Eine Perspektive für den Festplatz Eberstraße: Die Stadtverwaltung wird ein Sanierungskonzept für den in die Jahre gekommenen Platz in der Nordstadt erarbeiten. Außerdem soll erstmals ein Nutzungskonzept erstellt werden.
Massive bauliche Probleme auf dem Aufplatz-Gelände
Der Bauauschuss hat dies beschlossen, nachdem sich mehrere Fraktionen sowohl im Rat als auch in der Bezirksvertretung der Innenstadt-Nord dafür stark gemacht haben. Den PolitikerInnen war bei der Eröffnung der Osterkirmes abermals deutlich geworden, wie sanierungsbedürftig die Infrastruktur auf dem Festplatz an der Eberstraße mittlerweile ist.
Der gesamte Platz muss dringend neu asphaltiert und mit ausreichend Wasser- und Stromanschlüssen versehen werden. Die Entwässerung des Geländes ist bei Regenfällen nicht mehr gewährleistet. Die asphaltierte Fläche ist stellenweise so beschädigt, dass das Aufstellen von Fahrgeschäften immer schwieriger wird.
Auch die sanitären Anlagen entsprechen nicht mehr den Anforderungen an einen attraktiven Veranstaltungsort. Der Festplatz befindet sich im Eigentum der Stadt Dortmund. Das gesamte Areal ist fast 16 Hektar groß, der eigentliche Festplatz rund 30.000 Quadratmeter. Davor befindet sich eine Stellplatzanlage.
Die Toilettenanlage des Festplatzes soll schnellstmöglich abgerissen werden
„Wir haben diverse Missstände festgestellt. Die Toilettenanlage ist außer Betrieb und abrisswürdig“, verdeutlicht Detlef Niederquell von den städtischen Liegenschaften. „Wir haben ein ständiges Problem mit Vandalismus wollen daher schnellstmöglich einen Abriss.“
Niederquell bestätigte den BezirksvertreterInnen auch die Missstände bei Oberflächenentwässerung. Rinnen seien teils unvollständig bzw. höhenverändert, so dass es beim Abfluss hakt. Außerdem soll eine Kamerabefahrung der Kanalisation geben, um festzustellen, ob sie ausreichend ist oder ob es da auch Handlungsbedarf gibt.
Die Oberfläche ist nicht nur nicht schön, sondern teils nicht mehr verkehrssicher. Daher wird eine Oberflächenbearbeitung erfolgen. Auch im Bereich der Stellplätze ist die Oberfläche „sehr wellig“. Hier stelle sich ebenfalls Frage der Verkehrssicherheit. „Die Frage hier: Müssen wir abfräsen und neue Oberfläche machen“, so Niederquell.
Wegen der der zu erwartenden hohen Kosten soll nun noch ein Nutzungskonzept her
Derzeit laufen diverse Ortstermine mit verschiedenen Stadtämtern. Gemeinsam sollen die Kosten ermittelt werden. Da eine Sanierung nicht zum Nulltarif zu haben ist, sondern voraussichtlich viel Geld kosten wird, soll erstmals auch ein Nutzungskonzept erstellt werden.
Derzeit wird der Platz zwar häufig vermietet – von der traditionellen Osterkirmes über Zirkusgastspiele, den ADAC bis zu religiösen Veranstaltungen. „Im Prinzip läuft das so. Es gibt 20.000 bis 25.000 Euro Einnahmen im Jahr. Aber niemand eine Gegenrechnung gemacht“, erklärt Niederquell. „Auch das muss Bestandteil des Nutzungskonzeptes werden.“
Die Vorstellungen der KommunalpolitikerInnen – insbesondere in der Nordstadt – sind klar: Eine umfassende Sanierung sollte zeitnah erfolgen, damit die traditionelle Osterkirmes und andere vergleichbare Veranstaltungen, wie z.B. Zirkusgastspiele, weiterhin an diesem Standort stattfinden können.
Eine höhere Attraktivität des Festplatzes führt zu einer Verbesserung der Besucherfrequenz und dient einer besseren Vermarktung des traditionsreichen Festplatzes.
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Reader Comments
Dortmunder Bürger
Alleine dieser Satz sagt alles: „Im Prinzip läuft das so. Es gibt 20.000 bis 25.000 Euro Einnahmen im Jahr. Aber niemand [hat] eine Gegenrechnung gemacht“
Die Stadt macht hier einen plan- und hilflosen Eindruck.
Mein Vorschlag: den Platz – so wie er ist – an eine Betreibergesellschaft (Privatunternehmen) verpachten und dann wiederum für Nutzungen, die im Interesse der Stadt sind – z.B. Osterkirmes etc. – jeweils Miete an den Betreiber bezahlen.
Dass die Stadt es selbst schafft, hier nachhaltig wirtschaftlich zu agieren, glaube ich nicht.
Wahrscheinlich läuft es aber so: es wird ein enormer Sanierungsbedarf festgestellt, ein paar Jahre passiert erstmal nichts, dann kommen irgendwann 90% des Geldes vom Land oder vom Bund (Konjunkturpaket 2020 oder so), es wird saniert und nach 10 weiteren Jahren sieht es wieder so aus, wie es eben jetzt aussieht und das Spiel beginnt von vorne.