Siemens Mobility GmbH erweitert und modernisiert das Wartungsdepot in der Nordstadt

Richtfest für 150 Millionen Euro schweres Investment gefeiert

Gerhard Greiter, CEO von Siemens Mobility für die Region Nordosteuropa, nahm am Richtschlag teil. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger

Die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren: Gemeinsam mit Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal feierte Siemens Mobility am Donnerstag (10. April) das Richtfest für die Erweiterung des Bahndepots in der Dortmunder Nordstadt. Die Investition von rund 150 Millionen Euro soll dabei nicht nur die Fläche deutlich vergrößern, sondern, neben den angekündigten neuen digitalen Technologien, auch weitere Arbeitsplätze schaffen.

Erweiterung auf eine Fläche von etwa „22 Fußballfeldern“

Das bestehende Wartungsdepot in der Dortmunder Nordstadt soll bis 2026 von Siemens Mobility vergrößert und modernisiert werden. Das sogenannte Rail Service Center, das seit 2018 in Betrieb ist, wird um 87.550 Quadratmeter erweitert und soll künftig eine Gesamtfläche von 157.550 Quadratmetern umfassen. „Dies entspricht einer Fläche von etwa 22 Fußballfeldern“, teilte Elmar Zeiler, CEO Customer Service bei Siemens Mobility, beim Richtfest mit.

Traditionell wird beim Richtfest auch ein Richttrunk ausgeschenkt, so auch in Anwesenheit von OB Westphal. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger

Grund für den Ausbau ist laut Angaben von Siemens Mobility die zunehmende Nachfrage nach modernen Servicedienstleistungen im Bereich des Schienenverkehrs. Bisher wurde das Depot vor allem für die Wartung von RXX-Zügen genutzt, soll jedoch künftig auch für die gesamte Bahnindustrie Wartungen ausführen können.

Mit dem Ausbau sind auch neue Beschäftigungsmöglichkeiten verbunden. Bislang arbeiten rund 200 Personen am Standort in der Ravensberger Straße. Nun sollen mit dem Ausbau weitere 100  Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen, unter anderem in den Bereichen Fahrzeuginstandhaltung, Engineering, digitalisierte Diagnostik, Flottenmanagement sowie begleitender Bahnbetrieb. „Wir suchen gezielt Menschen aus der Region, die sich hier einbringen möchten“, so Zeiler.

Dortmund agiert als Knotenpunkt für den Schienenverkehr

Sichtlich begeistert zeigte sich beim Richtfest auch Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Das ist für die Stadt eine wunderbare Investition“, lobte der Oberbürgermeister. „Dortmund profitiert deutlich von seiner Lage: Wir liegen nicht nur zentral in Nordrhein-Westfalen, sondern auch mitten in Deutschland und Europa. Das war für die Stadt schon immer ein Vorteil, und genau diesen Standortvorteil können wir heute gezielt nutzen.“

Elmar Zeiler, CEO Customer Service bei Siemens Mobility. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Der Standort Dortmund für das modernisierte Rail Service Center ist dabei keine willkürliche Entscheidung, erklärte Zeiler. Die Stadt biete aus der Sicht des Unternehmens einen erheblichen Vorteil:

„Zum einen verkehren hier mehrere ICE-Linien, die gut mit dem restlichen Deutschland vernetzt sind, wodurch der Standort zu einem wichtigen Knotenpunkt wird. Das gleiche gilt auch für die RXX-Züge“, so Zeiler.

„Der Standort ist für uns ideal, weil die Züge direkt aus dem Betrieb kommen, ins Depot fahren und nach den Wartungen sofort wieder in Betrieb genommen werden können. Müssten die Züge erst mehrere Kilometer fahren, um ins Depot zu gelangen, wäre das deutlich zeit- und kostenintensiver“, führte Zeiler weiter aus. Zudem fügte der CEO hinzu, dass auch Städte wie Gelsenkirchen oder Essen als Standort in Frage gekommen wären. Doch sei ein großes Grundstück für den Ausbau erforderlich gewesen, welches in Dortmund zur Verfügung stand. Er betonte außerdem die ausreichende Unterstützung, die das Unternehmen von der Stadt erhalten habe.

Einsatz von KI und Messtechnik im Rail Service Center für Wartungsarbeiten

Neben der weitreichenden Fläche, die im Ausbau dazukommt, betonten Vertreter des Unternehmens die „Hightech-Innovationen“, die das Rail Service Center ausmachen. Neben 3D-Druck und automatisierten Servicedienstleistungen lobte Zeiler die KI-basierte Instandhaltung, die im Depot genutzt wird.

Zahlreiche Mitarbeiter:innen und Besucher:innen wollten sich das Richtfest nicht entgehen lassen. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

„Wir erfassen regelmäßig Bilder von den Zügen an derselben Stelle und vergleichen sie mit dem idealen Zustand. Mit Hilfe von KI erkennen wir Abweichungen, wie fehlende Teile oder unerwünschte Veränderungen. Darüber hinaus setzen wir verschiedene Messsysteme ein, wie Kameras und Laser, um den Zustand der Züge zu überprüfen“, erklärt Zeiler.

„Das ist ähnlich wie bei einem Auto: Man sieht, ob es sauber ist, ob Teile fehlen oder ob es Auffälligkeiten gibt. Ein Beispiel ist die Messung der Raddurchmesser, die im Laufe der Zeit abnehmen. Sobald der Durchmesser zu klein wird, müssen wir handeln. Diese Technologien sind nur ein Teil der vielen Innovationen, die wir hier nutzen“, führte er weiter aus.


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