Rechtsextremismus: Provokationstour von „pro Deutschland“ macht Station in der Nordstadt

Die Rechtspopulisten von „pro Deutschland“ haben ein klar umrissenes Feindbild: Flüchtlinge, Linke und Muslime. Dagegen wollen sie bundesweit auf die Straße gehen. Was ihnen allerdings fehlt, ist ein mitgliederstarker Unterbau. Denn außer in Berlin gibt es keinen Landesverband. Dennoch gehen sie auf Wahlkampftour – am Mittwoch sind die in der Nordstadt.

Wegen des fehlenden Unterbaus ist auch die NRW-Landesliste extrem schmal ausgefallen: Lediglich zwei Kandidaten weist die Landesliste auf. An der „Spitze“ steht Manfred Rouhs. Der gebürtige Kölner ist auch Bundesvorsitzender der „Bürgerbewegung pro Deutschland“ (pro Deutschland). Ihre Wurzeln hat sie in der Initiative von „pro Köln“, aus der auch die Bewegung „pro NRW“ entstanden ist. Allerdings gehen sie schon lange getrennte Wege.

Pro NRW wenig begeistert von der Deutschland-Tour

Aus Szenekreisen ist zu hören, dass die Kandidatur von „pro Deutschland“ an Rhein und Ruhr auf wenig Gegenliebe stößt. Gegen Meldungen, „pro NRW“ habe zur Kundgebung eingeladen – es war aber „pro Deutschland“ – ging „pro NRW“ sogar juristisch vor. Dennoch macht die Splitterpartei pro Deutschland eine 51 Städte umfassende Wahlkampftour. Am Mittwoch, den 28. August, sind sie von 9.30 bis 11.30 Uhr in der Nordstadt zu Gast. Um möglichst viele ihre „Feindbilder“ bündeln zu können, hat Rouhs eine Kundgebung mit Infostand für die Braunschweiger Straße  Ecke Bergmannstraße – unweit des Nordmarktes – ausgewählt. Das Motto: „Zuwanderung stoppen – Islamisierung verhindern“. Zwar gibt es hier kein Flüchtlingsheim, dafür aber mit dem „Langen August“ in der Braunschweiger Straße ein linkes Zentrum. Und Muslime und Zuwanderer gibt es in der Nordstadt ja auch..

Protestfrühstück im „Langen August“

Dieser Auftritt bleibt nicht unbeantwortet: Im „Langen August“ wollen sich Anwohner und Antifaschisten zu einem Protestfrühstück treffen. Mehrere Gruppen und Parteien, darunter auch die NRW SPD, haben zur Teilnahme aufgerufen. „Laut sein! Macht Krach! Mit Topfdeckeln, Trillerpfeifen und Musik! Auf die Straße gehen, denn da wo wir stehen, können sie nicht stehen!“, heißt es im Schreiben der SPD.

Allerdings spielt das der Partei – ebenso wie dieser Bericht – in die Karten: „pro Deutschland“ ist personell und finanziell so schlecht aufgestellt, dass flächendeckende Verteilaktionen und Plakatierungen nicht in Frage kommen. Bleibt nur der Sprung in die Medien. Dies zumindest gelingt. Aber wegschauen ist eben auch keine Lösung.

Mehr Informationen zu  „pro Deutschland“ gibt es auf der Seite „Blick nach Rechts“.

 

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