Der bronzene „Bierkutscher“ von Artur Schulze-Engels ist zurück im Dortmunder Stadtgarten: In den vergangenen Wochen wurde die Skulptur in den Niederlanden restauriert und hat einen neuen Standort im Stadtgarten bekommen. Der Grund für den Umzug: DSW21 möchte am alten Standort der Bronzeskulptur südlich des Rathauses eine elektronische Fahrgast-Infotafel aufstellen.
574 Kilogramm schwere Bronzeskulptur wurde gesäubert und konservatorisch gewartet
Dafür wurde der Bierkutscher in Abstimmung mit Dr. Rosemarie E. Pahlke, der Dortmunder Beauftragten für Kunst im öffentlichen Raum, um einige Meter nach Westen versetzt.
Bei dieser Gelegenheit hat eine niederländische Spezialfirma die 574 Kilogramm schwere Bronzeskulptur gesäubert und konservatorisch gewartet.
Die beliebte Skulptur wurde der Stadt von der Dortmunder Actien-Brauerei geschenkt. Die volkstümlich erscheinende Skulptur zeigt einen dickbäuchigen und lächelnden Fassträger, bekleidet mit Mütze und Schürze.
Bereits 1964 entwickelte Schulze-Engels erste Ideen zu dieser Figur und entwarf eine kleine Statuette, die als Werbegeschenk der Dortmunder Aktienbrauerei in einer größeren Auflage gegossen wurde. 1979 wurde die überlebensgroße Bronzefigur als Geschenk der Brauerei an die Stadt zunächst am Neuen Markt aufgestellt.
Bierkutscher wurde 1979 enthüllt und zog 1982 in Richtung Stadtgarten
Im Beisein von 5000 Bürgerinnen und Bürgern wurde sie in volksfestähnlicher Atmosphäre im August 1979 enthüllt. Mit der Entstehung des Stadtgartens fand sie einen neuen Platz und wurde 1982 an ihren heutigen Standort an der Ecke Friedensplatz / Stadtgarten versetzt.
Weitere Bierkutscher finden sich in Dortmunds Partnerstädten: im englischen Leeds seit 1980, in Rostow am Don seit 1984 und seit 1985 auch in Buffalo. In Dortmund fand der Bierkutscher 1983 vor der Verwaltung der Brauerei in der Steigerstraße sein Pendant in Form des bronzenen Urmodells von Artur Schulze-Engels.
Artur Schulze-Engels wurde am 6. November 1910 in Dortmund geboren. Er machte zunächst eine Ausbildung zum Kirchenmaler, an die er ein Studium an der Kunstgewerbeschule Dortmund und an der Hochschule für Bildende Künste Berlin anschloss.
Er erhielt 1938 ein Stipendium der Schüchtermann-Stiftung Dortmund für einen einjährigen Aufenthalt in Paris. Ab 1949 arbeitete er als freischaffender Bildhauer in Dortmund.
Er starb kurz nach seinem 85. Geburtstag im Dezember 1995. Seit 2009 erinnert ein nach ihm benannter Platz am Ende der Kaiserstraße an den Dortmunder Bildhauer.
Reader Comments
Thomas Grüner
Als Modell stand damals Hartmut (?) Solle zur Verfügung. Herr Solle war LKW-Fahrer für die Thier-Brauerei und hatte einen Wohnwagen auf dem Campingplatz „Kanalküste“ (Grube) in Seppenrade. Herr Solle und Frau waren direkte Nachbarn von „uns“ … vielleicht finde ich noch ein Foto von damals. Ich habe da so eine Vermutung, wo das Foto sein könnte.
Katharina
Das stimmt nicht. Modell war Dieter Dickschat