Von Gerd Wüsthoff
Die Technische Universität Dortmund und Kunst? Ein Widerspruch oder doch logisch? Ja, logisch! Wer die fachübergreifende Ausstellung im Dortmunder U besucht sieht sofort warum es logisch ist. Heutige Kunstformen, wie Video-Kunst, noch vor den Musik Video-Clips entstanden, heutige Digitale Fotografie, aber auch schon die analoge Foto-Kunst, und selbst die Malerei von Anbeginn an, denken wir nur an die Kunstwerke aus der Höhle von Lascot. Alles an der Kunst hat auch mit Technik zu tun. Am Mittwoch, 18. Juli 2018, eröffnet Professor Klaus Peter Busse, Institutsleiter – Institut für Kunst und Materielle Kultur, die Ausstellung mit ausgewählten Arbeiten der diesjährigen Kunststudierenden der TU Dortmund in der Hochschuletage im Dortmunder U.
„Komische Vögel“ – Regierungsgebäude, demokratische Ikonen, verkleinert als Vogelbrutkästen
Die TU Dortmund und das Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft am Institut, verleiht am Eröffnungsabend auch den Editionspreis und weitere Kunstpreise zum Abschluss der Vorlesungszeit des Sommersemesters 2018.
In der Hochschultage des Dortmunder U an der Leonie-Reygers-Terasse werden die Preise durch die Rektorin der TU Dortmund, Professorin Ursula Gather, überreicht. Die Jury beurteilte die Arbeiten der Studierenden aus den Bereichen Fotografie, Graphik, Malerei, Plastik und interdisziplinäre Arbeiten.
Für den Homo Politicus ist eine Arbeit von Milena Schomann „Komischer Vogel I bis III“. Die Plastiken zeigen im ersten Blick den Reichstag in Berlin, das Weiße Haus in Moskau, allseits bekannt geworden während des Armeeputschversuchs zu Beginn der 1990er und schließlich das Weiße Haus in Washington, welches Britische Truppen aus Kanada 1815 in Flammen aufgehen ließen. Es handelt sich bei den Plastiken um Vogelhäuser.
„Das Wechselspiel zwischen Naturkräften und Kultivierung durch den Menschen, ist die Grundlage meiner Arbeit“, erklärt Schomann. Die Gebäude, Symbole der Demokratie in ihren jeweiligen Standorten sind von Schomann, modelisiert, zu Orten der Fortpflanzung von Vögeln geändert worden.
Handscannen – ein Kunstprojekt weist auf Sicherheitsrisiken hin
„Der Rundgang Kunst genießt seit Jahren eine breite Aufmerksamkeit und Anerkennung in der Öffentlichkeit, was die steigenden Besucherzahlen und Presseresonanz zeigen“, erklärt Ulvis Müller, wissenschaftliche Hilfskraft an der TU und technischer Organisator der Ausstellung.
„Das Studium in Dortmund ist für viele Studierende hier ein Sprungbrett für ihre weiteren Studien an vernetzten Hochschulen und ihre weitere Zukunft und Arbeit.“
Die Video-Installation von Marvin Eil „[ˌbɛlu.oɾiˈzõtʃi]“ reflektiert die TU Studienreise nach Belo Horinzonte, Brasilien, wieder. Das über zweistündige Video-Material brach Eil in einzelne Sequenzen auf, die einem Music-Clip gleich, „einen viel einprägsameren Eindruck auf den verschiedenen Bildschirmen bieten als der Film in seiner ganzen Länge“, erläutert Eil.
Das Thema unseres, zumeist, sorglosen Umgangs mit unseren persönlichen Daten, thematisiert Anna Lena Friebe mit ihrem Hanscanner und der Installation „id-entity“.
„Ich habe erlebt, wie Besucher einfach, ohne zu hinterfragen, ihre Hand scannen ließen und den Ausdruck mitnahmen. Sie haben sich im geringsten darum gekümmert, wo der Scan gespeichert wird oder wurde, und was mit den Daten passieren würde“, sagt Friebe. „Man könnte damit, wollte man es denn, jedes Fingerabdruck gesicherte Mobilfunkgerät missbrauchen.“
Weitere Informationen:
- Ausstellung: Mittwoch, Eröffnung 18. Juli 2018, 18 Uhr
- Weitere Termine: Donnerstag 19. Juli bis Sonntag 5. August 2018
- Öffnungszeiten
- Die/Mi – 11 bis 18 Uhr
- Do/Fr – 11 bis 20 Uhr
- Sa/So – 11 bis 18 Uhr
- Montags geschlossen
Ansprechprechpartner:
- Professor Tillmann Damrau, Emil-Figge-Straße 50, 44227 Dortmunder
- Telefon: 0231 / 755 4183 oder – / – 2950
- E-Mail: tillmann.damrau@tu-dortmund.de
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