Detailliert vorbereitet sind die Planungen für das schwarz-gelbe Finalwochenende. Geliebäugelt wurde auf der Pressekonferenz im Vorfeld mit einem 3:1-Sieg, der auch etwas niedriger ausfallen dürfte. Hauptsache es kommt überhaupt wieder ein Dortmunder Sieg am Samstag Abend ab 20 Uhr beim DFB-Pokalfinale in Berlin heraus. Wunsch (und nicht nur) von Dr. Christian Hockenjos vom BVB: „Wir sollten jetzt mal wieder dran sein mit dem Pokal“.
Gerüstet ist jedenfalls die Stadt für den Andrang. Mit jeweils 250 000 Besuchern wird gerechnet. Zum „Rudelgucken“ am Samstag und ebenso zum Autokorso am Sonntag, wenn sich „Kloppis“ Elf den Pokal endgültig gesichert haben.
Großleinwände auf Friedensplatz, Hansaplatz und an der Reinoldikirche
Der Samstag: In der City kann das Endspiel auf Hansa- und Friedensplatz (jeweils ein 60 qm großer Bildschirm sind hier aufgestellt) sowie nördlich der Reinoldikirche (mit 24 qm großem Bildschirm) gemeinsam geguckt werden. Rundherum sorgen Schausteller für leckere Speisen und Getränke.
Auf dem Friedensplatz geht’s bereits um 14.09 Uhr los, auf dem Hansaplatz (wegen des Wochenmarktes) erst ab 18.09 Uhr. Hans-Peter Arens vom Schaustellerverein Rote Erde mit neuem Job als „Veranstaltungsleiter Fananziehungspunkte“ freut sich vor allem darüber, dass gutes Wetter versprochen wird. Platz für rund 25 000 Besucher gibt es auf den drei großen City-Plätzen.
Public Viewing ebenso in der Westfalenhalle 1, die bereits um 17.30 Uhr öffnet. Hallensprecher Dr. Andreas Weber empfiehlt, nicht ohne Eintrittskarte zu kommen: „Fußballfans haben keine Chance mehr auf einen Platz“. Die Halle ist seit etlichen Tagen mit rund 12 000 Besuchern restlos ausverkauft. Zu haben sind bei der Dortmund-Agentur auf dem Friedensplatz noch bis Freitag gelbe Fan-T-Shirts zum Finale. Darauf machte Dr. Ulrich Potthoff aufmerksam.
Am Sonntag kein Kontakt zu Spielern am Flughafen
Der Sonntag: Wenn das BVB-Team sich den Pott in Berlin gesichert hat, werden die Kicker in den Mittagsstunden am Airport zurück erwartet. Sprecher Sebastian Scheske rät den Fans, nicht zum Flughafen zu kommen: „Die Kicker werden beim Ausstieg definitiv nicht zu sehen sein“. Aus Sicherheitsgründen stehen Zugang und Zufahrt von 10 bis 15 Uhr nur Fluggästen und deren Begleitpersonen zur Verfügung. Vielmehr wird den Fans empfohlen, sich bei einem Pokalsieg rechtzeitig einen guten Platz an der Korsostrecke zu sichern.
Autocorso soll um 14.09 Uhr von der Westfalenhütte starten
Der Autokorso selbst wird sich um 14.09 Uhr vom Gelände der Westfalenhütte aus in Bewegung setzen. Gegen 15.09 Uhr soll er nach eineinhalb Runden den Borsigplatz passieren und dann über Oesterholzstraße, Weißenburger Straße, Geschwister-Scholl-Straße die Innenstadt ansteuern. Über Ostwall, Südwall, Hoher Wall und Hiltropwall geht es dem Ziel am Dortmunder U / Rheinische Straße entgegen, das nach etwa 4,3 Kilometern und in etwa fünf Stunden erreicht sein soll.
Für den Borsigplatz gelten am Sonntag ähnlich strenge Regelungen wie schon bei der Doublefeier 2012: die Kapazität wird mit 9000 Besuchern begrenzt, die Auslastung streng kontrolliert. Entlastungs- und Entfluchtungsflächen wurden eingerichtet. Eltern raten die Sicherheitskräfte, sich wegen der Enge nicht mit Kleinkindern und Kindern in Kinderwagen in die zu erwartende Menschenmenge auszusetzen. Entlang der Strecke gibt es ausreichend andere Plätze mit gutem Blick auf den Korso.
Autocross zum Pokalerfolg: Parkende Autos weiträumig von der Strecke fern halten
Das Ordnungsamt rät im Bereich der Nordstadt dringend, die Fahrzeuge für den Sonntag an einen anderen Ort zu bringen. Wegen der vielen Zuschauer seien Beschädigungen an den Fahrzeugen nicht ausgeschlossen.
Probleme könnte es vor allem im Bereich Oesterholzstraße und Borsigplatz geben, weil dort an anderen Tagen etwa 350 Parkplätze legal genutzt werden können. Darüber hinaus wird auf das absolute Halteverbot hingewiesen, das am Sonntag im Zeitraum von 5 bis 24 Uhr entlang der Strecke des Autokorsos gilt. Mobile Schilder weisen darauf hin.
Starke Kontrollen – Abschleppen droht
Die Verkehrsüberwachung wird die Einhaltung des Halteverbots bereits ab 5 Uhr in der Frühe im gesamten Bereich des Borsigplatzes (Oesterholz- bis Weißenburg Straße) und ab 8 Uhr im Bereich des Wallringes (Weißenburg Straße, Wallring, Rheinische Straße) kontrollieren. Der Borsigplatz selbst wird ab 7 Uhr für den Verkehr gesperrt. Bei Nichtbeachtung droht der Abschlepphaken!
Bus und Bahn für Ansturm gerüstet – dennoch sind Engpässe zu erwarten
Zu Engpässen kann es am Sonntag bei gutem Wetter auch am Hauptbahnhof kommen. Wer mit der Bahn nach Dortmund kommt, muss mit vollen Zügen und Bahnhöfen rechnen. Die Bundespolizei macht darauf aufmerksam, dass es besonders nach Ende der Fußballparty zu längeren Wartezeiten kommen kann. Aus Sicherheitsgründen werden Durchlassstellen eingerichtet, um den Zufluss der Reisenden steuern zu können.
City soll grundsätzlich erreichbar bleiben – Sperrungen möglich
Die City wird während des Autokorsos grundsätzlich erreichbar bleiben. Mit Absperrungen muss abhängig vom Fortkommen des Fahrzeugkonvois zeitweise und punktuell gerechnet werden.
Glasverbot im Kernbereich der Innenstadt
Ein Glasverbot gilt am Samstag von 16 bis 2 Uhr morgens im Kernbereich der Innenstadt, rund um den Alten Markt, den Friedensplatz und den Hansaplatz.
Am Sonntag wird von 5 bis 23 Uhr neben dem Mitführungsverbot auch ein Verkaufsverbot für Glasflaschen entlang der Korsostrecke und im gesamten Innenstadtbereich verhängt. Gastwirte dürfen in der Aussengastronomie nicht in Gläser ausschenken. Schon jetzt der Appell an die feiernden Fans: keine Glasflaschen mit in die Innenstadt zu nehmen.
Gemeinsames Bürgertelefon von Stadt Dortmund und Polizei
Am Final-Wochenende geben Stadt Dortmund und Polizei gemeinsam Auskunft am Bürgertelefon. Zwei Polizeibeamte verstärken das städtische Team. Auskünfte gibt es am Sonntag unter der Rufnummer (0231) 500 von 12 Uhr bis Veranstaltungsende.
Unter www.finale.dortmund.de sind alle Infos rund um die Veranstaltungen in Dortmund zum DFB-Pokal-Finale zu finden. Ab Freitag wird über die Geschehnisse berichtet, am Samstag ab nachmittags und am Sonntag in einem Liveticker.
Unter dem Account twitter.com/stadtdortmund kann getwittert werden. Alle „Follower“ können sich so auf dem Laufenden halten. Sicherheitsrelevante Inhalte werden von Borussia Dortmund retweetet.
Stadtwerke weiten Linienverkehr in der Nacht zu Sonntag aus
DSW21 ist ebenfalls auf starken Andrang vorbereitet. Die meisten Bahnen fahren in der Nacht von Samstag auf Sonntag bis weit nach Mitternacht. Auch im Busverkehr wird das Angebot ausgeweitet. Samstag fahren die Stadtbahnlinien wie gewohnt bis gegen 20 Uhr im 10-Minuten-Takt, danach alle 15 Minuten. Lediglich auf der U49 (Hauptbahnhof-Hacheney) wird ab 21.30 Uhr der übliche 30-Minuten-Takt gefahren. Auf den meisten Linien werden Zwei-Wagen-Züge eingesetzt.
Die Stadtbahnlinie U45 (Hauptbahnhof-Westfalenhalle), die ab 22 Uhr gewöhnlich alle 30 Minuten fährt, pendelt wie die U46 (Reinoldikirche-Westfalenhallen) bis Mitternacht im 15-Minuten-Takt. Aus der Stadtmitte heraus fahren bis gegen 20 Uhr zwölf Bahnen pro Stunde in Richtung Westfalenhallen, danach sind dann stündlich insgesamt acht Züge auf den knien U45 und U46 unterwegs.
Stadtbahnlinien fahren zwei Stunden länger – zusätzlich zu den Nachtbussen
Die Stadtbahnlinien U41, U42, U43, U45 und U47 fahren in der Nacht vom 17. auf den 18. Mai zwei Stunden länger als gewöhnlich. Betriebsschluss im Schienennetz ist dann zwischen 2 Uhr und 3 Uhr in der Nacht. Der NachtExpress fährt wie gewohnt von 0.15 Uhr bis gegen 7 Uhr morgens.
Für die Fahrt innerhalb Dortmunds wird ein VRR-Ticket der Preisstufe A2 benötigt. Das EinzelTicket kostet 2,50 Euro für Erwachsne und 1,50 Euro für Kinder unter 15. Das TagesTicket für bis zu fünf Personen kostet 6,50 Euro für eine Person und 3 Euro für jede weitere Person.
Details hinter den Kulissen:
- Über 400 städtische Mitarbeiter waren mit den organisatorischen Vorbereitungen beschäftigt, erwähnte Dr. Ulrich Potthoff von der Dortmund-Agentur.
- Die Feuerwehr hält am Samstag 210- und am Sonntag 450 Einsatzkräfte in Bereitschaft, so Feuerwehr-Chef Dirk Aschenbrenner.
- Über 1000 Einsatzkräfte bietet am Sonntag die Polizei auf, erwähnte Michael Stein. Stein ermahnte die Fans: „Gefährliche Pyrotechnik unbedingt zu Hause lassen“, es könne sonst zu Anzeigen und Platzverweisen kommen.
- Mit 400 Beamten aus ganz Deutschland ist die Bundespolizei am Wochenende vertreten. Einsatzleiter Oliver Humpert bittet, in der Nordstadt nicht auf die Eisenbahnbrücken zu klettern.
- Das Tiefbauamt, so Sylvia Uehlendahl, ist Samstag mit 12 Leuten und Sonntag mit 90 Leuten unterwegs, dabei noch unterstützt von 150 THW-Helfern.
- Sechs Glaskontrollstellen werden eingerichtet, so Beate Siekmann vom Ordnungsamt. Bereits am Sonntag um 5 Uhr beginnt für einen Teil der insgesamt 132 eingesetzten Mitarbeiter der Arbeitstag, hinzu kommen noch 70 Mitarbeiter vom Ordnungsdienst.
- Vom frühen 17. Mai bis zum Morgen des 19. Mai stehen von der EDG (Entsorgung Dortmund) insgesamt 120 Mitarbeiter „für meisterliche Reinigungsarbeiten“ zur Verfügung, so Klaus Niesmann. Nachts sind bis zu 28 Kräfte unterwegs, um die City schnell wieder stadtfein zu machen. Hinzu kommt das Aufstellen zahlreicher Abfallbehälter.
- Wenn sich die BVB-Elf den DFB-Pokal gesichert haben sollte, gibt es am Montag, 19. Mai, um 12.09 Uhr, einen Empfang im Rathaus. Eine Delegation trägt sich dann ins Goldene Buch der Stadt ein.