In der Nordstadt muss leider das nächste „Ghost-Bike“ aufgestellt werden. Diese weiß lackierten Fahrräder erinnern an tödlich verunglückte RadfahrerInnen. Denn der 85-jährige Mann, der am 6. August 2018 an der Kreuzung Schützenstraße/Ecke Mallinckrodtstraße von einem Lkw überrollt wurde, ist nun – fast eine Woche nach dem Unfall – seinen schweren Verletzungen erlegen.
Es ist schon der dritter getötete Radfahrer in der Nordstadt binnen weniger Monate
Aus bisher ungeklärter Ursache erfasste auf der Kreuzung Schützenstraße / Mallinckrodtstraße ein LKW den Radfahrer. Den ersten Unfallermittlungen zur Folge wollte der Fahrer des LKW, ein 59-Jähriger aus Dortmund, mit seinem LKW von der Schützenstraße kommend, nach rechts in die Mallinckrodtstraße abbiegen.
Gleichzeitig wollte der Radfahrer, ein 85-jähriger Dortmunder, mit seinem Fahrrad auf dem Radweg die Schützenstraße von Süden nach Norden überqueren. Mittig der beiden Fahrstreifen der Mallinckrodstraße wurde der Radfahrer dann von dem LKW erfasst und überrollt.
Der 85-Jährige kam mit einem Rettungswagen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Es ist bereits der dritte Unfalltote in der Nordstadt binnen weniger Monate.
Auch in den früheren Fällen waren die Radfahrer von Lkw überrollt und getötet worden. Ebenfalls auf der Mallinckrodtstraße war am 29.11.2017 ein elfjähriger Radfahrer überrollt, als ein Lkw-Fahrer nach rechts in die Leopoldstraße abbiegen wollte. Am 13. Februar 2018 war ein 63-Jähriger auf der Bornstraße durch einen rechts abbiegenden LKW-Fahrer überfahren worden. Er starb noch an der Unfallstelle.
Verbände stellen die „Ghost-Bikes“ zum Andenken und zur Mahnung auf
Auch in der Nachbarstadt Lünen stellten die Verkehrsverbände jüngst ein Ghost-Bike auf, um einem am 2. Mai 2018 bei einem Unfall getöteten 58-jährigen Radfahrer zu gedenken. Damit ist nun auch wieder in der Nordstadt zu rechnen.
Die „Ghost Bikes“ in Dortmund und Umgebung werden zusammen von ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub Dortmund bzw. Lünen), CM (Critical Mass Dortmund), VeloKitchen Dortmund, VCD (Verkehrsclub Deutschland Dortmund-Unna) und VeloCityRuhr aufgestellt, wenn RadfahrerInnen unverschuldet bei einem Unfall getötet werden.
Das erste „Ghost Bike“ an der Kreuzung Rüschebrinkstraße/Springorumstraße aufgestellt. Der neue Termin für die Aufstellung steht npch nicht fest. (Wir werden noch berichten.)
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Dortmunder Fahrradverbände
Aufstellung eines Ghost Bike in Gedenken an tödlich verunglückten Radfahrer am Freitag
Am Sonntag ist in Dortmund der vierte Radfahrer innerhalb eines Jahres
an den Folgen eines Unfalls in Dortmund gestorben. Er fuhr von einem
Radweg in eine Kreuzung ein und wurde von einem rechts abbiegenden
LKW-Fahrer erfasst und verstarb wenige Tage später an den Unfallfolgen.
Auf die gleiche Weise verstarben ebenfalls in der Nordstadt im November
ein 11-jähriger Radfahrer und im Februar ein 63-jähriger Radfahrer.
Viele Radfahrer*innen sind von dieser Nachricht betroffen. Ihre
Anteilnahme mit den Angehörigen bringen sie am Freitag (17. August) mit
der Aufstellung des fünften Dortmunder Ghost Bikes zum Ausdruck. Die
weiß lackierten Fahrräder werden seit 2003 weltweit und seit 2017 auch
in Dortmund an Unfallorten in Gedenken an verstorbene Radfahrer*innen
aufgestellt. Sie sind eine Erinnerung daran, dass Radfahrer*innen ein
Anrecht auf sichere Straßen haben und mahnen alle
Verkehrsteilnehmer*innen zu einem rücksichtsvollen Umgang miteinander.
Sie vergegenwärtigen auch, wie wichtig es ist, immer mit Fehlern anderer
zu rechnen.
Um 19 Uhr startet am Friedensplatz eine kleine Gedenkfahrt. Dort wird
das Ghost Bike ab Mittwoch die Politik an den Unfall erinnern. Das weiß
lackierte Rad wird von dort zur Unglücksstelle an der Kreuzung
Schützenstraße/Mallinckrodtstraße geleitet. Dort wird das Rad gegen
19:45 aufgestellt.
Mit großer Wahrscheinlichkeit hätten alle drei Unfälle in der Nordstadt
durch eine andere Ampelschaltung verhindert werden können. „Wann bekommt
die Vermeidung von kritischen Situationen endlich Priorität in Politik
und Verwaltung?“ fragt Konrad Tischler, der mit anderen zusammen die
Aufstellung organisiert. „Wir laden auch die Politik und Verwaltung ein,
an der Fahrt und der Aufstellung teilzunehmen.“
Die zeitnahe Aufstellung ist möglich durch die Zusammenarbeit von
Allgemeiner Deutscher Fahrradclub Dortmund (ADFC), VeloKitchen Dortmund,
Verkehrsclub Deutschland Dortmund-Unna (VCD) und VeloCityRuhr. Die
Organisationen fordern schon länger, dass die Bedingungen für den
Radverkehr verbessert werden, damit es weniger verunglückte
Radfahrer*innen gibt und sich daher mehr Menschen trauen, das Fahrrad
nutzen.