Kunst erleben statt betrachten: Drei Ausstellungen - ein Ticket

Phoenix de Lumières: Ein bildgewaltiger Zugang zu Ägypten, Orient und futuristischer Natur

„Im Reich der Pharaonen“: Monumentale Pyramiden und antike Welten erwachen im Phoenix des Lumières zum Leben. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Geschichte, Fantasie und futuristische Visionen treffen ab heute, den 24.01.2025, im Phoenix des Lumières aufeinander. Drei neue immersive Ausstellungen entführen das Publikum in längst vergangene Zeiten und unbekannte Welten. Mit modernster Technik, beeindruckenden Projektionen und atmosphärischen Soundtracks wird Kunst zum Erlebnis.

Altes Ägypten in Dortmund zum Leben erweckt

Die Hauptausstellung „Im Reich der Pharaonen“ macht die Pracht und Mysterien des Alten Ägyptens greifbar. Pyramiden wachsen Stein für Stein vor den Augen der Besucher:innen in die Höhe, während die Tempel von Karnak und die Sphinx monumentale Eindrücke hinterlassen. Die astronomische Decke von Dendera schließt den Rundgang mit einem Blick in die kosmische Symbolik der alten Hochkultur ab. Jede Szene erzählt eine Geschichte und zieht das Publikum in eine Welt, die vor über 3.000 Jahren erblühte. ___STEADY_PAYWALL___

Mit modernster Technik werden die Geheimnisse des Alten Ägyptens in der Phoenixhalle lebendig – ein immersives Erlebnis für alle Sinne. Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

„Dieses Thema hat mich seit jeher fasziniert“, sagt Andreas Richter, der seit September 2024 Direktor des Phoenix des Lumières ist. „Gleichzeitig spürte ich eine gewisse Ehrfurcht: Wie bereitet man sich auf ein solch großes Thema vor? Durch intensive Recherche ist meine Begeisterung Tag für Tag gewachsen. Wussten Sie, dass Cleopatra näher an der Erfindung des iPhones lebte als am Bau der Pyramiden?“ Besonders freut sich Richter, die kreativen Köpfe hinter der Ausstellung zu präsentieren.

Virginie Martin, Kreativ-Direktorin von Culturespaces, hebt hervor: „Das Alte Ägypten ist eine der faszinierendsten Epochen der Menschheit. Es ging uns darum, die vielen Facetten dieser Zeit einzufangen – von der Macht der Pharaonen bis zum Alltag der Menschen.“ Thematisch steht der Zyklus des Lebens im Mittelpunkt, von der Landwirtschaft und den beeindruckenden Bauprojekten bis hin zu Schlachten und Begräbnissen. „Die prunkvollsten Gräber wurden für das Leben nach dem Tod geschaffen“, erklärt Martin.

Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Auch die visuelle und musikalische Gestaltung spielt eine zentrale Rolle. Martin beschreibt: „80 Prozent des Gezeigten basieren auf real existierenden Objekten und Monumenten. Emotionale Tiefe bringen wir durch die Musik – von Hans Zimmers „Lawrence von Arabien“ bis zu Verdis „Aida“, Massive Attack und Led Zeppelin für Schlachten und Tod.“ Besonders spektakulär: Taucher:innen nehmen die Besucher:innen mit in die versunkene Stadt Heraklion.

Andreas Richter blickt optimistisch auf die kommende Zeit: „Wir sind sehr stolz, dass wir auch mit unseren Ausstellungen 2024 das starke Niveau des Vorjahres halten konnten. So durften wir insgesamt wieder etwa 500.000 Besucher:innen in der Phoenixhalle empfangen. Jetzt starten wir mit einer Zeitreise ins Alte Ägypten und freuen uns mit allen Interessierten auf eine neue immersive Reise zu gehen.“

Traum und Fantasie: Der Orient des 19. Jahrhunderts

Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

„Die französischen Orientalisten“ nimmt die Besucher:innen mit in die Visionen von Künstler:innen wie Ingres und Delacroix. Die romantisierten Bilder von Wüstenreisen, Harems und exotischen Landschaften spiegeln die Sehnsucht des 19. Jahrhunderts wider.

„Es sind die wärmsten Farben, das Spiel von Licht und Schatten, die diese Werke so einzigartig machen“, erklärt Martin. Gleichzeitig steht die Suche nach neuen Inspirationen und der Austausch mit fremden Kulturen im Fokus. Die Ausstellung zeigt einige der bedeutendsten Meisterwerke der orientalistischen Kunst.

Futuristische Landschaften in „Foreign Nature“

Der dritte Teil der Ausstellung wagt den Sprung in die Zukunft. Mit „Foreign Nature“ zeigt der Digitalkünstler Julius Horsthuis surreale Fraktallandschaften, die wie mechanische Fantasien oder außerirdische Welten wirken. Die abstrakten Formen, begleitet von einem eigens komponierten Soundtrack, verschmelzen Kunst und Mathematik zu einem hypnotischen Erlebnis.

Hightech und historische Kulisse vereinen sich

Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Hinter den Kulissen steckt aufwendige Detailarbeit. Grégoire Monnier, Direktor des Culturespaces Studios, beschreibt den einjährigen Entstehungsprozess: „Rund 30 Leute arbeiteten daran, ein Szenario zu entwickeln, das zusammen mit Spezialist:innen für Ägypten entsteht. Eine Studienreise zu existierenden Monumenten lieferte zusätzliche Inspiration.“ Auch das Videospielstudio Ubisoft lieferte Animationen, die für die Ausstellung aufwendig angepasst wurden.

Besonders stolz ist das Team auf den sogenannten Cube-Raum. „Hier gibt es vertiefende Erklärungen zu den verschiedenen Kapiteln der Reise, ergänzt durch reale Fotos“, so Monnier. „Unsere immersive Reise ist nicht nur Kunst, sondern auch Bildung und macht Geschichte wirklich zugänglich.“

Weitere Informationen:

Die Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr. Freitag und Samstag von 10 bis 21 Uhr. Sonntags öffnet die Ausstellung von 10 bis 18 Uhr. Die Tickets gibt es online und vor Ort.


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