt und in ihre neuen Aufgaben eingeführt werden. Dies sind Schwester M. Annette Eisele, Schwester M. Damaris Leger (Novizin), Schwester Marika Kerstiens (Novizin), Schwester Maria Schneiderhan und Schwester Marilen Arteaga.
Mit Blick auf die Propsteikirche geht es den Ordensfrauen zunächst um eine einladende franziskanische Präsenz für „Menschen auf der Suche“. Menschen mit Sinn-, Glaubens- und Lebensfragen oder mit Interesse an ihrem geistlichen Leben sollen angesprochen werden.
In enger Zusammenarbeit mit dem Katholischen Forum ist mittelfristig an offene Konvent-Abende, Einladungen zum gemeinsamen Stundengebet, Berufungspastoral, Katechesen, geistliche Begleitungen, Einzelgespräche, Bibelkreise, Meditationen und mehr gedacht.
Die Ordensschwestern werden sich auch im Refugium, auf der mobilen Kirchenbank in der Fußgängerzone, auf Rikschas, in Eucharistiefeiern und bei Sonderaktionen einbringen und engagieren. Das Katholische Forum und die Schwestern wollen in ihrem „CityKloster Dortmund“ mitten unter den Menschen sein, ganz nach dem Motto „Unser Kloster ist die Stadt“.
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Weltsynode ist Thema beim Patronatsfest der Kommende Dortmund Gespräch mit Prof. Dr. Myriam Wijlens und Förderpreis Christliche Sozialethik (PM)
Dortmund (pdp). „Es gibt in weiten Teilen der Gesellschaft noch ein Gespür dafür, was christlich ist – etwa die Würde des Menschen zu achten, anständig zu sein, keine Gewalt anzuwenden“, sagte der Paderborner Weihbischof Josef Holtkotte, am Samstag bei der Eröffnung des Kommendefestes in Dortmund. Beim diesjährigen Patronatsfest des Sozialinstituts des Erzbistums Paderborn gratulierte der Weihbischof der Kommende erneut zu ihrem 75-jährigen Bestehen. Die Kommende sei ein wichtiger Ideen- und Impulsgeber der christlichen Soziallehre und der Sozialethik und trage so dazu bei, das Christliche in der Gesellschaft lebendig zu halten.
Blick auf die Weltkirche
Der Blick auf die Weltkirche und die Römische Weltsynode zur Lage der Katholischen Kirche stand im Mittelpunkt des Festprogramms. Dazu gab es ein Podiumsgespräch zwischen dem Direktor der Kommende, Prälat Dr. Peter Klasvogt, und Prof. Dr. Myriam Wijlens, Inhaberin der Professur für Kirchenrecht an der Universität Erfurt. Außerdem wurden ein Nachwuchswissenschaftler und eine -wissenschaftlerin mit dem Förderpreis Christliche Sozialethik 2024 ausgezeichnet und die Kommende Dortmund erhielt mit der Auszeichnung „Faire Institution“ auch selbst einen Preis.
Gespräch mit Prof. Dr. Myriam Wijlens
Die niederländische katholische Theologin Prof. Dr. Myriam Wijlens, die an der Universität Erfurt Kirchenrecht lehrt, war oft die einzige katholische Frau in Gremien und Kommissionen der Weltkirche. Als Mitglied der Steuerungskommission der Synode und als Konsultatorin der Bischofssynode hat sie den Finger am Puls der Synode und gestaltet deren Dynamik wesentlich mit. Davon berichtete sie am Samstag im Gespräch mit Prälat Dr. Peter Klasvogt.
Anhand von Bildern des Ersten und des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Weltsynode von 2021 bis 2024 veranschaulichte Professorin Wijlens einen Kulturwandel in der Weltkirche. Das Bild von der Synode zeigt Papst Franziskus in der Mitte von Bischöfen aber ebenso von Frauen und Männern, die an der Synode mitgewirkt haben. „Der Papst steht nicht als erster vorne, sondern in der Mitte und es gibt noch Platz, sich dazu zu stellen“, beschrieb sie das präsentierte Foto.
Als eines der wichtigsten Ergebnisse nannte sie, dass die Ortskirche in einen Dialog untereinander und mit der Gesamtkirche getreten sei. Der Kulturwandel hin zu einer Dezentralisierung sei besonders deutlich. Der Papst habe auch gesagt, er müsse die Einheit der Kirche schützen, aber eben auch die Diversität. Der Prozess des gegenseitigen Austausches mit Respekt füreinander ohne gleich zu polarisieren sei wichtig gewesen.
Möglichkeiten des Kirchenrechts
Angesprochen auf die Frauenfrage erklärte Professorin Wijlens, dass diese weiter offen sei und man dies auch als einen Erfolg der Synode sehen könne. Das Kirchenrecht biete aber schon jetzt Möglichkeiten für Frauen in Leitungsrollen, die noch nicht überall ausgeschöpft würden.
Förderpreis Christliche Sozialethik
Im Anschluss an das Podiumsgespräch wurde der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Förderpreis Christliche Sozialethik 2024 vom Verein der Freunde und Förderer der Kommende e.V. an die Preisträger Dr. Josef M. Könning und Katharina Leniger überreicht. Ute Hanswille, Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Kommende e.V., stellte deren wissenschaftliche Arbeiten vor.
Dr. Josef M. Könning erhielt den Preis für seine Arbeit „Theologische Menschrechtsethik angesichts der globalen Flüchtlingssituation. Eine Neuorientierung entlang der Diskussion um das ‚Recht, Rechte zu haben‘ (Hanna Arendt)“. Die Arbeit wurde am Institut für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster erstellt.
Katharina Leniger erhielt den Preis für ihre Arbeit zum Thema „Wem wie gerecht werden? Ethische Reflexionen über ‚Restorative Justice‘ im Justizvollzug“, die sie im Zusammenhang des Forschungsprojektes „Ethik im Justizvollzug“ an der Universität Würzburg erstellte. Mit dem Förderpreis würdigt die Jury die herausragende wissenschaftliche Qualität und gesellschaftliche Aktualität der Forschungen beider Preisträger.
Der Förderpreis „Christliche Sozialethik“ wird vom Verein der Freunde und Förderer der Kommende e.V. alle zwei Jahre ausgeschrieben. Die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen in den christlichen Sozialwissenschaften ist ein zentrales Anliegen des Vereins.
Kommende als „Faire Institution“ ausgezeichnet
Selbst einen Preis erhielt die Kommende Dortmund dann für ihre nachhaltige Energienutzung und die Verwendung fair gehandelter Produkte. Nadine Eckmann und Dr. Hans-Jürgen Schlinkert vom Diözesankomitee und Maximilian Schultes vom Erzbistum Paderborn überreichten die Auszeichnung als „Faire Institution“.