Von Angelika Steger
Es sind nur wenige Stühle, die am Montagvormittag auf dem Friedensplatz aufgebaut sind. Vorne ein Redner*innenpult. Das soll eine Vorlesung sein? Die Gruppe „Campus for Future“ will mit dieser „Vorlesung“ ihre „Public Climate School“ eröffnen. „Trotz Corona ist die Klimakrise nicht behoben“, sagt Mirjam Bourgett. Die Wissenschaft soll mit einem Programm, das die ganze Woche läuft, verständlich unter die Menschen gebracht werden. Wegen der gebotenen Umstände finden alle Aktionen nur im Netz statt: fünf Tage lang Livestreams, Vorlesungen, Aktionen.
Public Climate School: Abstrakte Zusammenhänge verständlich darstellen
Wegen der Coronakrise waren heute nur Pressevertreter*innen geladen. „Wir möchten alle ansprechen, denn der Klimawandel geht alle an“, betont die Aktivistin. ___STEADY_PAYWALL___
Es wird auch um das Thema Klimagerechtigkeit gehen. Manche trifft der Klimawandel härter und früher als andere, wenn z. B. durch häufigere Unwetter Menschen ihr Zuhause verlieren oder ihre Felder nicht mehr bewirtschaften können. „Campus for Future“ ist die Dortmunder Gruppe, die zur bundesweiten Gruppe „Students for Future“ gehört.
Im Gegensatz zu Covid-19 ist der Klimawandel nicht körperlich sofort spürbar. Dennoch bedroht er ebenso das menschliche Leben. Die Zusammenhänge sind dabei nicht immer für alle Menschen gleichsam verständlich oder nachvollziehbar, manche wissenschaftliche Botschaften klingen für manche verwirrend.
Leugner*innen des Klimawandels mit wissenschaftlichen Fakten begegnen
Deshalb sollen die Vorlesungen für alle verständlich gestaltet werden: Studierende machen Beiträge, zunächst soll es einführende Themen geben, die Art des Vortrags ist auch leichter gestaltet. So kann man am Dienstagmorgen einem Gespräch beim veganen Frühstück zuhören. Die Aktivist*innen geben sich offen für alle Besucher*innen.
Die Vorlesungen werden Professoren halten, denn alles, was „Campus for Future“ macht, basiere auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. „Als Zuhörer*in kann man immer Fragen zu laufenden Veranstaltungen stellen. Dafür sind Diskussionsforen und Webinare geschaltet, wenn man was nicht versteht.“ Es sei ihre Arbeit, schwer verständliche Zusammenhänge zu erklären.
Aktivistin Mirjam Bourgett betont, dass nicht nur Studierende, sondern der gesamte Campus, also auch nicht-wissenschaftliche Mitarbeiter*innen erreicht werden sollen. Klimaleugner*innen würde man mit Wissenschaft begegnen, ebenso mit Verweis auf Personen, die diese Wissenschaft betreiben. Gegen Trolle und alle, die die Wissensvermittlung und Diskussion stören wollen, sei man gewappnet. „Jedes Forum wird moderiert, wir haben im Vorfeld eine Richtlinie erarbeitet, die jedem von uns bekannt ist.“
Die „Public Climate School“ ist für jede und jeden Interessierten in dieser Woche geöffnet. Alle Veranstaltungstermine finden sich hier.
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